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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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uns auch anderswo hinschicken können.«
    »Da ist es wieder!« Coco Zamis hatte nicht hingehört. Sie hatte den Kopf leicht in den Nacken geworfen. Ihre Augen waren geschlossen. Sie bot das Bild höchster Konzentration. Der Dämonenkiller lief zum Fenster und sah nach draußen. In der jetzt herrschenden Dunkelheit erkannte er die Umrisse einer jungen Frau, die auf den Gasthof zukam. Er registrierte erstaunt, dass ihre Füße nackt waren.
    Coco wirkte jetzt sehr unruhig. Dorian lief zur Tür und riss sie auf. Der obere Korridor war leer. Als er die Tür wieder schließen wollte, hörte er seinen Namen. Er ging zur Treppe und sah nach unten. Der junge Sohn des Gastwirts stand am unteren Treppenabsatz.
    »Ein Mr. Sullivan aus London!«, rief er.
    Dorian lächelte und ging noch einmal zu Coco zurück.
    »Sullivan ist wieder in London«, sagte er erleichtert. »Er kann die Dinge jetzt in die Hand nehmen. So etwas ist seine Spezialität. In Rekordzeit werden wir frei sein.«
    Dorian war ehrlich erleichtert. Wenn Sullivan wieder in London war, dann waren Jeff Parker und Marvin Cohen vermutlich auch in Sicherheit.
    Dorian lief die Treppe hinunter und nahm den Hörer hoch, der neben dem Apparat lag. Es störte ihn nicht weiter, dass der junge Mann in seiner Nähe herumhantierte und ganz offensichtlich mithören wollte. Es konnte nicht schaden, dass der Bursche begriff, dass er es nicht mit einem Landstreicher zu tun hatte.
    »Sullivan?«, fragte er. »Hören Sie genau zu und stellen Sie keine Fragen! Coco und ich sitzen hier in Süddeutschland fest. Wir haben unsere Papiere verloren und besitzen nicht einen Penny. Sorgen Sie bitte dafür, dass das alles umgehend geregelt wird. Wir sind in einem Ort namens Greulingen, in der Nähe von Blaubeuren. Haben Sie sich das aufgeschrieben? … Gut, sehr gut. Lassen Sie jetzt mal Ihre alten Verbindungen spielen … Wie wir dorthin geraten sind? Sagen wir's mal so: Hinter jedem Tor wartet eine Überraschung. Verstanden? … Fein, Sullivan. Und jetzt lassen Sie uns nicht unnötig schmoren. Wir sehnen uns nach London … Ja, Coco geht es ausgezeichnet. Und was machen meine Freunde? Auch alles in Ordnung? … Coco wird sich freuen, das zu hören … Natürlich werde ich sie grüßen … Moment, wie war das? Parker ist in Deutschland, in Frankfurt? … Das kann doch nicht wahr sein, Sullivan! Das ist fast Musik für meine Ohren. Verständigen Sie bitte auch ihn! Für ihn ist das doch nur ein Katzensprung bis hierher … Hallo, Sullivan? Sullivan, hören Sie mich noch?«
    Die Leitung war unterbrochen. Dorian legte den Hörer auf und suchte in seiner Hosentasche nach Zigaretten, merkte dann aber, dass er immer noch den ausgeliehenen Overall trug. Da geschah etwas Erstaunliches. Walter Dünhofen hatte die Geste sofort verstanden. Er griff in ein Regal, legte Dorian ein Päckchen Zigaretten hin und bekam einen roten Kopf, als Dorian ihn erstaunt ansah.
    »Na ja«, meinte Walter verlegen, »verrechnen Sie's später!«
    »Vorurteile abgebaut?« Dorian riss das Päckchen auf und griff nach den Streichhölzern, die Walter nachlieferte. Obwohl es keine Players war, schmeckte ihm die Zigarette gut.
    »Wie hätten Sie sich denn verhalten?«, fragte Walter ohne jede Aggressivität.
    »Kaum anders«, räumte Dorian lächelnd ein. »Sie haben nicht zufällig einen Bourbon parat?«
    »Trinken Sie einen Obstler!«, schlug Walter eifrig vor. »Der wird Ihnen schmecken.«
    »Auf den Anruf gerade trinke ich alles«, gab Dorian zurück. »Wenn wir Glück haben, kann ich Ihnen morgen unsere Ersatzpapiere zeigen.«
    »Fahren Sie dann sofort wieder ab?«
    »Ich habe in London zu tun. Aber vielleicht komme ich irgendwann einmal zurück. Dieses Ungeheuer interessiert mich.«
    »Und ich dachte schon, der Dreiäugige hätte Sie losgeschickt.«
    »Schwindeln ist nicht Ihre Stärke, wie?«
    »Wenn Sie meine Geschichte meinen, die Sie ja inzwischen wohl längst kennen, dann kann ich nur sagen, dass ich …«
    »Ich nehme Ihnen die Geschichte ab«, sagte Dorian, den jungen Mann unterbrechend. »Ich bin davon überzeugt, dass Sie am Tod Ihrer Freundin keine Schuld haben.«
    »Aber wie soll ich das beweisen, wo ich diese verdammte Höhle noch nicht einmal wiederfinden kann? Sie ist einfach nicht mehr da, verstehen Sie das? Dabei weiß ich ganz genau, wo sie sein muss.«
    »Wieso? Haben Sie sich irgendein Zeichen gemerkt?«
    »Natürlich. Die Blitzeiche. Da ist die Höhle gewesen, aber jetzt ist dort nichts als glatter
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