Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß Terraner etwas von Mohrcymy wußten oder gar die Position des Ultrapeilers kannten, aber es gehörte zu seinen Pflichten, keine noch so verrückte Möglichkeit außer Betracht zu lassen.
    So war er dann auch durchaus nicht zu Tode erschrocken, als die Fernortung die Anwesenheit eines gigantischen Kugelraumschiffes meldete, das in einer Entfernung von drei Lichtjahren stand und sich langsam dem Doppelsystem näherte.
    Er gab Alarm.
    Es handelte sich lediglich um einen Vorstufenalarm, denn das Erscheinen des terranischen Schiffes konnte ein reiner Zufall sein. Scherlok wollte die Aufmerksamkeit des potentiellen Gegners nicht unnötig auf Mohrcymy lenken. Selbst wenn dieser Perry Rhodan, der Verbündete des verhaßten Ganjos, einen Tip erhalten hatte und die Pedostation hier im rotgelben Doppelsystem vermutete, so würde er kaum auf den Gedanken kommen, den kleinen, unbedeutenden Mond in Betracht zu ziehen. Vielmehr mußte jedes logisch denkende Lebewesen annehmen, die wichtige Station befände sich unter der Oberfläche des riesigen Methanplaneten, der um die Energieachse kreiste, Mohre durfte angegriffen werden. Auf Mohre existierten keinerlei Verteidigungsanlagen. Der Planet war in jeder Beziehung tot und ohne jede Bedeutung.
    Das war der Grund, warum Scherlok sich passiv verhielt, auch als die MARCO POLO in den Linearraum ging und wenig später eine Lichtstunde von dem System entfernt in das Normaluniversum zurücktauchte, mit ihr fünfzig Kreuzer und fünfzig Korvetten. Weitere kleinere Raumfahrzeuge wurden nun zusätzlich ausgeschleust und rasten mit einfacher Lichtgeschwindigkeit auf das Doppelsystem zu.
    Ihr Ziel, das erkannte Scherlok mit Genugtuung, war der Riesenplanet Mohre.
    Er befahl die sofortige Einstellung jeden Funkverkehrs. Die Transmitterstationen wurden abgeschaltet. Der Mond Mohrcymy wurde damit zu einem toten und absolut harmlosen Himmelskörper, dem niemand noch eine Bedeutung zumessen konnte, der nicht mit Sicherheit wußte, welche gigantischen Anlagen sich unter seiner Oberfläche befanden.
    Nicht im Traum konnte Scherlok damit rechnen, was die Terraner wirklich planten. Niemals hätte er sich vorstellen können, daß jemand noch klüger war als er selbst und seine eigenen logischen Überlegungen als Waffe gegen ihn verwendete. Rhodan tat nichts anderes, als sich in die Lage des Kommandanten von Mohrcymy zu versetzen, und damit hatte er den Krieg schon halb gewonnen.
    Davon ahnte Scherlok natürlich nichts.
    In der Gewißheit, alles getan zu haben, um den Angreifer irrezuführen, lag er bequem in seinem Kontrollsessel und beobachtete die Bildschirme. Die Meßinstrumente zeigten an, daß keine verräterische Energieabstrahlung bis zur Oberfläche gelangte. Er selbst befand sich fast siebenhundert Kilometer unter dieser Oberfläche, auf der nichts verändert worden war.
    Mit einer gewissen Bewunderung betrachtete er die MARCO POLO, die er von militärischen Geheimberichten her bereits kannte. Es war den Takerern bisher noch nicht gelungen, den Eindringling aus einer fremden Galaxis zu stellen oder gar zu vernichten. Scherlok besaß auch nicht den Ehrgeiz, für sich selbst einen solchen Plan auch nur in Erwägung zu ziehen. Er war froh, Wenn er Rhodan täuschen konnte. Mehr gehörte auch nicht zu seiner Aufgabe.
    Das Riesenschiff und seine Begleiter passierten Mohrcymy in einer Entfernung von höchstens einer Lichtminute und mit einer Geschwindigkeit, die weit unter der des Lichtes lag. Ohne jede Kursänderung flogen sie Mohre an. Damit stand einwandfrei fest: wenn sie überhaupt in diesem System den Ultra-Pedopeiler vermuteten, dann auf dem Riesenplaneten.
    Scherlok ließ die feindliche Flotte passieren.
    Zehn Minuten später verließen die ersten ferngelenkten Robotbomben die MARCO POLO und detonierten auf der Oberfläche Mohrcs.
    Scherlok registrierte zuerst mit einer gewissen Schadenfreude, dann mit Verwunderung und schließlich mit steigender Besorgnis, daß die Fremden den unbewohnten Planeten mit einer derartigen Wut angriffen, als vermuteten sie dort das Hauptquartier der takerischen Streitkräfte. Soviel Unlogik hatte er diesem Rhodan nicht zugetraut. Da er seine Gegner niemals unterschätzte, begann er ernsthaft darüber nachzudenken, welcher Sinn nun wirklich hinter der Aktion steckte.
    Dabei wußte er noch nicht, daß die MARCO POLO die verderbenbringenden Arkonbomben auf der Oberfläche Mohrcs verteilte. Sie lösten den Atombrand aus, der nicht mehr gelöscht werden konnte. Da
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher