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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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nicht finden. Die Männer standen schon nach wenigen Metern vor völlig eingestürzten Höhleneingängen, die nicht freigeräumt werden konnten.«
    »Ein dreiäugiges Ungeheuer?«
    »Er will es ganz deutlich gesehen haben«, wiederholte der Kommissar. »Und das deckt sich sogar mit dem, was die Leute sich hier so erzählen. Dieses Ungeheuer soll danach noch einige Male gesehen worden sein.«
    »Halluzinationen«, warf Lehrer Laube vorsichtig ein.
    »Wir von der Polizei dachten zuerst natürlich an Mord. Wie leicht kann man in den Kalksteinhöhlen einen Menschen umbringen und verschwinden lassen. Das ist eine Kleinigkeit.«
    »Wurde der junge Mann nicht angeklagt?«, fragte Dorian weiter.
    »Er saß sogar in Untersuchungshaft«, sagte der Kommissar, »stritt aber hartnäckig ab, seine Freundin umgebracht zu haben. Doch wir glaubten ihm nicht.«
    »Bis die ersten Frauen verschwanden«, warf Lehrer Laube ein.
    »Nach der Freundin des jungen Mannes verschwanden noch weitere Frauen?«
    »Bis heute sind es zehn«, antwortete der Kommissar. »Das muss man sich mal vorstellen. Zehn junge Frauen sind spurlos verschwunden, als seien sie von der Erde verschluckt worden. Und zwei Männer dazu.«
    »Die wurden aber gefunden«, sagte Lehrer Laube. »Doch ihre Köpfe fehlten.«
    »Schrecklich«, murmelte Coco, die sich jetzt ganz auf die Berichte konzentrierte.
    »Das alles entlastete den jungen Mann«, berichtete der Kommissar weiter. »Er wurde also wieder auf freien Fuß gesetzt.«
    »Und ist jetzt von den Dorfbewohnern geächtet, nicht wahr«, vermutete Dorian.
    »Keineswegs.« Laube schüttelte den Kopf. »Die Leute hier nehmen ihm die Geschichte vom dreiäugigen Ungeheuer durchaus ab. Sie deckt sich mit gewissen Sagen.«
    »Kann man mehr darüber hören?« Dorian ließ erkennen, dass das Thema ihn interessierte.
    »Nach diesen Sagen leben in den Kalksteinhöhlen die Seelen verfluchter Menschen. Es soll dort einmal Opferstätten gegeben haben, deren Lage nur die Druiden kannten. In grauer Vorzeit soll ein menschenfressendes Ungeheuer sein Unwesen getrieben haben. Es kam über einen unterirdischen Fluss und muss im Wasserkessel gehaust haben. Diese Gegend wird noch heute von den Einheimischen gemieden.«
    »Gibt es hier unterirdische Flüsse?« Coco Zamis sah den Lehrer mit ihren geheimnisvollen Augen an.
    »Aber natürlich! Wir leben hier auf einer mächtigen Kalksteinschicht, die vielleicht vierhundert Meter dick ist. Vor etwa einhundertfünfzig Millionen Jahren gab es hier ein Jura-Meer, auf dessen Boden sich im Laufe der Zeiten mehr oder weniger dicke Schichten von Schlick, Ton und Mergel ablagerten. Hinzu kam der Kalk, der von Schalentieren abgesondert wurde. Durch den starken Eigendruck sinterte das alles zusammen und wurde zu dem Kalkstein, den wir heute kennen.«
    »Nach einem Meeresboden sieht die Landschaft aber gar nicht aus«, sagte Dorian. Er wollte mehr über dieses Thema hören. Peter Laube brauchte jedoch kaum eine Ermunterung. Er war voll und ganz bei der Sache.
    »Der damalige Meeresboden hat sich im Laufe fast endloser Zeiten gehoben«, erklärte er, wobei er in einen leicht dozierenden Tonfall verfiel. »Die Wissenschaftler nehmen an, dass diese Hebungen und Faltungen anderthalb Kilometer betragen. Selbst heute noch hebt sich die Alb. Man rechnet mit einem Meter in zehntausend Jahren.«
    »Vergessen Sie nicht die unterirdischen Wasserläufe!«, erinnerte ihn Coco Zamis.
    »Kalk ist wasserdurchlässig. Die Hebungen, von denen ich gerade gesprochen habe, führten natürlich zu Rissen im Kalkfels. Das Regenwasser konnte einsickern und mit seiner Arbeit beginnen. In diesem Zusammenhang vielleicht ein ganz klein wenig Chemie.« Peter Laube räusperte sich. Er schien jetzt vor seiner Klasse zu stehen. »Das Regen- und Schmelzwasser verbindet sich selbstverständlich mit dem Kohlensäuregas, das in unserer Luft enthalten ist. Diese Wasser also werden zu Kohlensäure. Sie ist in der Konzentration zwar schwach, doch sie reicht aus, den Kalk aufzulösen und auszuwaschen. Gibt es erst einmal winzig kleine Hohlräume, kann das Wasser mit der darin enthaltenen Kohlensäure weiterarbeiten und so im Laufe der Zeit riesige Höhlensysteme auswaschen. Sand und kleine Steine werden dann vom Wasser wie Schmirgel benutzt, der seinerseits für eine Vergrößerung der Gänge und Grotten sorgt. Wenn Sie es wünschen, werde ich Ihnen die chemischen Formeln gern aufschreiben.«
    »Und wo enden diese unterirdischen Bäche und
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