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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans
Autoren: Unbekannt
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in wenigen Minuten erreicht haben.
    Die Unruhe unter den Besatzungsmitgliedern ist unverkennbar.
    Ich kann die Raumfahrer verstehen. Die Sorge um die Erde wächst. Niemand weiß genau, was sich in der Heimatgalaxis abspielt. Nur eines ist sicher: Das Solsystem wird bedroht.
    Rhodan hält sich ständig in der Zentrale auf. Er streitet noch immer mit Atlan über die Zweckmäßigkeit eines Reparaturversuchs. Der Arkonide würde zweifellos den Einsatz eines zweiten Wandeltasters riskieren, wenn er Oberbefehlshaber dieses Schiffes wäre. Ich bin sicher, daß nicht wenige Besatzungsmitglieder die Auffassung des Arkoniden teilen.
    Zitat Marnhangor Axiom (Techniker auf Deck siebzehn, zufällig über Interkom abgehört): „Die Ganjasen haben uns betrogen.
    Ovaron ist an allem schuld, ich habe ihm noch nie getraut."
    Diese Ansicht dürfte an Bord der MARCO POLO weiter verbreitet sein, als man hier in der Zentrale annimmt.
    Wir haben Ovaron geholfen. Er ist wieder Ganjo. Die Ganjasen sind aus ihrem Versteck hervorgekommen. Sie konnten es riskieren, nicht zuletzt deshalb, weil wir ihre Verbündeten sind.
    Doch jetzt benötigen wir Hilfe.
    Ovaron gewährt sie uns in Form eines Werftplaneten.
    Ist das alles, was er für uns tun kann?
    Hat er vielleicht einen bestimmten Grund, uns hier zurückzuhalten?
    Ich werde die letzten Sätze löschen. Oberst Elas Korom-Khan.
     
    2.
     
    Leben überhaupt heißt in Gefahr sein.
    Nietzsche Die Flotte der Clans dehnte sich über zwei Lichtjahre hinweg aus. Der riesige Wurm aus Stahl bewegte sich meist nur mit einfacher Lichtgeschwindigkeit. Ständig lösten sich Schiffe aus dem Verband, während andere von Einsätzen zurückkamen und sich wieder einordneten. Weit vorn flog das Schiff Pentschypon-Kalas 896., die MURRAY.
    Die einzelnen Familien besaßen Raumschiffsverbände verschiedener Größenordnungen. Der Ortik-Clan war mit 248 Schiffen der kleinste, während Pentschypon-Kala 896. über die größte Flotte verfügte.
    Jeder Clan besaß ein Oberhaupt, aber Pentschypon-Kala 896. war der Oberbefehlshaber über die gesamte Flotte. Die einzelnen Clans verfügten über alle denkbaren Freiheiten. Sie ordneten sich jedoch freiwillig unter, denn es hatte sich herausgestellt, daß alle Familien, die versucht hatten, selbständig zu werden, untergegangen waren. Nur in ihrer Gesamtheit war die Flotte der Clans ein Instrument der Macht. Wo immer die Schiffe der „Jungen" auftauchten, gab es keinen nennenswerten Widerstand.
    Der Sektor, in dem die Flotte der Clans seit dem Machtantritt Pentschypon-Kalas 896. operierte, war frei von eventuellen Gegnern. Trotzdem war die Flotte wachsam. An ihren Flanken operierten schnelle Schiffe. Ortungs und Wachstationen schwebten überall in den Außenrandgebieten und übermittelten ständig Nachrichten.
    Jeder Kommandant wußte, wie er sich im Falle eines massiven Angriffs zu verhalten hatte.
    Ab und zu kehrte ein Schiff nicht von einem Einsatz zurück.
    Das hatte in fast allen Fällen zur Folge, daß ein großer Verband aufbrach, um nach dem Verbleib des Verlorenen zu forschen.
    Solche Untersuchungen endeten fast immer in einer Strafaktion.
    Fast zwei Lichtjahre lang und 300 Millionen Meilen breit war der Riesenwurm, der durch die Peripherie von Gruelfin schwebte. An Bord dieser Schiffe lebten Intelligenzen, die das Schicksal zu einem kurzen Leben verurteilt hatte.
    Zu einem kurzen wilden Leben.
     
    *
     
    Honunon-Delma 883. blickte von der Brücke in die große Festhalle hinab. Er war schwer betrunken und mußte sich auf das Geländer stützen. Unten kämpften Eychmon und Tarka-Eloman 901. um seine Tochter. Sie warfen Tische und Bänke um, zertrümmerten Flaschen und Behälter, fielen über betrunken in den Gängen liegende Raumfahrer. Ab und zu übertönte ihr Schreien die Musik. Auf dem Antigravpodium tanzten zwei noch einigermaßen nüchterne Männer einen Strahlertanz.
    Niemals zuvor hatte in der dritten Stunde des Schiffes schon einmal ein solches Fest stattgefunden. Vielleicht trug die Nachricht, daß sie in einigen stunden die Peripherie von Gruelfin verlassen würden, zur allgemeinen Ausgelassenheit bei.
    Die Billiorc-Clanmitglieder waren für ihre Feiern schon immer berühmt gewesen. Viele Raumfahrer kamen von den anderen Schiffen herüber, um an diesen Feiern teilzunehmen.
    Das Bild verschwamm vor den Augen des Clanoberhauptes.
    Rommon-Delma 883. hing über dem Geländer und atmete schwer. In seinem Alter - er war jetzt sechzehn und trug die Maske eines
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