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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren
Autoren: Unbekannt
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    „Die wichtigen liegen tiefer, viel tiefer. Ich empfange Gedankenimpulse aus dem Mondinnern, fünfhundert Kilometer und mehr von uns entfernt. Das ganze Ding muß hohl wie dein Kopf sein. Da sollte Elteruen lieber mit seinem Schnellstudium beginnen." Ras grinste und winkte Tolot zu. „Schnellstudium ist gar kein Ausdruck dafür - er ist schon fertig. Komm, Tolot, wir müssen weiter. Helme schließen, würde ich für alle Fälle vorschlagen ..."
    Diesmal gerieten sie mitten hinein in die Transmitteranlage, die allerdings stillgelegt worden war. Das konnte Elteruen nicht daran hindern, sich mit Feuereifer in die Arbeit zu stürzen. Er mußte ein phänomenales Gedächtnis besitzen und zudem soviel von der ganzen Materie sechsdimensionaler Technik verstehen, daß er ohne jede Notizen auskam.
    Gucky schüttelte verwundert den Kopf.
    „Das begreife ich nicht, obwohl ich seine Gedanken lesen kann.
    Soviel Spezialausdrücke würde ich mir niemals merken können.
    Dabei begreift der Bursche die Zusammenhänge sämtlicher Konstruktionen, und er guckt nur einmal hin ...! - Übrigens hat man uns bereits entdeckt."
    Ras starrte ihn überrascht an.
    „Was sagst du? Man hat uns entdeckt? Wie kommst du denn darauf?"
    „Die automatisch arbeitende Überwachungsanlage hat das Eindringen Unbefugter registriert und weiter geleitet. Gerade erstattet jemand dem Kommandanten Meldung. Der Kommandant ist übrigens interessant. Er verfolgt auf seinen Bildschirmen die Entwicklung draußen. Ich habe keine Verbindung mit Fellmer, wüßte also sonst nicht, was passiert."
    „Und was passiert?" fragte Icho Tolot gespannt.
    „Der Riesenplanet geht in die Brüche", verkündete Gucky dramatisch. Dann kam er zu dem ursprünglichen Thema zurück.
    „Man weiß also, daß Fremde eingedrungen sind, und bald wird die Jagd auf uns beginnen. Es wird besser sein, wir verändern uns hin und wieder. Ras, frage Elteruen mal, ob er hier fertig ist."
    Immer näher arbeiteten sie sich zu der eigentlichen Ultra-Peilstation vor, und Elteruen wurde immer aufgeregter.
    Es war offensichtlich, daß er sensationelle technische Entdeckungen gemacht hatte.
    Gucky hielt einseitige telepathische Verbindung zum Kommandanten Scherlok, durch den er alles erfuhr, was wichtig schien. Nur das Allerwichtigste erfuhr er zuletzt, und auch um einige Sekunden zu spät.
     
    *
     
    Scherlok reagierte höchst unwillig, als sich eine der zahlreichen wissenschaftlichen Abteilungen über die Interkom-Bildanlage meldete und eine längere Rapportzeit beantragte. Der Kommandant lehnte das Ansinnen rundweg ab. Wenig später kam die zweite Anforderung mit dem Zusatzvermerk: LEBENSWICHTIG!
    Ob Scherlok nun wollte oder nicht, er hatte die Pflicht, sich die Meldung anzuhören. Die Verantwortung, die aus Ablehnung oder Annahme eines dann eventuell erfolgenden Vorschlages folgte, lag ausschließlich bei ihm. Darum erschien es ihm besser, sich das anzuhören, was man ihm zu sagen hatte, ehe er es als „unwichtig" ablehnte.
    Die Astronomische Abteilung hatte einen Bericht vorbereitet, der von einem ihrer Mitglieder vor der Kamera verlesen wurde.
    Scherlok hatte zwar den Kopf voller anderer Probleme, vor allen Dingen beschäftigten ihn die Eindringlinge, und er wußte noch immer nicht, was sie „hier eigentlich suchten, aber es war seine Pflicht, den Wissenschaftlern seine Zeit zu widmen, wenn das Stichwort „lebenswichtig" gegeben wurde.
    Scherlok erfuhr, daß der Planet Mohre zerplatzt war. Nun, das wußte er selbst schon, und es beunruhigte ihn nicht sonderlich.
    Aber dann, als ihm der astronomische Bericht die daraus entstehenden Folgen klarmachte, begriff er blitzschnell, warum das Stichwort „lebenswichtig" gefallen war. Erste Berechnungen der astronomischen Computer hatten ergeben, daß Mohrcymy bereits eine erhebliche Beschleunigung in seiner Bahn erfahren hatte und aus der ursprünglichen ausbrach. In einer riesigen Spirale, die sehr bald enger und enger werden mußte, drohte er in die rote Riesensonne zu stürzen.
    Als der Bildschirm erlosch, saß Scherlok lange Minuten wie gelähmt in seinem Sessel. Langsam dämmerte es ihm, daß er auf die Fremden hereingefallen war. Mit einem einfachen Trick hatten sie ihn an der Nase herumgeführt, ihn, den erfahrenen Kommandanten einer der wichtigsten Einrichtungen des takerischen Reiches.
    Der Taschkar würde nicht mit ihm zufrieden sein.
    Die Ultra-Pedostation war verloren.
    Mit einem Ruck raffte er sich auf. Er benötigte keine
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