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Titel: 05
Autoren: Nur über meine Leiche
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hatten, dass er eigentlich Garrett hieß - wandte sich wieder der allerliebsten babyblauen Decke zu, an der er gerade strickte und die zufälligerweise zu dem hübschen Pullover passte, den ich an diesem Abend trug. Ich dagegen widmete mich wieder der Gästeliste. Nicht für meine Hochzeit. Für meine Geburtstagsüberraschungsparty. Die keine Überraschung mehr war, aber das würde ich mir nicht anmerken lassen.
    Die Liste war kurz. Meine Mutter, mein Vater, meine (seufz) Stiefmutter Antonia mit ihrem Baby Jon, meine Hauswirtin Jessica, mein Verlobter Eric Sinclair, Marc, meine Schwester Laura, Garretts Freundin, die andere Antonia, Nick, unser freundlicher Polizist von nebenan, Sinclairs Freundin Tina, der ehemalige Vampirjäger Jon und natürlich Garrett. Fast alle auf der Liste hatte ich nach meinem Tod kennengelernt.
    Natürlich war die Hälfte der Eingeladenen tot. Aber selbst Marc, der schließlich noch am Leben war, fand das nicht seltsam, 4
    sondern meinte nur: „Was ist so schlimm daran? Für die meisten meiner Ex-Freunde bin ich auch gestorben."
    Jessica und ich versuchten immer wieder, ihn unter die Haube zu bringen, aber die wenigen Schwulen, die wir kannten, entsprachen nicht Marcs Typ.
    Abgesehen davon wussten wir auch gar nicht, was Marcs Typ war. Außerdem ist es schwer, den richtigen Partner für jemand anders zu finden. Fast so schwer wie .. nun ja, zu versuchen, kein Blut zu trinken.
    Ich tippte mit dem Stift auf den Schreibblock, während ich darüber nachdachte, wie ich Eric noch vor der Hochzeit meinen Entschluss beibringen sollte, das Blutsaugen komplett aufzugeben. Es hatte einige Vorteile, eine Vampirkönigin zu sein, das hatte ich inzwischen kapiert. Jeder andere Vampir, den ich kenne - selbst Eric -, musste täglich Blut trinken. Ich nicht. Ich halte es bis zu einer Woche ohne einen Tropfen Rhesus-positiv aus, ohne Entzugserscheinungen wie Zittern oder verzweifeltes Flehen um herumstreunende Ratten. Also hatte ich anlässlich meines Geburtstags und der Tatsache, dass ich diesen Scheißjob als Königin nun schon ein Jahr ausübte, beschlossen, ganz damit aufzuhören. Ich würde in einer blutfreien Zone leben!
    Aber Eric war ein Fall für sich. Normalerweise schenkte er meinem Tun und Lassen keine Beachtung, doch wenn wir miteinander schliefen, wurde immer irgendeiner gebissen. Manchmal auch mehr als einmal. Schon der Gedanke daran verursachte mir Übelkeit, aber der Sex wurde dadurch einfach besser.
    „Wie armselig." Auf ihrem Weg zur Espressomaschine hatte Jessica einen Blick über meine Schulter geworfen. „Machst du tatsächlich eine Liste für deine Geburtstagsgeschenke? Knigge würde sich im Grab umdrehen."
    „Soll er doch. Außerdem ist das keine Geschenkeliste, sondern eine Namensliste der Leute, die du zu meiner Überraschungsparty einladen wirst."

    Jessica, eine dürre Nervensäge mit fantastischer milchschokoladenfarbener Haut, lachte mich aus. „Süße, es schmerzt mich, es dir sagen zu müssen, aber -
    wir - planen - keine - Party."
    „Ihr müsst euch allerdings nicht allzu viel Mühe geben, um Ant zu überreden.
    Mir macht es nichts aus, wenn sie nicht kommt", fügte ich hinzu.
    „Schnucki." Jessica ließ von der Espressomaschine ab, weil deren Bedienung ihr zu kompliziert war - ein allabendliches Ritual -, und rührte stattdessen Kakaopulver in eine Tasse Milch. „Vor zwei Monaten hast du dich sehr klar ausgedrückt: keine Party. Und wir haben dich beim Wort genommen. Also hör auf, Gästelisten aufzustellen und dir Sorgen zu machen, dass deine Stiefmutter kommen könnte. Das ist völlig unnötig."
    „Redet ihr über die Überraschungsparty, die nicht stattfinden wird?", fragte Tina.
    Ich fuhr zusammen. So lautlos waren ihre nackten Füße über die hellgrünen Küchenfliesen geschwebt, dass ich sie nicht hatte kommen hören. „Ich werde dir Glöckchen um deine hübschen zarten Knöchel legen", sagte ich zu ihr.
    Jessica hatte sich vor Schreck fast an ihrem Kakao verschluckt. Sie holte tief Luft und meinte: „Erst sagt sie uns, dass sie uns das Leben zur Hölle machen wird, sollten wir es wagen, eine Party zu geben. Und jetzt schreibt sie eine Gästeliste."
    „Beständigkeit, dein Name ist Königin Elizabeth", murmelte Tina, während sie ihren kleinen Hintern auf den Barhocker neben George - Mist, ich meine natürlich Garrett - schob. Wie üblich sah sie aus wie die verführerischste College-Studentin aller Zeiten: lange blonde Locken, große Kulleraugen,
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