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0493 - Eine weint um Killer Jack

0493 - Eine weint um Killer Jack

Titel: 0493 - Eine weint um Killer Jack
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roten Jaguar sein«, meinte er halblaut. »Vermutlich ist er nach Hause oder in die Dienststelle gefahren und jetzt möchte er sich davon überzeugen, ob Sie inzwischen nach Hause gekommen sind!«
    »Ich muß das Gespräch annehmen.«
    »Sie bleiben in der Wanne sitzen!« fuhr Spazelli ihn rasch an. »Wenn sich niemand meldet, wird der Schnüffler beruhigt zu Bett gehen und glauben, daß Sie sich in irgendeinem Nachtlokal herumtreiben.«
    Das Telefon hörte auf zu klingeln. »Na, sehen Sie«, meinte Spazelli erleichtert. »Jetzt hat er sein Gewissen beruhigt.«
    »Da sind noch ein paar Dinge, die ich nicht verstehe«, sagte Rutherford. Er beobachtete mit Sorge, wie die Zigarette in Spazellis Fingern allmählich verqualmte. Der Augenblick der Entscheidung rückte näher. »Nun?« fragte Spazelli auf munternd.
    »Was hat es mit der blauen Stecknadel für eine Bewandtnis? Was ist mit dem Mikrofilm, der bei Mewitt gefunden wurde?«
    Spazellis Mundwinkel senkten sich und produzierten eine höhnische Grimasse. »Mewitt war der Vorsitzende des Gerichts. Er ist der Hauptschuldige. Für ihn ist der Tod nicht genug. Mein Bruder ist nicht nur gestorben, Rutherford… man hat versucht, ihm seine Ehre abzuschneiden. Man hat ihn zum Feigling gestempelt, man hat seinen Ruf ruiniert. Ich wollte, daß Mewitt ein ähnliches Schicksal widerfährt. Mir genügte es nicht, daß Mewitt stirbt. Ich wollte auch seine Ehre vernichten, so wie er die Ehre meines Bruders vernichtet hatte.«
    »Sie sind wirklich verrückt!«
    »Nur logisch und konsequent«, sagte Spazelli. »Ich schmuggelte die Nadel mit dem Film in Mewitts Hand und sorgte dafür, daß die Geschichte in die Presse kam. Es dürfte jetzt schon einige tausend Menschen geben, die Mewitt für einen Landesverräter halten.«
    »Sie haben nicht mit dem FBI gerechnet.«
    »Der weiß nichts.«
    »Er weiß, daß es Sie gibt.«
    »Jack Spazelli ist tot.«
    »Das FBI glaubt nicht daran, daß Sie tot sind. Er vermutet, daß damals ein anderer an Ihrer Stelle begraben wurde.«
    Spazelli sah finster aus. »Wenn schon. Wie wollen diese Burschen das beweisen? Ich habe alle Spuren verwischt. Niemand wird mich finden.«
    »Ich setze mein Leben dagegen.« Spazelli ließ die Kippe fallen. Er trat sie mit dem Absatz aus. »Ihr Leben!« sagte er höhnisch. »Das ist keinen Pfifferling mehr wert, Rutherford. Man wird Sie in der Wanne finden… tot. Ich werde Sie so lange unter Wasser halten, bis Sie ertrunken sind. Man wird keine Würgemale entdecken, keine Kampfspuren, nichts! Sie sind nicht mehr der Jüngste… also wird man an einen Unfall glauben!«
    »Nach dem, was Mewitt und Elridge zugestoßen ist? Sie halten das FBI offenbar für einen Verein von Naivlingen!« sagte Rutherford verächtlich.
    Spazelli erhob sich. Er zog die dünnen Lederhandschuhe straff und sagte: »Im Grunde ist es mir egal, was die Leute denken oder sagen. Mir genügt es, wenn ich meinen Job erledigt habe, so oder so.«
    Rutherfords. Mund wurde trocken. Spazelli nahm sich aus der Wannenperspektive geradezu riesenhaft aus, eine Drohung, die fast übermächtig wirkte. Rutherford versuchte, Zeit zu gewinnen, Zeit um jeden Preis. »Wie sind Sie an die Nadel gekommen?« fragte er. »So etwas kriegt man doch nicht im Warenhaus zu kaufen!«
    Spazelli lachte kurz und heiser. »Ich bin im Nachrichtendienst tätig, Rutherford. Seitdem mein Bruder im Namen Amerikas erschossen wurde, betrachte ich mich als ein Feind dieses Landes. So, und damit haben Sie auch mein Motiv für die nachrichtendienstliche Tätigkeit. Sind Sie nun zufrieden?«
    Rutherford versuchte sich hochzustemmen, aber Spazelli drückte ihn zurück. Das Wasser schwappte über den Wannenrand und bespritzte Spazellis Hosen. Spazelli achtete nicht darauf. Er hielt Rutherfords Schultern fest umspannt und starrte seinem Gegner hart und höhnisch in die Augen.
    »Okay! Dann denke doch mal darüber nach, wie meinem Bruder in den letzten Stunden seines Lebens zumute war!« keuchte er. »Los, versuche es dir vorzustellen!«
    Rutherford stemmte sich mit aller Kraft gegen den Druck der behandschuhten Hände Spazellis, der ihm plötzlich an die Kehle griff. Aber er hatte dieser unerbittlichen Kraft einfach nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Er wurde unter das Wasser gedrückt, langsam und mit tödlicher Konsequenz.
    Rutherford hörte und spürte das Brausen in seinen Ohren.
    Spazelli grinste verächtlich.
    »Dieses alte Wrack, einfach widerlich!« sagte er laut.
    Plötzlich
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