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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren
Autoren: Unbekannt
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Das hat uns noch gefehlt! Dabei wird es allmählich höchste Zeit. Die Temperatur auf der Oberfläche beträgt bereits tausend Grad! Elteruen, gibt es einen anderen Weg zu den Kraftstationen? Ich meine, einen vielleicht ungeschützten Umweg?"
    Der Wesakeno machte eine unbestimmte Geste.
    „So genau weiß ich das nicht, aber der ungefährlichste Weg führt ein Stück an der Oberfläche entlang. Halten die Schutzanzüge der Beanspruchung stand?"
    „Die Hitze meinen Sie? Ich denke schon."
    „Gut, dann also zur Oberfläche! Der Sextadimschirm, der den Mond umgibt, reicht nicht bis zu ihr herab. Wir können uns dort ungehindert bewegen, aber nicht vom Mond weg in den Weltraum gelangen."
    Sie teleportierten, und diesmal ging alles glatt.
    Sie standen auf der fast glühenden Oberfläche des Mondes, und den größten Teil des Himmels nahm der flammende Riesenball der roten Sonne ein, in den sie hineinstürzten.
     
    *
     
    Scherlok sorgte dafür, daß zuerst die Wissenschaftler in die Transmitter gingen und sich in Sicherheit brachten. Er benötigte sie nicht mehr.
    Er hielt sich noch immer in der Kommandozentrale des Mondes auf, obwohl der Hauptbildschirm die sich anbahnende Katastrophe nur zu deutlich veranschaulichte. Riesengroß drohte der Feuerball der roten Sonne. Auf der ursprünglichen Bahn des geborstenen Planeten trieben glühende Trümmerstücke dahin; sie umkreisten noch immer die nahezu transparente Energiebrücke, die jedoch nicht stark genug war, auch Mohrcymy an sich zu ketten.
    Der Sturz in die Sonne war nicht mehr aufzuhalten.
    Scherlok hatte alle vorhandenen Energieschirme und energetischen Absperrungen eingeschaltet, um die vermutlichen Teleporter im Innern des Mondes gefangenzusetzen. Wenn er verhindern konnte, daß sie flohen, würden sie mit dem zum Untergang verurteilten Mond im Feuermeer der Sonne vergehen.
    Als die Hitze der glühenden Oberfläche die Kühlisolierung der Außenbezirke durchbrach und die ersten Verteidigungsbezirke überflutete, befahl Scherlok die endgültige Räumung der verlorenen Ultrastation. Damit setzte die allgemeine Flucht ein.
    Die Transmitter waren auf ihre Empfänger in allen Teilen Gruelfins einjustiert. Ein Funkspruch hatte den Taschkar von dem Unheil unterrichtet. Eine Antwort hatte Scherlok nicht erhalten, aber er war fest davon überzeugt, daß bereits ein starker Flottenverband unterwegs war, um das terranische Kugelschiff zu vernichten.
    Nach einem letzten Blick auf den Hauptschirm erhob sich Scherlok, um seine Kommandozentrale zu verlassen, in der er so lange seinen Dienst versehen hatte - ganz umsonst, wie er nun wußte. Nicht nur die geplante Invasion war fehlgeschlagen, nun hatten die Terraner auch noch das wichtigste Instrument dieser Invasion zerschlagen.
    Achtlos gab er die Grüße seiner Offiziere zurück, die eilig an ihm vorbeihasteten, um rechtzeitig die Transmitter zu erreichen.
    Er ließ sich Zeit, denn es würde noch Stunden dauern, ehe die glutverflüssigte Gesteinsoberfläche des Mondes in das hohle Innere drang. Dem endgültigen Eintauchen in die glühende Sonnenatmosphäre würde wahrscheinlich ein Zerbersten Mohrcymys vorangehen.
    Er kannte sein Ziel. Der Transmitter war bereits darauf eingestellt.
    Takera, der elfte Planet des Hauptsystems, würde es jedenfalls nicht mehr sein.
    Der Taschkar hatte sich eine neue Residenz suchen müssen.
    Ein einziges Riesenschiff aus einer fremden Galaxis hatte ein Sternenreich an den Abgrund des Ruins gebracht...
     
    *
     
    „Zweihundert Kilometer nach Osten!" sagte Elteruen über Sprechfunk. „Hier gibt es keine Sperren mehr."
    Als sie den angegebenen Punkt erreichten, stand die rote Sonne fast senkrecht über ihnen. Es sah so aus, als wolle sie jeden Augenblick aus dem schwarzen Himmel auf sie herabstürzen.
    „Hier ist es noch heißer", beschwerte sich Gucky. „Wohin jetzt?"
    „Nach unten. Die genaue Entfernung ist unbestimmt, aber ich glaube kaum, daß ich mich verrechnet habe. Unter uns müßten die gesuchten Kraftwerke liegen, Die Frage ist nur, ob weitere energetische Sperren dazwischengeschaltet sind. Das würde uns zu neuen Umwegen zwingen."
    „Springen wir in kleinen Etappen", schlug Ras vor. Er sah zur Sonne hoch. „Wie lange haben wir noch Zeit, Elteruen?"
    „Drei Stunden, dann brechen alle Kühlaggregate zusammen."
    Die Aussicht, im Innern des Mondes verbrennen zu müssen, war nicht gerade verlockend, wenn Elteruen auch betonte, daß sich sämtliche Energieschirme ausschalten würden,
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