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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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Nachdem Dorian sich mit dem Gedanken vertraut gemacht hatte, dass Olivaro ihnen schon wieder dicht auf den Fersen war, schaltete er auf höchste Wachsamkeit.
    »Ist etwas passiert?«, fragte Walter.
    »Ihr Zimmermädchen hat mich angegriffen«, antwortete Coco.
    »Zimmermädchen? Seit es verschwunden ist, haben wir keines mehr.«
    »Aber es war doch eben erst hier!« Coco deutete auf die kalkigen Fußspuren.
    Walter Dünhofen stutzte, beugte sich herab und sah sich die Spuren eingehend an.
    »Wie unten im Korridor«, murmelte er betroffen.
    »Sie kennen diese Art von Spuren?«, wollte Dorian wissen.
    Walter Dünhofen berichtete, was er entdeckt hatte.
    »Wer kann denn diese junge Frau gewesen sein?«, schaltete Coco sich ein. »Sie war mittelgroß, derb und hatte ein rundes Gesicht.«
    »War die Nase etwas schief?«, fragte Walter Dünhofen erregt.
    »Ja, jetzt erinnere ich mich. Und sie trug über dem dunklen Rock eine grüne Schürze.«
    »Das muss Christine gewesen sein«, sagte Walter und holte tief Luft. »Nur sie kann es gewesen sein!«
    »Also kennen Sie die Frau?« Dorian ahnte schon, was nun kommen würde.
    »Christine ist vor zwei Monaten spurlos verschwunden. Sie muss jetzt aus der Opferhöhle gekommen sein.«
    »Sieht so aus«, sagte Dorian lakonisch und musterte den jungen Mann abschätzend. »Sind Sie mutig, Walter?«
    »Es geht«, antwortete Dünhofen ehrlich.
    »Zeigen Sie mir die Blitzeiche!«, forderte Dorian energisch. »Jetzt, Walter. Und ich glaube, dass wir uns sogar beeilen sollten.«
    Walter Dünhofen sah den Dämonenkiller einen kurzen Moment an, nickte und presste die Lippen fest aufeinander. »Ich hole den Wagen. In ein paar Minuten können wir losfahren.«
    Er nickte Coco zu und eilte dann aus dem Zimmer.
    Sie wusste sofort, dass sie Dorian nicht aufhalten konnte, sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn. »Pass auf dich auf! Ich komme schon zurecht, Dorian.«
    »Versiegele das Zimmer!«, schärfte er Coco ein. »Ich glaube zwar nicht, dass du noch einmal Besuch bekommen wirst, aber sicher ist sicher.«
    Als er das Zimmer verlassen hatte, schritt Coco die Fenster der beiden Zimmer und die beiden Türen ab. Ihre rechte Hand schlug magische Chiffren in die Luft, Bannzeichen gegen das Böse und gegen die fremden Mächte. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Zauber stark genug war, die Mächte der Finsternis abzuwehren.

    Ein Horrorfilm hätte die Szene nicht perfekter liefern können.
    Auf der weiten Lichtung vor dem Steilfelsen war der riesige Baum genau zu erkennen. Das Mondlicht schien sich sogar auf ihn konzentriert zu haben. Die knorrigen Äste, ohne jedes Laub, ragten wie drohend erhobene Arme zum nächtlichen Himmel empor. Die Blitzeiche war nicht besonders hoch, aber sehr breit und gedrungen. Von ihr ging eine Bedrohung aus, die man fast körperlich spürte.
    »Die Steine«, flüsterte Walter Dünhofen.
    Er stand dicht neben dem Dämonenkiller, hatte Angst, unterdrückte sie aber, denn die Gegenwart dieses Engländers gab ihm Mut. Walter hatte längst erkannt, dass dieser Mann genau wusste, was er wollte. Dorian sah die Steine auch. Es waren Dolmen, die kreisförmig die Blitzeiche umstanden. Die mächtigen, unbehauenen Steine waren teils umgestürzt, teils überwuchert. Im Mondlicht war ihre Anordnung sehr gut zu erkennen. Die großen Felsen grenzten einen Platz ab, der früher einmal ein heiliger Ort gewesen sein musste. Als kleine Wolkenbänke sich vor den Mond schoben und das Licht filterten, schienen die Steine plötzlich zu leben. Sie veränderten ihre Formen, ja, sie schienen sogar zu tanzen.
    »So hab ich die Steine noch nie gesehen«, flüsterte Walter beeindruckt.
    »Hier oben muss eine Kultstätte der Kelten gewesen sein«, antwortete Dorian leise. »Zeigen Sie mir jetzt, wo Sie die Höhle gesehen haben!«
    »Drüben! Direkt unter dem Steilhang. Sehen Sie den leicht überhängenden Felsen? Dort war der Eingang.«
    »Glatter Stein. Aber das hat nichts zu sagen, Walter.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir werden warten. Dieses Mondlicht bedeutet für Geister und Dämonen Leben. Irgendwas wird sich bestimmt noch tun.« Dorian fingerte nach dem Kruzifix, das er aus seinem Zimmer mitgenommen hatte. Es war über der Tür angebracht gewesen und hatte sich förmlich angeboten. Zusammen mit der gnostischen Gemme, die an einer Silberkette um seinen Hals hing, besaß er damit zwei Waffen gegen die Dämonen. Der Tanz der Steine war beendet. Der Mond verschwand hinter dicken
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