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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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Streitaxt in einer Hand. Stuefer hatte kaum noch eine Chance.
    Dorian musste das Scheusal ablenken. Er riss die Zündung der Unterwasserfackel an, die sofort gleißend hell aufflammte und ein blauweißes, strahlendes Licht verbreitete. Dorian selbst, der die Wirkung dieser Fackel kannte, schloss für einen kurzen Moment geblendet die Augen. Der Dreiäugige hatte Stuefer zwar fast erreicht, konnte aber plötzlich nichts mehr sehen. Er schlug mit der schweren Streitaxt wie rasend um sich. Dorian warf sich auf Stuefer, riss ihn zu Boden und brachte ihn aus der Reichweite der Axt. Sofort war er aber wieder auf den Beinen. Er musste die offensichtliche Verwirrung des Dreiäugigen nutzen. Mit der funkensprühenden Fackel stieß er in das Gesicht des aufheulenden Ungeheuers, stieß erneut zu und traf das linke Auge. Das Scheusal brüllte auf, schien aber plötzlich wieder sehen zu können. Es riss die Axt hoch und wollte sie auf den Gegner niedersausen lassen.
    Dorian war schneller. Er stieß ein drittes Mal zu und traf das mittlere Auge.
    Der Schrei war unmenschlich.
    Der Dreiäugige ließ die Streitaxt fallen, riss die Hände hoch vor sein Gesicht, tapste herum und konnte nun wirklich nichts mehr sehen.
    Coco warf sich herum und erwachte gleichzeitig – mit der Blendung des Dreiäugigen – aus ihrer tiefen Hypnose. Erstaunt sah sie sich um, versuchte sich zu erinnern, sah Dorian und lief auf ihn zu.
    »Weg hier!«, rief er, sie an sich reißend. »Kommen Sie, Stuefer! Zurück!«
    Nicht nur Coco war aus ihrer Hypnose erwacht. Die Frauen, die ihren Gebieter eben noch mit monotonem Singsang gefeiert hatten, liefen in panischer Furcht durcheinander, schrien, waren völlig verwirrt. Der Geblendete aber brüllte, stieß gegen schroffe Tropfsteingebilde, fuhr zurück, streckte seine Arme tastend aus und näherte sich dem Rand des Brunnens. Dorian winkte den Frauen zu, machte sie auf sich aufmerksam, erreichte jedoch nichts. Sie wussten vor Angst und Panik weder ein noch aus. Eine der Frauen geriet in die Reichweite des Scheusals. Die Arme fegten die junge Frau gegen eine Felswand. Wie eine leblose Puppe rutschte die Unglückselige mit gebrochenen Gliedern und verdrehtem Hals zu Boden.
    »Hierher!«, schrie Dorian den Frauen zu. »Keine Furcht! Hierher!«
    Nur drei Frauen nutzten ihre Chance, darunter auch Liesel, die Freundin Walters. Die Übrigen rannten in die Gänge und Felsspalten hinein, die von der Riesenhöhle abzweigten. Der Dreiäugige hatte die Stimme gehört. Das Scheusal konzentrierte sich. Das Unwesen reagierte, tapste auf Dorian zu, der um den Brunnenschacht herumlief und sich erneut bemerkbar machte.
    »Hierher! Oder traust du dich nicht?«
    Der Geblendete stand dicht vor dem Brunnenschacht, doch plötzlich schien er zu ahnen, dass er in eine Falle gelockt werden sollte. Er zögerte.
    Dorian warf ihm die Fackel gegen die mächtige Brust. Er konnte auf sie verzichten, da Stuefer die Zweite entflammt hatte. Das Scheusal heulte auf, reagierte automatisch, warf die Arme vor und wollte Dorian packen. Der nächste Schritt musste es abstürzen lassen. Dorian hielt unwillkürlich den Atem an. Würde das Ungeheuer diesen nächsten Schritt tun? Es tat ihn!
    Es war beklemmend, dass das abstürzende Untier nicht entsetzt aufbrüllte oder schrie. Es stürzte stumm nach unten … und es dauerte sehr lange, bis der dumpfe Aufschlag zu hören war.

    Sie standen vor der Höhle, die sich nicht wieder geschlossen hatte, nicht wieder zu glattem Fels geworden war. Dorian hatte seinen Arm schützend um Coco gelegt. Stuefer stand hinter den Frauen, die entsetzt auf den Schlund starrten, durch den sie eben erst ins Freie gelangt waren. Der hohle Berg bebte. Sie alle spürten die Bewegung des Bodens unter ihren Füßen. Risse bildeten sich im Kalkstein, und dann schoss plötzlich eine graue Staubwolke aus dem Eingang der Höhle.
    »Seht, die Blitzeiche!« Coco war auf sie aufmerksam geworden. Die mächtige Eiche im Kranz der Dolmen fiel in sich zusammen. Und die Steine, von den Druiden errichtet, kippten langsam im Zeitlupentempo zur Seite. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die eben noch gewaltige Eiche zu einem Haufen Asche geworden war. Mit dem Tod des Dreiäugigen erlosch auch der Bann der Druiden. Als der Staub sich gelegt hatte, war von dem Eingang nichts mehr zu sehen. Der Kalkfelsen bildete nur noch einen flachen Krater. Aus dem Berg heraus aber war noch ein dumpfes Grollen und Donnern zu hören. Das unterirdische Reich des
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