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0493 - Eine weint um Killer Jack

0493 - Eine weint um Killer Jack

Titel: 0493 - Eine weint um Killer Jack
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den wir suchen. Wo ist er?«
    »Sie langweilen mich!« Helen Londy stand auf und strich sich mit beiden Händen das Kleid glatt. »Sie werden von mir immer dasselbe hören, Mr. Cotton. Jack ist tot. Ich habe keine Ahnung, weshalb Sie daran zweifeln!«
    »Das wissen Sie sehr gut. Die Vorfälle in Sammy Shavers Laden liefern dafür genügend Material. Aber das ist es nicht allein. Sie waren kürzlich mit Jack im Studio Five am Times Square. Man hat Sie dort gesehen und erkannt.« Helen Londy setzte sich wieder, ziemlich abrupt. »Vor wenigen Minuten war ein Mädchen hier, ein sehr hübsches Mädchen in einem Mini-Röckchen. Sie lieferte zwei Schallplatten ab. Ich nehme an, daß Sie die junge Dame geschickt haben?«
    »Erraten.«
    »Ich verstehe. Das Mädchen hat mich also identifiziert!« höhnte Helen Londy. »Diese Gegenüberstellung ist natürlich völlig wertlos, das wissen Sie sehr gut! Man braucht das Mädchen nur anzusehen, um zu wissen, was mit ihm los ist. Es will sich interessant machen, es will auffallen um jeden Preis, es möchte sich hochspielen und zum Mittelpunkt werden.«
    »Was ist eigentlich mit dieser Rita Raleigh?« fragte ich.
    Helen Londy zuckte zusammen. »Rita Raleigh?« murmelte sie unsicher. »Sie haben eine merkwürdige Art, das Thema zu wechseln. Wer ist Rita Raleigh?«
    »Jacks Freundin. Ich frage mich, ob Sie diese Verbindung billigen. Wen liebt er denn nun… Rita oder Sie?« Eine leise Röte erschien auf Helen Londys Wangen. In ihre grünen Augen trat ein fremder Glanz. »Ich sagte Ihnen bereits, was ich von diesen Bluffmanövern halte!«
    »Sie haben Jack die Treue gehalten. Sie haben ihn bis heute gedeckt. Sie können nicht mehr zurück, denn Sie sind die Partnerin seiner Verbrechen. Aber hat er es Ihnen gelohnt? Haben Sie sich damit abgefunden, daß er seine Gunst dieser Rita schenkt?«
    Helen Londy starrte mich an. Sie hatte die vollen Lippen aufeinander gepreßt und schwieg.
    Ich erhob mich und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Sie stehen auf verlorenem Posten«, sagte ich. »Wir wissen, daß Jack Spazelli lebt, und wir wissen, daß Sie sich mit ihm treffen. Wir können das beweisen. Ich habe Spazelli selbst gesehen. Ich habe ihm sogar die Waffe abgenommen, mit der er Mewitt tötete. Die Ballistiker haben zweifelsfrei nachgewiesen, daß es die Mordwaffe ist. Jack wollte seinen Bruder rächen. Er hat- das Rutherford gegenüber zugegeben. Ihr Leugnen hat hur einen Effekt, Miß Londy. Es erschwert Ihre ohnedies nicht sehr rosige Lage. Ich gebe zu, daß Sie in der Zwickmühle sitzen. Sie deckten Jack Spazellis angeblichen Unfalltod. Sie machten sein makabres Spiel mit. Jetzt sitzen sie mit ihm in einem Boot.«
    »Schluß damit!« unterbrach mich das Mädchen erregt. Sie atmete schwer. »Ich will, daß Sie jetzt gehen!«
    Ich stand auf, blieb aber dann mit einem Male an einem mit Rosen bemalten Papierkorb stehen und blickte hinein. Der Korb war fast leer. Ich ging weiter 'und rückte ein Bild zurecht. Helen Londy beruhigte sich so rasch, wie sie auf gebraust war. »Es hat ja keinen Sinn, in die Luft zu gehen!« murmelte sie matt. »Darauf legen Sie es doch nur an, nicht wahr? Sie möchten, daß ich die Nerven verliere und einige Dinge sage, die ich später bereuen könnte!«
    Ich setzte mich wieder. »Wann hatten Sie das letzte Mal Herrenbesuch?«
    »Was geht Sie das an?«
    »Sie vergessen, daß ich in einer Mordsache ermittle!«
    »Vor zwei Tagen war ein guter Bekannter hier, ein Schauspieler. Er trank eine Tasse Kaffee und verließ mich nach ungefähr zwanzig Minuten.« Helen Londys Stimme wurde scharf und spöttisch. »Er nahm den Kaffee schwärz, ohne Zucker. Er bevorzugt Tweedanzüge und trägt gern Wollkrawatten. Wir sprachen über sein neuestes Stück. Genügt Ihnen diese Auskunft oder wünschen Sie noch mehr Details?«
    »Er ist ein Pfeifenraucher?«
    »Er raucht nur Zigaretten, und zwar eine nach der anderen. Es ist eine ausländische Sorte. Ich kann Ihnen die Marke leider nicht sagen, aber wenn Sie Wert darauf legen sollten, schreibe ich sie mir das nächste Mal auf.«
    »Wie oft wird die Wohnung saubergemacht, und von wem?« wollte ich wissen.
    »Sie machen mir Spaß! Liegt irgendwo Staub? Wundern sollte es mich nicht. Meine Putzfrau war zwar erst gestern hier, aber sie ist leider nicht so gründlich, wie man das . von einer solchen Perle erwarten sollte.«
    »Immerhin hat sie den Papierkorb geleert.«
    »Ja, natürlich. Es gehört schließlich zu ihren Aufgaben.«
    Ich
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