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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle
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einem Schlenker meiner Schuhspitze gegen das Schienbein meiner Gegnerin die Unbekannte zu Fall.
    Ich hörte, wie die Pistole über den Asphalt schepperte und die Frau einen kurzen, ängstlichen Schrei ausstieß. Sie schien sich nicht sehr viel zuzutrauen.
    Deswegen .kümmerte ich mich zunächst nicht um sie, sondern um die Pistole. Ich rollte drei Yard nach links und hatte die Waffe in der Hand.
    Sofort fühlte ich mich stärker, obwohl das Blut vor Anstrengung in meinen Ohren wieder rauschte. Ich richtete mich halb auf und zielte mit der Pistole in die Richtung, in der ich meine Gegnerin vermutete.
    »Jetzt wollen wir einmal ganz vernünftig miteinander reden«, sagte ich. Wahrscheinlich hätte ich noch ein paar Gedankenblitze abgeschossen, wenn sich die Lage nicht in der Zwischenzeit grundlegend geändert hätte.
    Die Frau lag nicht mehr auf dem Boden, sondern hastete zu ihrem Wagen zurück. Sie hatte den offenen Schlag bereits erreicht.
    »Stehen bleiben«, rief ich sie an.
    Sie sprang in den Wagen. Er hatte sich durch das plötzliche Bremsmanöver halb um die eigene Achse gedreht. Schnell startete sie den Motor und schoss in die Richtung, aus der sie gekommen war, davon. Ich hätte eine Kugel hinter dem Pontiac hersenden können. Ich brachte es einfach nicht fertig, auf die Frau zu schießen, von der ich noch nicht einmal wusste, wer sie war, die vielleicht ganz zufällig und schuldlos in ein Verbrechen verstrickt war.
    Dass ich mit dieser Mutmaßung zu dieser frühen Morgenstunde recht hatte, wusste ich nicht. Genauso wenig hatte ich eine Ahnung, von einem großen Irrtum, dem ich in den letzten Sekunden zum Opfer gefallen war. .
    Ich stand langsam auf, verließ die Straße und schlug mich ins Gebüsch. Einer weiteren Auseinandersetzung wollte ich bei meinen augenblicklichen Kräften aus dem Weg gehen. So schnell es ging, schlich ich zu meinem Wagen.
    ***
    Sheila Russel wischte sich den Angstschweiß von der Stirn. Immer noch ging ihr Atem stoßweise. Erst nach einer geraumen Zeit stoppte sie ihren Wagen. Sie war jetzt völlig sicher, dass sie nicht verfolgt wurde.
    Die ersten Zweifel stiegen in ihr auf. Vielleicht war der Mann, den sie auf der Straße gesehen und der ihr die Pistole abgenommen hatte, doch nicht Donald Webster?
    Hätte der Verbrecher sie nicht erschossen, als sie mit dem Wagen flüchtete?
    Vielleicht fürchtete Webster auch nur eine Schießerei wegen der Polizei?
    Sheila Russel konnte es einfach nicht genau sagen. Dafür fiel ihr aber siedend heiß die Verabredung ein, die sie mit Richie Riviera getroffen hatte.
    Beherzt wendete sie den Wagen und fuhr zum Hammond-Klub zurück. Als sie die Telefonzelle sah, die neben der Drehtür war, hielt sie an. Sie suchte in ihren Taschen und fand schließlich einen Nickel.
    Dann betrat sie entschlossen die Zelle und wählte die Nummer des FBI. Sie machte sich keine Gedanken über die frühe Morgenstunde und war nicht im Geringsten erstaunt, als sie mit meinem Freund Phil verbunden wurde, nach dem sie verlangt hatte.
    Und dann erzählte Sheila all das, was sie in den letzten Tagen und Wochen mitgemacht hatte. Sie gab Phil die Informationen, die wir schon längst hätten haben müssen. Es dauerte eine ganze Weile. Zum Schluss hatte Phil einen ganzen Notizblock vollgekritzelt und das Gespräch zudem auf Band aufgezeichnet.
    »Okay«, sagte mein Freund schließlich. »Wir werden in den Hammond-Klub kommen und Riviera festnehmen. Bitte, fahren Sie sofort wieder nach Hause. Begeben Sie sich auf keinen Fall in Gefahr.«
    Sheila Russel lächelte bitter. »Sie vergessen, Phil, dass ich die Verlobte Ted-Terills war. Ich werde jetzt das Lokal betreten und Riviera solange hier festhalten, bis Sie und Ihre Leute da sind, um ihn festzunehmen. Genug Gesprächsstoff haben wir.«
    Ohne sich noch um Phils Protest zu kümmern hängte sie den Hörer auf die Gabel zurück, strich sich einmal über die Stimlocken, verließ die Telefonzelle und trat durch die Drehtür in den Hammond-Klub.
    Richie Riviera saß allein an einem Tisch mit zwei Stühlen. Als Sheila den Raum betrat, erhob er sich mit einer leichten Verbeugung und bot ihr einen Platz an.
    »Ich habe lange auf Sie warten müssen«, sagte er mit leisem Vorwurf in der Stimme.
    Sheila versuchte zu lächeln.
    »Ich bin auf gehalten worden«, sagte sie nur.
    »Sie scheinen ja nicht mehr sonderlich an Donald Webster interessiert zu sein?«
    »Nur so weit, dass die Polizei ihn fängt.«
    »Okay«, grinste Riviera. »Dann können
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