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0498 - Die Totentänzerin

0498 - Die Totentänzerin

Titel: 0498 - Die Totentänzerin
Autoren: Jason Dark
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Duschgel förderte noch die Durchblutung. Als ich die Kabine verließ, ging es mir wieder besser. Zwar war ich nicht topfit, aber mein jetziger Zustand hielt keinen Vergleich zu dem des gestrigen Abends aus.
    Als ich mich abtrocknete, bekam ich Besuch. Suko betrat die Dusche, wünschte einen »Guten Morgen«, blieb in der offenen Tür stehen und erkundigte sich nach meinem Befinden.
    »So einigermaßen.«
    »Okay, ich mache uns Kaffee.«
    »Ja, das mußt du auch.«
    »Wieso?«
    »Weil Glenda heute nicht kommt.«
    »Hat sie Urlaub?«
    »Nein«, sagte ich, »man hat sie gekidnappt.«
    Suko schaute mich an, als hätte ich ihm eine Lüge erzählt. »Wieso gekidnappt?«
    Ich berichtete ihm beim Ankleiden, was sich in der letzten Nacht ereignet hatte. Zum Glück funktionierte mein Erinnerungsvermögen, und Suko hörte staunend zu.
    Später, als wir Kaffee tranken und Spiegeleier aßen, stellte er dann seine Fragen. »Und die haben dir nicht erzählt, was sie mit der Entführung bezweckten?«
    »Nein.«
    »Aber es waren Menschen?«
    »Sicher. Vielleicht standen oder stehen sie im Dienst eines Dämons, aber sie kamen mir eher vor wie normale Gangster. Die kennen jegliche Tricks, sage ich dir.«
    »Das glaube ich.«
    Ich starrte ins Leere, dachte an Glenda, den Grabstein und die verdammte Zeitbombe. »Nicht einmal eine Frist haben sie mir gesetzt.«
    »Und du weißt auch nicht, wo sich der Friedhof befindet oder befinden könnte?«
    »Negativ.« Ich trank nur Kaffee. Das Spiegelei wollte mir nicht schmecken.
    »Was hältst du von einer Fahndung?«
    »Nicht viel. Soweit ich mich erinnere, werden sie schon an uns herantreten und genau erklären, was sie vorhaben.«
    »Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, daß sie uns für ihre Zwecke einspannen wollen.«
    »So ähnlich sehe ich das auch.«
    »Und du wirst darauf eingehen?«
    »Was bleibt mir anderes übrig?«
    »Welche Ziele könnten das sein?«
    Ich hob die Schultern. »Suko, ich habe keinen blassen Schimmer. Die haben nichts gesagt, sich nur ausgeschwiegen, wenn es um diese Dinge ging. Dafür durfte ich mir den Film anschauen und mir ihre Kommentare anhören. Keine gute Sache.«
    »Kann ich mir denken.«
    Zehn Minuten später befanden wir uns auf dem Weg zum Yard. Suko lenkte den Wagen. Ich saß neben meinem Freund und stöhnte schon jetzt unter der Wärme. Die Sonne heizte den Rover auf.
    Eine Klimaanlage besaß der Wagen nicht. Wenn ich frische Luft haben wollte, mußte ich einfach das Fenster öffnen. Was uns da aber hineinwehte, war schlimm.
    Irgendwie schafften wir die Strecke trotzdem und kamen mit einer reichlichen Verspätung an.
    Das Vorzimmer war nicht leer. An Glendas Stelle jedoch wartete schon ein anderer auf uns.
    Sir James Powell!
    Sein Blick verhieß nichts Gutes. Aber er schaute nicht auf die Uhr, sondern fragte: »Glenda ist nicht da. Sie kommen zu spät. Was ist geschehen? Gibt es Gründe?«
    »Miß Perkins wird auch nicht kommen«, sagte ich und nahm auf ihrem Stuhl Platz, weil ich plötzlich einen Schweißausbruch bekam. »Man hat sie entführt.«
    »So?«
    »Ja, Sir. Dahinter steckt ein verdammt teuflischer Plan.« Ich begann mit meinem Bericht. Der Superintendent hörte aufmerksam zu, unterbrach mich mit keiner Frage und meinte nur, als ich mit meinem Bericht am Ende war: »Da haben Sie sich auch nicht gerade glücklich benommen, John.«
    »Stimmt.« Ich breitete die Arme aus. »Erstens war ich unbewaffnet, und zweitens hat man mir ein Zeug in die Venen gejagt, das mich einfach umhaute. Dies im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bin vom Stuhl gefallen. Noch jetzt spüre ich die Nachwirkungen.«
    »Die Männer hatten sich fleischfarbene Masken übergestreift?«
    »So ist es, Sir.«
    »Die Stimmen kannten Sie auch nicht?«
    »Nein.«
    »Und Sie haben auch keine Vermutung, was dahinterstecken könnte.«
    »So ist es, Sir.«
    Der Superintendent zog ein Gesicht, als hätte er vor, mich zu steinigen. »Ich mag es nicht, wenn man uns in die Defensive drängt. Aber in diesem Fall bleibt uns wohl nichts anderes übrig.«
    »Wir müssen eben den Anruf oder eine Nachricht von der Gegenseite abwarten«, sagte Suko.
    »Ja, wie auch immer.« Sir James räusperte sich. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und starrte ins Leere. »Sie geben mir Bescheid, wenn Sie etwas hören?«
    »Natürlich, Sir.«
    Er ging und ließ uns ziemlich deprimiert zurück. »Soll ich etwas Trinkbares aus dem Automaten ziehen?« fragte Suko.
    »Ja, aber keinen Kaffee.«
    »Das
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