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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans
Autoren: Unbekannt
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Achtjährigen, mußte man mit Rauschmitteln aller Art vorsichtiger sein.
    Er riß sich zusammen. Seine Blicke wanderten über die in der Festhalle versammelten Mitglieder des Billiorc-Clans. Er konnte niemand feststellen, der älter als sechzehn gewesen wäre, Die Brücke schwankte, als Vankrog sich von einer Seite näherte.
    Rommon-Delma 883. empfing das riesige Tier mit einem wütenden Zischen. Er wollte jetzt nicht gestört werden. Doch Vankrog war liebebedürftig und torkelte in geduckter Haltung auf den alten Mann zu.
    „Verschwinde!" rief Rommon-Delma 883.
    Vankrog war ein riesenhafter Ibbler mit acht Beinen und einem runden, pelzbesetzten Kopf. Er wog mindestens zwei Tonnen.
    Vor sechs Jahren hatte Rommon-Delma 883. das Tier von einem Einsatz auf Iblan mitgebracht. Vankrog hatte sich an ihn gewöhnt.
    Das Schiff begann zu vibrieren. Es dauerte nur wenige Sekunden, aber es erinnerte Rommon-Delma 883. daran, daß niemand an den Kontrollen war. Solange die BILLIORCA weiterhin einfach Licht flog und auf Kurs blieb, konnte nicht viel geschehen.
    Vankrog streckte den Kopf aus, um sich an Rommon zu reiben.
    „Hör auf damit!" knurrte Rommon-Delma 883. „Ich habe jetzt weder Lust noch Zeit, mich mit dir zu schlagen."
    Unten in der Festhalle stieß Tarka-Eloman 901. ein triumphierendes Geheul aus. Er hatte Rommon-Delmas 883.
    Tochter in den Armen. Mit einem Bein stand er auf Eychmons Brust. Eychmons Nasenbein war gebrochen. Blut lief ihm über das Gesicht.
    Die anderen Raumfahrer kümmerten sich nicht darum, sondern feierten weiter.
    „Das ist meine Tochter!" schrie Rommon-Delma 883. „Ich hoffe, daß du Barbar das zu schätzen weißt. Ich will..." In diesem Augenblick wollte Vankrog erneut den Kopf an seinem Herrn reiben.
    Rommon-Delma 883., der sich weit über das Geländer gebeugt hatte, verlor das Gleichgewicht und kippte über die Brüstung.
    Aus Vankrogs Brust kam ein erstauntes Grollen.
    Unten in der Halle schrie jemand auf. Die Musik brach ab. Alles starrte zur Brücke hinauf.
    Rommon-Delma 883. überschlug sich einmal, bevor er mit der oberen Körperhälfte auf einen Tisch schlug und mit den Beinen eine Holzbank zerschmetterte. Seine Wirbelsäule brach; er starb drei Sekunden nach dem Aufprall.
    Alle Angehörigen des Billiorc-Clans, die an der Feier teilgenommen und sich noch nicht bis zur völligen Bewußtlosigkeit berauscht hatten, wurden mit einem Schlag nüchtern. Sie starrten schweigend zum Oberhaupt ihres Clans hinüber.
    Das erste Geräusch, das die Stille unterbrach, war das Schluchzen von Cloenäe, der Tochter des Clanoberhauptes. Sie löste sich aus den Armen von Tarka-Eloman 901. und stürmte auf ihren Vater zu. Sie warf sich über ihn. Ein Arzt schwankte heran, um den alten Raumfahrer zu untersuchen.
    Er brauchte nur wenige Augenblicke, um festzustellen, daß Rommon-Delma 883. vier Jahre vor Ablauf seines Lebens eines gewaltsamen Todes gestorben war. Cloenäe und der Arzt wechselten einen Blick. Mehr brauchte das Mädchen nicht zu wissen. Sie löste die Clanspange von der Brust ihres Vaters und befestigte sie an ihrem Umhang.
    Tarka-Eloman 901. trat auf sie zu. Er blickte sie bewundernd an.
    „Nun führst du den Billiorc-Clan, Cloenäe."
    Er wollte sie küssen, doch sie schlug ihm mit der flachen Hand so fest in das Gesicht, daß seine Lippen aufsprangen. Im Hintergrund des Raumes lachte jemand auf. Es war Eychmon, der in diesem Augenblick sein Bewußtsein zurückerlangt und nur die letzte Szene miterlebt hatte.
    Cloenäe stieg auf einen Tisch. „Mein Vater hat keinen Sohn hinterlassen!" rief sie. „Aber die Gesetze der Schiffe erlauben, daß in einem solchen Fall die älteste Tochter Clanoberhaupt wird."
    Sie bückte sich und griff nach einem Messer, das auf einem der Tische lag. Mit entschlossenen Bewegungen schnitt sie ihre langen Haare ab. Ihr Gesicht war gerötet.
    „Jetzt bin ich Rommon-Delma 884.!" schrie sie in die Halle. „Ich bestimme, daß der Leichnam meines Vaters dem Weltraum übergeben wird. Und jetzt - feiert weiter!"
    Von diesem Zeitpunkt an wurde auf den Schiffen des Billiorc-Clans vier Tage und vier Nächte gefeiert. Während dieser Feierlichkeiten starben achtundfünfzig Angehörige des Billiorc-Clans. Doch nur sieben von ihnen wurden von der Alterspolizei abgeholt. Alle anderen erwachten nicht mehr aus ihrem rauschähnlichen Schlaf.
    So kam es, daß die Schiffe des Billiorc-Clans zurückblieben, als der stählerne Wurm sich zu einem kugelförmigen Haufen
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