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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unschuldig unter Verdacht gestellt werden?« Sie müssen einmal jemandem bei Polizei oder Geheimdienst ganz gewaltig auf die Zehen getreten haben. »Ich halte es für so etwas wie einen privaten Racheakt. Es bleibt Ihnen natürlich unbenommen, Sergeant, Ihre eigene Meinung zu diesem Fall zu haben. Was halten Sie davon, wenn wir uns jetzt gemeinsam Stonehenge anssehen?«
    »Und was soll das bringen? Hinterher werde ich noch der Mittäterschaft beschuldigt, wenn wieder Skelett-Reste gefunden werden.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Cross«, sagte Zamorra. »Bleiben Sie an Mademoiselle Duval und mir kleben wie eine Klette. Lassen Sie uns nicht aus den Augen, keine Sekunde lang. Wir versprechen auch, daß wir uns nicht voneinander trennen werden. Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Kollegen oder Ihrem Chef selbst ablösen, wenn Sie müde werden. Bleiben Sie dran - sehr lange kann es ja nicht dauern. Sagten Sie nicht, daß die Morde jeweils am Neumond stattfanden? Das ist heute. Wir liefern Ihnen den Beweis unserer Unschuld frei Haus! Interessiert, Cross?«
    »Sie sind ja verrückt, Professor!«
    Cross meinte es ernst.
    ***
    Der Picknickkorb, den Marsha Bellows schnell zurechtgepackt hatte, war bis auf kümmerliche Reste leer. Die beiden jungen Leute lagen im Gras vor dem Zelt und genossen die Spätnachmittagssonne. »Jetzt haben wir unsere Vorräte schon restlos weggeputzt«, stellte Marsha fest. »Was ist mit später? Können wir es riskieren, ein Lagerfeuer zu machen? Du, Owen, ich stelle mir das ganz toll vor, ein paar Kartoffeln im Feuer zu braten und Fleisch und… nein, kein Problem mit dem Sonntag. Ich hab’s doch im Kühlschrank. Wir brauchen es nur mit deinem unsichtbaren Auto zu holen.« Sie kicherte. Sie hatte zuviel vom Wein getrunken, den sie mit eingepackt hatte, und merkte nicht einmal, daß sie die Kontrolle über sich zu verlieren begann. Sie lächelte zufrieden, wußte sie doch, daß Owen nur ein Glas getrunken hatte. Er konnte also noch fahren. Kein Problem, Nachschub zu holen. »Warum hast du deine Gitarre nicht mitgenommen? Jetzt ein wenig Musik, wir könnten zusammen singen…«
    »Später«, sagte Owen. Er begann ihre Bluse zu öffnen. Marsha gefielen seine Küsse und Zärtlichkeiten; sie paßten wunderbar in ihre Stimmung. Sie protestierte erst, als er ihr auch den Rock auszuziehen begann.
    »Was hast du denn? Niemand kann uns sehen!«
    Sie schüttelte den Kopf. Sekundenlang klärte sich das Bild. »Der da«, sagte sie, »sieht nicht danach aus, als wüßte er nichts von uns! Sind deine Druidenfreunde denn jetzt schon hier?«
    Owen Briggs starrte verblüfft in die Richtung, die Marsha ihm wies. Da stand ein Mann, halb hinter einem Blaustein verdeckt. Und er gehörte ganz bestimmt nicht zu Shyreenas Hexenzirkel. Owen sprang auf. Im gleichen Moment duckte der Fremde sich.
    Unbeherrschter Zorn flammte in Briggs auf. Hier war Marsha, von der sich zu trennen es ihm so schwerfiel. Noch einmal wollte er mit ihr Zusammensein, ein allerletztes Mal… und dann später, später, am Ende der Zeit, das Sich-Abfinden mit der endgültigen Trennung…
    Und jetzt kam dieser Fremde daher und verdarb die Stimmung!
    Briggs hob beide Hände.
    Briggs konzentrierte seine haßerfüllten Gedanken auf den Fremden und rief die Macht. Die Macht kam zu ihm. Die Macht schlug zu, und er hörte den Fremden aufschreien, sah, wie er von einer unsichtbaren Faust gepackt und herumgeschleudert wurde. Der Fremde brach lautlos zusammen.
    Er bewegte sich nicht mehr.
    Und damit war alles nur noch schlimmer geworden!
    Der Alkohol in Marsha verlor seine Kraft! Ihre hingebungsvolle Enthemmung war von einem Moment zum anderen vorüber. Sie schrie auf. »Owen, was - was hast du da getan? Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Einen Spanner, von seinem hinterhältigen Tun abgebracht«, fauchte Briggs böse. »Der Mistkerl belauert uns nicht mehr…«
    »Du hast ihn umgebracht!« entfuhr es Marsha. Sie wollte nach Rock und Bluse greifen, aber ihre Arme saßen wie festgeschraubt vor ihren Brüsten, und selbst vor Owen, der ihr plötzlich so unglaublich fremd geworden war, wagte sie diese Deckung nicht mehr zu senken. Sie sprang auf und begann zu laufen, zur »Avenue« hin und damit zur Landstraße.
    »Marsha!« rief Briggs entgeistert. »Marsha, was ist los? Bist du verrückt geworden? Bleib hier!«
    Sie antwortete nicht, konnte es nicht. Diese blitzschnelle Reaktion Owens, als er mit seiner Magie den fremden Spanner niederstreckte, hatte
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