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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lassen. Das Problem bei der Dhyarra-Magie war, daß der Benutzer mit bildhaft-konkreten Gedankenvorstellungen arbeiten mußte. Aber abstrakte Phänomene bildlich darzustellen, war eine Kunst für sich.
    Zamorra hatte es da mit der Verbindung der Amulette einfacher.
    »Ich schaff’s«, flüsterte Nicole. »Paß auf: eins - zwei…«
    Bis drei kam sie nicht mehr. Denn im Steinkreis schlug die Schwarze Magie zu. Von einem Moment zum anderen zuckte ein düsterers Leuchten über den Opferstein, und im nächsten Moment gab es die mittlere der drei Gestalten nicht mehr. Statt dessen lag dort ein Haufen durcheiandergewirbelter Knochen!
    »Nein!« schrie Zamorra auf.
    Nur ein paar Sekunden zu lange gezögert… und in diesen Sekunden war ein Mensch gestorben!
    Nicole zeigte sich von der eiskalten Seite. »Drei!« stieß sie hervor und ließ den Kristall aktiv werden. Zamorra reagierte sofort. Die Verbindung zwischen den beiden Amuletten wurde hergestellt.
    Und zwischen den Monolithen Stonehenges tobte sich ein magisches Inferno aus!
    ***
    Shyreena verschmolz mit der Katze, ihrem anderen Ich, um dann in einem grellen Aufblitzen explosionsartig auseinanderzufliegen und zu vergehen. Von ihr wurde nicht einmal mehr ein Schatten gefunden. Nichts anderes war sie gewesen: eine künstlich belebte Projektion, ein Schattenabdruck Sara Moons, von dieser ungewollt hinterlassen, als sie in der Stonehenge-Basis mit DYNASTIE-Magie experimentiert hatte. Dieser Schatten, entstanden aus verschiedenen anderen Projektionen, die die Basis unter Stonehenge bevölkerten, war plötzlich in ein unheiliges, nicht menschliches Leben geglitten, das sich von anderem Leben ernähren mußte, um stabil bleiben zu können!
    Und Nahrung hatte sie in ihrer Inkarnation als Katze aufgenommen. Als Katze, hatte sie das von den Knochen der Opfer gerissene Fleisch verzehrt und damit neue Lebensenergie aufgesaugt.
    Zamorra begriff das alles in jenem Moment, als der Kontakt zwischen den beiden Amuletten entstand. Sid Amos’ Amulett war durchdrungen von den Erinnerungen der Shyreena-Entität, und über sein eigenes Amulett wurde Zamorra dieser Erinnerungen teilhaftig.
    Die tanzenden Anhänger Shyreenas verloren ihre schwarzmagischen Fähigkeiten, als die Hexe von Stonehenge in dem Chaos der sich vermischenden, gegensätzlichen Kräfte erlosch. Teilweise fielen sie in Verwirrung; einige von ihnen würden sicher psychiatrischer Therapien bedürfen, um ihr Magie-Trauma wieder zu verlieren.
    Für Owen Briggs kam jede Hilfe zu spät. Aber Marsha Bellows lebte noch. Auch sie würde Betreuung benötigen, um über ihren Schock hinwegzukommen, aber sie würde es schaffen, davon war Zamorra überzeugt.
    Cross und Ryde waren ihnen tatsächlich gefolgt, und in dem Moment, als die Hexe verging und ihre Anhänger ihre Fähigkeiten verloren, konnte auch die Polizei endlich eingreifen.
    »Und was, verdammt, schreibe ich in meinen Bericht?« ächzte Cross. »Das glaubt mir doch alles kein Mensch!«
    »Lassen Sie den Fall offen«, empfahl Ben Ryde, den Zamorra ebenfalls über die Hintergründe aufgeklärt hatte. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir gegen die Anhänger dieser… Sekte, oder was auch immer… wirklich Anklage wegen Beteiligung an Morden erheben können, und die Hauptschuldige war ein höllisches Schattenwesen. Und das glaubt uns in der Tat kein Mensch. Also, Math - trinken Sie Ihren scheußlich verzuckerten Tee und schließen Sie die Akte als ungelösten Fall.«
    »Was wiederum diesen Odinsson freut«, erwiderte Zamorra spöttisch. »In ungelöster Fall mehr, bei dem eine Leiche zurückblieb, nicht war?«
    »Immerhin gibt es Zeugen, daß Sie nicht für diesen Mord verantwortlich zu machen sind. Damit kommt auch Ihr spezieller Freund nicht weiter. -wollen Sie immer noch die Sonnenwendfeier erleben, oder haben Sie von Stonehenge jetzt die Nase voll?«
    Zamorra zuckte nur mit der Schulter.
    Später, als sie bei prächtigstem Sommersonnenschein zu den Steinen zurückkehrten, lehnte Nicole sich an ihn. »Unser Freund Amos hatte es nach seinem Erwachen ja sehr eilig, zu verschwinden. Hat er sich überhaupt dafür bedankt, daß wir ihm das Leben gerettet und ihm sogar sein Amulett zurückgegeben haben? Ich hab’s in dem ganzen Durcheinander gar nicht richtig mitbekommen.«
    »Er hat«, erwiderte Zamorra. »Er hat sich sogar ordentlich verabschiedet und angedeutet, daß wir einen ganz großen Gefallen bei ihm gut hätten. Und er wollte jetzt nach Caermardhin, um dort wieder zu
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