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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit
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plötzlich.
    Stokley klappte den Mund zu. Er starrte Blake in die Augen. »Schießen lassen?« echote er. »Auf Sie und Anita?«
    »Genau das ist in dieser Nacht passiert!«
    »Wo?«
    »Vor dem Haus, in dem ich wohne.«
    »Anita war also bei Ihnen?«
    »Sie hat mich nur abgeholt.«
    »Erzählen Sie! Wer hat geschossen?«
    »Ich wünschte, ich wüßte darauf die Antwort. Es knallte plötzlich, und mitten in der Windschutzscheibe klaffte ein Loch!«
    »Sind Sie sicher, daß es von einer Kugel herrührte?«
    »Ziemlich sicher.«
    »Ich werde die Polizei benachrichtigen«, sagte Stokley. Er drückte dem Taxifahrer einen Schein in die Hand. Dann wandte er sich nochmals Blake zu. »Ich bin nicht nachtragend, Tom«, sagte er scharf, »aber diese kriminelle Unterstellung werde ich Ihnen nie verzeihen!«
    ***
    Mr. High, unser Chef, stand am Fenster, als wir sein Office betraten. Er hielt einen Aktendeckel in der Hand und las darin mit der für ihn typischen Konzentrationsfähigkeit. Mr. High ließ den Aktendeckel langsam sinken. Er wandte sich um und begrüßte uns. »Irgendwelche Fortschritte im Fall Craig?«
    »Sie haben vermutlich schon gehört, was Jim Marvis zugestoßen ist«, sagte ich. »Er ist ermordet worden!«
    »Wer- untersucht den Mordfall Marvis?« fragte Mr. High und ging auf den Schreibtisch zu. Er lächelte flüchtig. »Setzen Sie sich doch bitte!« Wir nahmen Platz.
    »Lieutenant Adams vom dritten Morddezernat leitet die Ermittlungen«, sagte Phil.
    Mr. High nickte zerstreut. »Ein tüchtiger Bursche.« Er legte die Akte auf den Schreibtisch und wies mit dem Finger darauf. »Das ist gerade per Fernschreiben eingegangen. In der Nähe von Sloatsburg, N. Y., ist ein Flugzeug abgestürzt. Eine Cessna 320. Wie Sie wissen, ist es unsere Pflicht, uns bei jedem noch ungeklärten Flugzeugabsturz einzuschalten. Es ist ein Routinejob. Ich werde Steve Dillaggio hinschicken.«
    »Hat es Tote gegeben?« fragte Phil. »Einen«, erwiderte Mr. High. »Der Pilot ist bei dem Absturz ums Leben gekommen. Ein gewisser Tom Blake.«
    Phil und ich spitzten die Ohren. »Tom Blake?« echoten wir im Chor.
    Mr. High hob erstaunt die Augenbrauen. »Kennen Sie ihn?«
    »Wir hätten ihn gern kennengelernt«, sagte ich. »Er hatte gestern abend Besuch von Jim Marvis.«
    »Das ist merkwürdig«, murmelte Mr. High, Er überlegte kurz, dann schob er uns den Aktendeckel zu. »Ich übertrage den Fall Ihnen. Die Geschichte weist einige merkwürdige Parallelen auf. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Maschine durch eine Explosion zum Absturz gebracht wurde. Das würde bedeuten, daß Blake auf die gleiche Weise wie Marvis ums Leben gekommen ist — durch eine Bombe.«
    »Gibt es bereits konkrete Anhaltspunkte für diese Vermutung?« fragte Phil.
    »Zwei Augenzeugenberichte. In der Luft muß eine Explosion stattgefunden haben. Natürlich steht keineswegs fest, daß sie durch eine Bombe ausgelöst wurde. Ebensogut kann die Explosion andere, auf technischen Fehlern basierende Ursachen gehabt haben.«
    »Wer hat Tom Blake identifiziert?« fragte ich.
    »Bis jetzt noch niemand. Es wird schwer sein, diese Arbeit vorzunehmen. Das Wrack ist total ausgebrannt. Blake muß während des Fluges die Pilotenjacke ausgezogen haben. Sie wurde offensichtlich beim Aufprall aus der Maschine geschleudert. Man fand sie, zusammen mit anderen Utensilien, etwa sechzig Yard vom Flugzeug entfeint. Die Jacke enthielt Blakes Brieftasche mit sämtlichen Papieren.«
    »Demnach gibt es keinen Zweifel, daß der Tote Blake ist?« fragte ich.
    »Kaum«, sagte Mr. High. »Er war der einzige, der für die Maschine eine Flugerlaubnis hatte. Der Besitzer der Cessna, Mr. Stokley, war nicht an Bord. Er ist mit einem Bekannten nach New York zurückgekommen, in einer anderen Maschine.«
    Phil runzelte die Augenbrauen. »Ein seltsamer Zufall, nicht wahr?«
    »Der Bekannte des Cessna-Besitzers, ein gewisser Mr. Harris, besitzt selbst eine Privatmaschine«, sagte Mr. High. »Es ist möglicherweise verdächtig, aber keineswegs anfechtbar, daß Stokley mit seinem Freund Harris zurückgeflogen ist.«
    »Stokley, Stokley«, murmelte Phil nachdenklich. »Ist das nicht der Hotelmillionär?«
    »Ja, Hugh Stokley«, nickte Mr. High. »Er besitzt ein Haus an der West End Avenue. Die genaue Anschrift finden Sie in diesem Aktendeckel. Es ist klar, daß Sie sich diesen Herrn sorgfältig ansehen müssen. Die Tatsache, daß es gestern ein Zusammentreffen zwischen Marvis und Blake gegeben hat, wirft ebenso
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