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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren
Autoren: Unbekannt
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verstümmelt. Wahrscheinlich versuchten diese betreffenden Schiffe mit Vollschub. dem zerrenden Gravitationsfeld zu entrinnen.
    Icho Tolots Hyperkomfunksignale verließen pausenlos seine Helmantenne. Es war dem Haluter völlig gleichgültig, ob diese Peilsignale von den geflohenen Takerern empfangen wurden oder nicht. Wahrscheinlich hatten die jetzt andere Sorgen und würden sich nicht um ein paar im Raum treibende Terraner kümmern, die ihrer Ansicht nach ohnehin verloren sein mußten.
    Aber es bestand die Hoffnung, daß die leistungsfähigen Empfänger der MARCO POLO die Peilsignale auffingen.
    „Weiter!" sagte Gucky verzweifelt.
    Sie müssen uns doch hören ...!"
    Nur mit bloßem Auge betrachtet, verschmolzen bei der nun erreichten Entfernung die beiden Sonnen zu einer einzigen. Die Energiebrücke wirkte wie ein harmloser Halo.
    „Wir sind der schlimmsten Gefahr entronnen", beruhigte ihn Ras Tschubai. „Unser Luftvorrat reicht für viele Tage, und zu essen haben wir auch. Man wird uns suchen - und finden. Mach dir also keine Sorgen."
    Derjenige, der das alles nicht gewohnt war und der am meisten Grund zur Unruhe hatte, blieb erstaunlich ruhig und gelassen: Elteruen. Sie sahen, wie er in den Innentaschen seines Anzuges herumkramte und sich einige Konzentrattabletten in den Mund schob.
    Gucky stöhnte fassungslos: „Möchte wissen, womit man den noch erschüttern kann! Der hat die Ruhe weg...!"
    Schweigend trieben sie weiter, hinein in die Galaxis Gruelfin.
    Das tödliche Doppelsystem lag bereits einen Lichttag hinter ihnen. Vor ihnen lag die Hoffnung...
     
    5.
     
    Es war reiner Zufall, daß Major Müller III dem sicheren Absturz entging. Als er die Teleporter, den Haluter und Elteruen auf dem Mond abgesetzt hatte, ging er auf Warteposition. Er umkreiste antriebslos Mohrcymy, um nicht so schnell angepeilt werden zu können. Seine Entfernung von der Oberfläche betrug mehr als siebentausend Kilometer.
    Dann wurde plötzlich ein weit in den Raum reichender Energieschirm eingeschaltet.
    Die Kontrollinstrumente der Space-Jet registrierten ihn sofort, und Major Müller III war klug genug, sich sofort mit Höchstbeschleunigung aus dem Gefahrenbereich zu entfernen.
    Dann geschahen noch andere Dinge, die ihn zur Vorsicht mahnten.
    Mohre zerplatzte, und etwas später stürzte der Mond der Sonne entgegen.
    Als Müller ihm pflichtgemäß folgen wollte, erhielt er einen verstümmelten Funkspruch von der MARCO POLO, sich in Sicherheit zu bringen, da die Todesfalle der Energiebrücke jeden Augenblick wieder funktionsfähig werden könne. Sie sei keine Gefahr für die Teleporter, die er später auffischen sollte. Die MARCO POLO selbst und die anderen Einheiten würden in einer Entfernung von zehn Lichtjahren in Warteposition gehen.
    So wenigstens glaubte Müller den Funkspruch verstanden zu haben. Er handelte danach.
    Er wendete und nahm Kurs auf den nächsten Stern, drei Lichtjahre entfernt. Vorerst bewegte er sich mit einfacher Lichtgeschwindigkeit, um die Ereignisse hinter sich besser beobachten zu können. Er sah, wie Mohrcymy auseinanderbrach, und dann begann das Gravitationsfeld der Energiebrücke an der Space-Jet zu zerren.
    Im letzten Augenblick gelang Müller die Flucht in den Linearraum.
    Er ging in einen Umlauf um die blaue Sonne, drei Lichtjahre von dem Doppelsystem entfernt. Dann schaltete er den Funkempfänger auf höchste Leistung und wartete auf ein Zeichen der Teleporter.
    Die Lautsprecher blieben stumm.
    Ihm war klar, daß die wahrscheinlich fünfdimensionalen Felder der Energiebrücke bis hierher wirkten, und zwar über lichtschnell.
    Sie verschluckten alle Funkimpulse, besaßen jedoch nicht mehr die Kraft, die Space-Jet merklich anzuziehen.
    Müller überlegte.
    Wenn er in der Lage der Teleporter wäre, wenn er also keine Verbindung mehr erhielt und auf sich selbst angewiesen warte, so würde er ebenfalls den nächsten Stern anvisieren - in der Hoffnung, daß er den wartenden Freunden als Treffpunkt eingefallen war. Außerdem lag die blaue Sonne in Richtung Gruelfin-Zentrum, das sie durchqueren mußten, wollten sie nach Morschaztas zurückkehren.
    Diese Überlegungen machten den Major ganz ruhig und gelassen. Wenn es Gucky und Ras überhaupt gelungen war, der Hölle Mohrcymy rechtzeitig zu entkommen, mußten sie früher oder später hier auftauchen, Und genau das geschah etliche Stunden später.
     
    *
     
    „Funkzeichen!" unterbrach Icho Tolot die Stille, die sich zwischen ihnen breitgemacht hatte.
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