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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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dürfen sie keinen Moment aus den Augen lassen. Ich muss noch einmal in diese Höhle, sonst finde ich keine Ruhe.«
    »Und wenn das Scheusal dich erwischt, Junge?« Für Otto Dünhofen existierte dieses unheimliche Wesen. Er wäre niemals auf den Gedanken gekommen, Zweifel anzumelden »Gib mir deinen alten Revolver, Vater!«
    »Den sollst du bekommen, Junge. Gleich jetzt. Aber da ist noch was, was ich einfach nicht begreife: Warum sind zehn Frauen verschwunden und nur zwei Männer? Was will der Dreiäugige mit den Frauen?«
    »Vielleicht müssen sie irgendwas für ihn tun.« Walter Dünhofen drehte den Kopf herum, lauschte, legte den Zeigefinger an die Lippen und schlich dann auf Zehenspitzen zur Tür – er riss sie ruckartig auf.
    Nichts.
    Doch! Dort am Ende des langen Korridors glaubte er flüchtig einen Schatten gesehen zu haben. Walter rannte los, doch der Hof war menschenleer. Nachdenklich ging er zurück, wobei sein Blick auf den Steinböden des Korridors fiel. Überrascht blieb er stehen, beugte sich vor, prüfte die Spuren, die ganz deutlich auf den sauber gescheuerten Steinplatten zu erkennen waren. Es waren die Abdrücke nackter Füße, die wahrscheinlich von einer Frau stammten. Und diese Fußabdrücke waren kalkverschmiert!
    »Komm her, Vater! Sieh dir das an!«
    Sein Vater, der in der geöffneten Küchentür stand, gab ihm verstohlen ein Zeichen. Walter drehte sich um und sah sich Coco Zamis gegenüber, die vom Hof kam. Die schwarzhaarige Frau sah ihn mit ihren schwarzen, unergründlichen Augen fragend an. Diesem Blick vermochte Walter nicht standzuhalten. Er wandte sich um und ging kommentarlos in die Küche. Sein Vater folgte und schloss nachdrücklich die Tür.
    »Sie muss die Spuren hinterlassen haben«, sagte Walter eindringlich. »Sie hat an der Tür gehorcht.«
    »Aussehen tut sie wie eine richtige Hexe«, meinte Otto Dünhofen. »Wir hätten sie nicht ins Haus lassen sollen.«

    Sie war verzweifelt und massierte sich die Schläfen. Unruhig ging sie in dem kleinen Gasthofzimmer auf und ab und blieb dann vor Dorian stehen.
    »Irgendetwas ist da. Ich spüre es, aber ich kann es einfach nicht fassen, Dorian. Was ist nur los mit mir? Früher war das alles viel einfacher für mich.«
    »Unser Kind«, erwiderte Dorian und nahm sie in die Arme. »Mach dir keine Sorgen, Coco!«
    »Ob Olivaro wieder hinter uns her ist?«
    »Damit ist immer zu rechnen. Obwohl ich nicht daran glaube, dass er weiß, wo wir sind. Wir haben es ja selbst erst vor ein paar Stunden erfahren.«
    »Er hasst mich bis aufs Blut«, sagte sie nachdenklich. »Unser Kind, Dorian, verzeiht er mir nicht.«
    »Sag mir, was du gespürt hast, Coco! Das dreiäugige Ungeheuer?«
    Er wollte sie ablenken und beschäftigen. Dorian wunderte sich keineswegs, dass ihre übersinnlichen Fähigkeiten gerade jetzt Schwankungen unterworfen waren. Das noch ungeborene Kind zehrte ganz sicher an ihren magischen Fähigkeiten. Er hatte sie selten so verzweifelt gesehen wie gerade jetzt. Auch das war verständlich. Sie sorgte sich um das Kind, wusste sehr genau, dass der Fürst der Finsternis alles daransetzen würde, es ihr abzujagen. Einen größeren Triumph hätte dieser Höllenfürst von eigenen Gnaden sich gar nicht ausdenken können. Traf er Coco, traf er auch den Dämonenkiller, seinen ärgsten und zähesten Widersacher.
    »Ich habe mir die Geschichte dieses Lehrers sehr genau angehört, Dorian. Könnte dieses Scheusal nicht schon ein Werkzeug Olivaros sein?«
    »Falls Olivaro uns aufspürt, wird er den Dreiäugigen für seine Zwecke einsetzen. Davon bin ich überzeugt. Es hat keinen Sinn, dir etwas vormachen zu wollen.«
    »Glaubst du, dass dieser Dreiäugige existiert?«
    »Alte Mythen haben oft einen wahren Kern.« Er trat ans Fenster und sah in die hereinbrechende Dunkelheit. Dann drehte er sich langsam um und schüttelte den Kopf. »Was Olivaro anbetrifft, Coco, so können wir wohl vorerst beruhigt sein: Diese zehn Frauen und zwei Männer verschwanden innerhalb der vergangenen drei Monate. Der Dreiäugige arbeitet quasi auf eigene Rechnung.«
    »Ob Olivaro oder nicht, Dorian, von diesem Ungeheuer droht uns Gefahr, das spüre ich ganz deutlich.«
    »Du hast seine Ausstrahlung schon oben im Bergwald vor der Jagdhütte gespürt, nicht wahr?«
    »Da war sie sehr stark. Der Dreiäugige muss in den Höhlen hausen.«
    »Vom Regen in die Traufe«, erwiderte Dorian und lachte leise und spöttisch. »Eigentlich ist es kaum zu glauben. Das Dämonentor hätte
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