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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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MÄCHTIGEN entronnen. Aber mit keinem Wort hatte sie die Stonehenge-Basis erwähnt, in der sie zeitweilig - nach deren angeblicher Zerstörung - gelebt hatte. Seltsamerweise hatte auch Zamorra später nicht mehr davon gesprochen, obgleich er doch zusammen mit Kerr in dieser Basis gewesen war und den Plan Saras und des MÄCHTIGEN zunichte gemacht hatte. Gerade so, als habe er die Erinnerung daran einfach verdrängt oder als sei sie nachträglich gelöscht worden…
    Danach war diese Basis scheinbar nicht mehr benutzt worden. Sara hatte ihren »Wohnsitz« verlagert, als sie eine unglaubliche Chance ergriffen und sich zur ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN machen konnte. Danach hatte sie über weitaus bessere Machtmittel verfügen können, als die geheime und vergessene Basis sie ihr bot.
    Jetzt war auch das Vergangenheit.
    Doch diese Vergangenheit ließ Sid Amos nicht ruhen. Er hatte sich immer gewundert, weshalb weder Zamorra noch Merlin diese Basis je erwähnten, sie einfach totschwiegen. Deshalb hatte er die Para-Spur benutzt, die er allerdings eher zufällig beim Herumstöbern in Caermardhin entdeckt hatte.
    Jetzt war er hier.
    Und er hatte das Gefühl, daß längst nicht mehr alles so war wie damals, als Sara Moon die Goldene Burg verlassen hatte…
    ***
    »Termin?« fragte Professor Zamorra stirnrunzelnd, rief seinen Kalender auf den PC-Monitor und fand keine Eintragung. »Für mich ist der 21. 6. kein Termin, sondern ein Datum.«
    Nicole Duval, die seine Lebensgefährtin, Kampfpartnerin und Sekretärin in einer Person war und immer wieder mal behauptete, daß ihr deshalb auch dreifache Bezahlung zustehe, widersprach. »Für eine ganze Menge Leute ist der 21. 6. eines jeden Jahres mehr als nur ein Datum. Schon mal den Begriff ›Sommersonnenwende‹ gehört, chéri ?«
    »Ja, und? Muß die eigens im Terminkalender Erwähnung finden, um zur Menschheit vorgelassen zu werden?«
    »So kann auch nur ein Mann fragen, der keinen Bezug zur Romantik und zu uralten Traditionen hat!« fauchte Nicole ihn in gespieltem Ärger an.
    »Heidnische Traditionen«, grinste Zamorra ihr zu. »Aber sind wir nicht beide gute Christen?«
    »Komm mir nicht so!« wehrte Nicole sich. »Ich hatte gehofft, dich auf diesem dialektischen Umweg dazu überreden zu können, daß wir gemeinsam nach England jetten und uns ins Gewühl stürzen, wenn die Druiden bei Stonehenge die Sommersonnenwende feiern! So etwas habe ich noch nie miterlebt, deshalb wird es Zeit, ehe ich Großmutter bin!«
    »Dazu müßtest du ja erst mal Mutter werden«, bemerkte Zamorra trocken. »Aber sowenig du das planst, plane ich, mich ins naßkalte und verregnete England zu begeben. Wenn ich schon die Füße aus unserem behaglichen Loireschloß setzen soll, ziehe ich das sommerlich-warme Paris vor. Ein gemütlicher Spaziergang am Seine-Ufer…«
    »Klar«, fauchte Nicole. »Weil sich da die Mädels fast nur noch textilfrei sonnen, du Lüstling! Das kannst du bei mir auch haben! Sofort.« Und schon setzte sie ihre Worte in die Tat um.
    Viel hatte sie nicht auszuziehen. Im Château Montagne pflegte sie, wenn nicht gerade Fremde zu Besuch waren, so wenig Stoff wie möglich auf der Haut zu tragen. »Und in England kannst du diesen Genuß auch erleben, weil die Engländer mit nackter Schönheit wesentlich lockerer umgehen als die meisten Kontinentaleuropäer, solange die Aktion sich nicht gerade vor dem Buckingham-Palace abspielt.«
    Zamorra schmunzelte. »Stonehenge, und gerade zur Sonnenwende, ist doch auch ein Bereich öffentlichen Interesses…«
    »Aber abgesperrt! Öffentliche Großveranstaltungen finden in den Steinkreisen nur noch nach behördlicher Genehmigung statt, und selbst zu normalen Zeiten läßt man aus Umweltschutzgründen Touristen nicht mehr aufs Gelände, was vor allem japanische Europareisende und Esoterik-Freaks verdrießt. Eben deshalb wären wir da ja ungestört«, lockte Nicole wie weiland Mademoiselle Eva nach ihrem trauten Zwiegespräch mit Madame Schlange, bloß fehlte ihr der Apfel; statt dessen trug sie nach ihrer blitzschnellen Enthüllungsaktion nur noch eine Halskette und ein Paar Ohrringe, die silberne Spinnen darstellen sollten. Mit diesen drei Teilen, fand Zamorra wohlgefällig, war sie allerdings schon mehr als genügend bekleidet.
    »Sagtest du nicht eben, du wolltest eine Sonnenwendfeier der Druiden erleben?« hakte er nach. »Die kann nach deinen Worten ja gar nicht in den Steinwiesen stattfinden, außer sie ist illegal, und dann möchte
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