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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren
Autoren: Unbekannt
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Sonne zugekehrt war, das Gestein zu schmelzen begann, hielten sich auf der anderen Seite die Temperaturen noch im normalen Bereich.
    Sie landeten in einem hochgelegenen Talkessel. Über ihnen schimmerte der transparente Energieschirm, der sie auf dem gefährlichen Mond gefangenhielt. Dahinter waren die Sterne nur undeutlich und verschwommen zu erkennen.
    Ras sah auf die Uhr.
    „Noch zwei Minuten", sagte er gepreßt.
    Gucky hatte schon wieder andere Sorgen.
    „Ich habe Hunger", verkündete er in einem Tonfall, als sei das nun das Wichtigste. „Nicht einmal Zeit zu essen hat man!
    Hoffentlich wartet die Space-Jet auf uns, sonst sehe ich ziemlich schwarz."
    „Du kannst auch jetzt und hier essen", schlug Icho Tolot gutmütig vor. „Du hast immerhin noch neunzig Sekunden."
    Elteruen beteiligte sich nicht an dem Gespräch, das ihm in diesen entscheidenden Augenblicken sinnlos erscheinen mußte.
    Er beobachtete den Himmel, und die anderen wußten, worauf er wartete.
    „Noch dreißig Sekunden!" murmelte Icho Tolot.
    „Hoffentlich fliegt nicht gleich der ganze Mond auseinander", wünschte sich Gucky plötzlich sehr besorgt. „Gebt euch schon mal die Hände, damit wir gleich teleportieren können."
    Sie warteten noch ein wenig, dann stellte Ras fest: „Jetzt muß es passiert sein! Wie lange dauert es, bis die Schockwelle den Mond durchquert hat? Ob wir es spüren?"
    „Dann sind wir längst weg." Elteruen deutete hinauf in den Himmel. „Der Sextadimschirm wird schwächer - seht nur! Er wird schwächer, aber er ist nicht auf einen Schlag zusammengebrochen. Einige Stationen arbeiten also noch und beliefern ihn mit Energien. Ich vermute, es handelt sich dabei um in einem anderen Teil des Mondes gelegene Notaggregate,"
    „Sie können den Schirm halten?"
    „Nein, nicht mehr lange.
    Wenn das Hauptkraftwerk ausgefallen ist, und das ist wohl anzunehmen, werden die Notaggregate sich durch die Überbeanspruchung selbst in die Luft sprengen. Es ist nur eine Sache von Sekunden oder höchstens Minuten. Vergessen Sie nicht, daß diese Aggregate nur dafür konstruiert wurden, einzelne Kraftstationen zu ersetzen, aber nicht die gesamte Anlage. Ja, der Schirm wird weiter schwächer. Die Sterne sind deutlicher zu erkennen. Es sind keine verwaschenen Lichtflecke mehr."
    Icho Tolot begann inzwischen mit der vereinbarten Hyperfunksendung, um der Space-Jet die Suche nach dem Einsatzkommando zu erleichtern. Auch die MARCO POLO und Rhodan sollten unterrichtet werden.
    Gucky drängte zum Aufbruch. „Wir sollten es allmählich versuchen. Vielleicht ist der Schirm schon so schwach, daß wir ihn durchdringen können."
    „Warte noch", riet Ras. „Wir befinden uns jetzt nicht in akuter Gefahr, aber wenn wir durch den Schirm zurückgeschleudert werden, kann das sehr peinlich für uns werden."
    Elteruen stieß einen Ruf der Überraschung aus und deutete in Richtung des westlichen Horizontes.
    „Die Sonne - die rote Sonne geht auf! Wie ist denn das möglich?"
    Darauf wußte Icho Tolot sofort eine Antwort: „Die atomare Explosion im Kraftwerk, ganz klar! Sie hat mit ihrer Sprengkraft einen Kanal durch die Kruste des Mondes getrieben und wirkt wie ein gigantischer Treibsatz. Vielleicht haben wir eine neue Bahn eingeschlagen, und auf jeden Fall hat der Rückstoß den Mond in eine schnellere Rotation versetzt. Die Sonne steigt rasend schnell empor. Mohrcymy wird sich in einer Stunde einmal um sich selbst drehen - aber nicht mehr lange."
    „Der Sextadimschirm ist erloschen", sagte Elteruen erleichtert.
    „Wir können den Mond verlassen."
    „Er wird mir auch immer unsympathischer", meinte Ras. „Also los, warten wir nicht mehr länger."
    Wieder teleportierten sie gemeinsam, um sich nicht im Raum zu verlieren. Sie sprangen blind und im rechten Winkel zur roten Sonne, um sich nicht allzu sehr der gelben Zwergsonne zu nähern, die ihr gegenüberstand.
    Sie schafften es.
    Als sie wieder sehen konnten, schwebten sie frei im All, mehr als eine Lichtminute von dem Doppelsystem entfernt.
    Sie erlebten den Untergang einer ,Welt.
    Mohrcymy raste mit immer höherer Geschwindigkeit in seine Sonne hinein. Einzelne Teile der Oberfläche lösten sich, blieben ein wenig zurück und bildeten allmählich einen richtigen Trümmerschweif, der an die Fahne eines Kometen erinnerte. Der Mond vertropfte regelrecht, noch ehe er die glühende Atmosphäre von LLZ-I erreichen konnte.
    „Es meldet sich niemand", murmelte Icho Tolot enttäuscht, nachdem er abermals
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