Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ihn für sie zu einem Ungeheuer in Menschengestalt gemacht. Sie hätte es ertragen, wäre er mit den Fäusten auf den Beobachter losgegangen. Sie hätte ihn dafür vielleicht sogar bewundert. Aber er hatte diese Druidenmagie benutzt, die Magie, die er nach eigenen Worten nicht sinnlos verschwenden wollte. Und jetzt hatte er damit einen Unbekannten niedergeschmettert -vielleicht sogar getötet? Wer war Owen? Ein Mörder? Ein magisches Wesen? Auf jeden Fall kein Mensch mehr! Diese Erkenntnis versetzte sie in Panik.
    Marsha sah sich nicht mehr um. Sie rannte nur noch zur Straße, hoffte, daß ein Autofahrer vorbeikam und sie mitnahm, registrierte gar nicht mehr, daß sie nur noch Schuhe und Slip trug.
    »Bleib hier, verdammt! Stehenbleiben!« hörte sie Owen.
    Sie blieb nicht stehen. Sie rannte weiter, taumelte - und prallte gegen die Absperrung, gegen den Zaun. Vorhin, als sie kamen, hatte sie ihn in beiden Richtungen ungehindert durchschreiten können, hatte ihn nicht einmal wahrgenommen. Und jetzt…
    Existierte er. Stoppte er sie. Und dann griff etwas Unerklärliches nach ihr und sorgte dafür, daß ihr Denken ein Ende fand.
    Sie dachte nicht mehr. Sie träumte nur noch, aber die Richtung, in die ihre Träume gingen, wurde nicht mehr von ihr selbst bestimmt, sondern von Briggs…
    ***
    Briggs ist gut, meinte die Katze. Er hat ihn ausgeschaltet. Das spricht nicht gerade für Asmodis.
    Shyreena hob die Brauen. »Bist du sicher, daß es sich tatsächlich um Asmodis handelt, Lucifuge?«
    Die Katze bestätigte es.
    »Warum hat Briggs ihn dann angegriffen?« wunderte sich die Rothaarige. »Hat er den Verstand verloren? Er kann doch nicht einfach den Fürsten der Finsternis…«
    Ich bin sicher, daß Asmodis nicht mehr Fürst der Finsternis ist, unterbrach die Katze ihren Wortschwall. Asmodis war früher so stark, daß ein Owen Briggs schon in seine Moleküle zerschmolzen wäre, wäre er ihm nur unter die Augen gekommen. Vergiß nicht, daß Zeit vergangen ist, Shyreena. Viel, Zeit. Es mag Veränderungen gegeben haben.
    »Du meinst, Amosdis ist nicht mehr Fürst der Finsternis? Niemand außer ihm könnte es sein. Jeder andere, der sich auf seinen Thron setzt, kann nur ein Regent sein, bis Asmodis wieder zurückkehrt!«
    Briggs hat ihn unschädlich gemacht, erwiderte die Katze. Wäre Asmodis noch mächtig, hätte Briggs das nicht gekonnt.
    »Das bedeutet, daß Briggs zu gefährlich wird.«
    Dir zu gefährlich wird.
    Shyreena nickte. »Wir müssen auch ihn töten«, schlug sie vor.
    Die Katze nickte und putzte sich. Tu das. Aber darf ich dir einen Vorschlag zur besseren Konservierung machen… ?
    ***
    Der Mercedes mit Zamorra, Nicole und dem Polizisten Cross rollte an der Stonehenge-Anlage im Schrittempo vorbei. Zum Verkehrshindernis wurde er dabei nicht, weil kaum Ausflügler unterwegs waren. Die würde erst morgen kommen, um die Nacht hindurch zu feiern und um in den Morgenstunden dann das astromonische Licht-Spektakel zu verleben.
    »Was versprechen Sie sich von dieser Besichtigung?« erkundigte Cross sich gelangweilt.
    »Assi scheint noch nicht hier zu sein, oder kannst du ihn irgendwo sehen?« fragte Nicole leise, ohne auf Cross’ Bemerkung einzugehen. »Dabei hatte ich fest damit gerechnet, daß er uns hier erwartet, nachdem er schon im Beaminster-Cottage nicht aufgetaucht ist…«
    Zamorra stoppte den Wagen. »Schade, daß wir nicht rund um die Anlage fahren können, aber vielleicht reicht es auch, wenn wir aussteigen und sie zu Fuß umrunden. Noch besser wäre es natürlich, hineinzugehen…«
    »Kommt nicht in Frage!« protestierte Cross. »Der Zutritt ist verboten. England macht in diesem Punkt auch für Sie keine Ausnahme!«
    Aber hallo, dachte Zamorra, weil er zum ersten Mal hörte, daß sich ein britischer Gesetzeshüter so mit seinem Land identifiziere. Trotzdem stieg er aus. Kaum merklich erwärmte sich das Amulett vor seiner Brust, und erst, als es ein leichtes Vibrieren erzeugte, wurde Zamorra auf das Signal aufmerksam.
    Schwarze Magie in der Nähe?
    Er machte Nicole unauffällig darauf aufmerksam und versuchte dabei, die Richtung festzustellen, aus der Merlins Stern die Ausstrahlung Schwarzer Magie empfing. Er ging um den am Straßenrand geparkten Mercedes herum, beschritt einen Feldweg und war gespannt, was er am Ende des Weges vorfinden würde.
    Fast wäre er schon nach ein paar Metern daran vorbeigelaufen!
    Die Quelle der Schwarzen Magie stand direkt am Feldwegrand und halb auf der Wiese!
    Zamorra
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher