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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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es aufgeflammt war. Nicht einmal Nicole hatte es richtig wahrnehmen können, geschweige denn Cross.
    Zamorra richtete sich taumelnd wieder auf. Er fühlte sich angeschlagen. Das Amulett hatte eine Zehntelsekunde zu spät reagiert.
    Die unsichtbare, schattenwerfende Frau war verschwunden. Sie hatte die Gelegenheit genutzt, sich schnell aus dem Staub zu machen.
    »Wie in der Basis«, flüsterte Zamorra. »Der Schatten einer Unsichtbaren! Jetzt fehlte nur noch eine Katze, die Menschenspuren hinterläßt…«
    Cross gab an, keine Schatten gesehen zu haben. Nur, daß Zamorra gestolpert war und seinen Sturz nicht mehr abfangen konnte. »Das war, als ich sie gerade erreicht hatte und sie mich zurückschleuderte.« Und zwar mit einer schwarzmagischen Kraftentladung. Es paßte ins Bild, daß das Amulett vorher nicht auf das magische Potential dieser Frau aufmerksam geworden war. In der Goldenen Burg war es doch genauso gewesen!
    »Sie glauben mir nicht, wie?« murmelte Zamorra.
    Cross hob die Brauen. »Mein Lieber, Sie tragen etwas zu dick auf. Vielleicht sollte ich Sie auf ihren Geisteszustand hin untersuchen lassen.«
    Zamorra resignierte. Wie sollte er dem Polizisten etwas beweisen, was nicht zu beweisen war?
    Er näherte sich der Absperrung. Er spürte, daß sich Menschen innerhalb des Ringwalls befanden. Er wußte es! Aber sie waren unsichtbar, und er konnte ihre Anwesenheit nicht nachweisen. Auch den Schatten sah er nicht, dafür aber etwas anderes. Rasch winkte er Nicole zu sich. »Siehst du ihn auch?«
    Sie nickte bestürzt. Zwischen den Steinquadern der großen Anlage lag Sid Amos reglos auf dem Boden, wie tot!
    »Sie müssen ihn erwischt haben, geschwächt, wie er ist«, flüsterte sie. »Chef, wir müssen ihn da rausholen. Wenn deine Unsichtbare identisch ist mit dem Wesen aus der Goldenen Burg, dann bedeutet das hier nichts Gutes. Außerdem ist Schwarze Magie im Spiel. Wir müssen ihm helfen.«
    »Dazu müssen wir da rein«, stieß Zamorra hervor. Er machte sich an der Absperrung zu schaffen.
    Er hatte nicht damit gerechnet, daß Sergeant Cross tatsächlich eingreifen würde. Aber der machte ernst. Er begnügte sich nicht mit einer weiteren mündlichen Zutrittsverweigerung. Er nahm Zamorra und Nicole fest!
    ***
    Nach und nach trafen die anderen ein, die sich Shyreena unterordneten. Offiziell nannten sie sich Druiden, hatten aber mit jenen Menschen, die sich bemühten, den alten, wirklichen Druidenkult wieder zum Leben zu erwecken, nicht viel zu tun. Briggs hatte Marsha Bellows gegenüber geschwindelt. Schwarze Magie war die Triebfeder dieser kleinen Gruppe von Zauberkundigen.
    Sie wurden schon in dieser Nacht aktiv, bei Neumond. Die echten Neuen Druiden kamen erst morgen…
    »Bis zum Dunkelwerden haben wir noch Stunden Zeit«, stellte Shyreena fest. »Trotdzem kann es nicht schaden, die Opfer schon einmal vorzubereiten.«
    »Die Opfer?« echote Briggs und sah erstaunt zu dem Fremden in seiner abgerissenen Kleidung hinüber, den er mit einem magischen Schlag niedergestreckt hatte und der sich seit jenem Augenblick noch nicht wieder gerührt hatte.
    Die Katze bewegte sich in seiner Nähe.
    Shyreena ging jetzt hinüber. Briggs folgte ihm. Die Rothaarige kniete sich neben den Fremden, drehte ihn um und untersuchte ihn! »Du mußt ihm ganz schön zugesetzt haben, Owen. Der ist ja fast ohne Lebensenergie! Moment, was ist denn das hier?« Schon hatte sie unter das Hemd des Reglosen gegriffen und zog eine handtellergroße Silberscheibe hervor, die er an einer Halskette hängen hatte.
    Unwillkürlich pfiff sie durch die Zähne. »Darin steckt ein erhebliches Kraftpotential, das mich an Merlin erinnert.«
    Briggs bekam schmale Augen. »Merlin? Ist der nicht nur eine Sagengestalt und schon seit vielen Jahrhunderten tot?«
    »Du verstehst es nicht«, sagte Shyreena, erhob sich und hängte sich das Amulett um den Hals. Sie erinnerte sich, daß auch der Mann, der ihr nachspürte und sie um ein Haar zu fassen bekommen hatte, über eine solche Scheibe verfügte. Die beiden gehörten zusammen.
    Aber dieser hier war eindeutig Asmodis. Ihre kurze Untersuchung hatte es ihr bestätigt.
    Ein Asmodis, der so unglaublich schwach war… Shyreena beschloß, ihn ebenfalls in der Zeremonie zu töten. Ihre Anhänger brauchten ja nicht zu wissen, daß sie es mit dem einstmals großen Asmodis zu tun hatten. Shyreena war jetzt sicher, daß er kein Fürst der Finsternis mehr war. So geschwächt hätte er sich keinesfalls auf dem Thron halten
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