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0493 - Eine weint um Killer Jack

0493 - Eine weint um Killer Jack

Titel: 0493 - Eine weint um Killer Jack
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kommen Sie in meine Wohnung? Ich bin Diplomat, mein Herr! Dieser Scherz kann Sie sehr teuer zu stehen kommen…«
    Ich grinste lustlos. »Ich bin Spazelli gefolgt«, klärte ich ihn auf. »Noch ehe ich genau feststellen konnte, in welche Wohnung er sich bemüht hatte, kam das Mädchen aus dem Haus. Ich verwickelte es in ein Gespräch und erfuhr, was los war. Zum Glück war es ein sehr vernünftiges Mädchen. Als es hörte, daß Spazelli ein Mörder ist, überließ es mir den Wohnungsschlüssel. Wenn Sie so wollen, kann man sagen, daß ich nicht nur Spazelli verhaften, sondern Sie gleichzeitig vor dem Schlimmsten bewahren wollte…«
    »Sie haben gelauscht!« stieß Humber hervor.
    Ich zuckte die Schultern. »Ich habe mich bemüht, ohne Lärm in die Wohnung zu gelangen. Ich wollte Spazelli nicht warnen. Natürlich habe ich dabei dies und jenes aufgeschnappt. Sie werden das erklären müssen. Sehr detailliert sogar…«
    »Sie haben kein Recht, meine diplomatische Immunität anzutasten!«
    »Davon bin ich weit entfernt. Ich ziehe aus dem Geschehen nur die naheliegenden Konsequenzen.«
    Humber ließ die Schultern hängen. Er wußte, daß er verloren hatte. »Das verdanke ich nur diesem Wahnsinnigen!« sagte er matt.
    »Darf ich Ihr Telefon benutzen? Ich…«
    Weiter kam ich nicht. Spazellis Bein zuckte hoch, blitzschnell und unerhört treffsicher. Ich riß die Hand mit der Pistole zur Seite, aber offenbar hatte er diese Reaktion vorausberechnet. Die scharfkantige Spitze seines Schuhes traf mein Handgelenk. Ich ließ die Pistole nicht fallen, aber mein Arm wurde zur Seite geworfen und der Killer nutzte seine Chance, um sich auf mich zu stürzen.
    Wir gingen zu Boden und rollten über den Teppich. Ich riß das Knie hoch und erreichte es, daß Spazellis Tatendrang jäh gebremst wurde. Ich setzte einen kurzen, trockenen Schwinger hinterher und schaffte es, mich aus der lästigen Umklammerung zu lösen.
    Ich kam auf die Beine. Spazelli blieb schweratmend liegen.
    Humber' hielt immer noch die Pistole in der Hand. Ihm war anzusehen, wie heftig es hinter seiner Stirn arbeitete.
    »Haben Sie die Sprengladung in Spazellis Wohnung anbringen lassen?« fragte ich.
    Humber hob das Kinn. »Nein!« sagte er trotzig.
    Spazelli wälzte sich auf den Rücken. »Er war es! Er wollte mich umbringen! Ich bin froh, daß Sie gekommen sind, verdammt noch mal!« Er stand auf und klopfte sich ab. »Wenn ich schon auf dem Stuhl lande, will ich wenigstens die Gewißheit haben, daß auch dieser Schuft seine Strafe bekommt! Er war mein Boß, mein Arbeitgeber. Ich habe für ihn Nachrichten gesammelt, verstehen Sie? Ich habe Leute bestochen und erpreßt, ich habe so ungefähr alles getan, um die Dokumente fotografieren zu können, die er haben wollte…«
    Ich richtete meine Smith and Wesson auf die beiden Männer und nahm Humber die Waffe ab.
    »Wer glaubt schon einem Mörder?« fragte Humber höhnisch.
    »Ich mordete nicht aus Profitgier! Ich mordete, um meinen Bruder zu rächen!« sagte Spazelli heftig.
    »Killer ist Killer«, schrie Humber.
    Ich trat an das Telefon, ohne die beiden Männer aus den Augen zu lassen, und wählte die Nummer der Zentrale. »Versuchen Sie bitte eine Verbindung mit Wagen 21 herzustellen«, sagte ich, nachdem ich meinen Namen genannt hatte.
    Nach einigen Sekunden hatte ich Phil an der Strippe. »Was ist mit Shavers?« fragte ich.
    »Er ist wie durch ein Wunder mit dem Leben davongekommen«, erwiderte Phil. »Die schwere Tür hat ihn vor dem Schlimmsten bewahrt. Sie wirkte wie ein Schutzschild. Shavers wurde zwar unter der Tür und von einer einstürzenden Mauer begraben, aber außer einigen Prellungen und Rippenbrüchen hat er keinen ernsthaften Schaden davongetragen. Bis zur Gerichtsverhandlung wird er wieder topfit sein. Hast du übrigens den verdächtigen Fahrer gestellt?«
    »Ja«, sagte ich. »Es war Spazelli.« Ich nannte die Adresse und den Namen des Wohnungsinhabers und fügte hinzu: »Du kennst diesen Mann unter dem Namen Humber. Er war Jack Spazellis Boß.«
    »Du bist allein dort?« fragte Phi) besorgt. »Ich komme sofort hin!«
    Ich grinste und sagte: »Daß du immer dabei sein mußt, wenn etwas los ist!«
    ENDE
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