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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit
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passiert?«
    »Vor etwa zehn Minuten, ganz in der Nähe des Hauses, auf einem Parkplatz.«
    »Was wollte er dort?«
    »Jemand treffen. Wir waren dabei, als er den Anruf bekam«, sagte ich.
    »Warum haben Sie ihn nicht begleitet?«
    »Es bestand kein Grund, das zu tun. Wir wußten, daß er versuchen würde, möglichst schnell zurückzukehren. Sie kennen Marvis sicherlich gut genug, um zu begreifen, daß es ihm nicht angenehm gewesen sein kann, ein paar G-men in der Wohnung zu haben.«
    Das Mädchen schien nur mit halbem Ohr zuzuhören. »Das mußte ja so kommen!« erklärte sie bitter. Sie begann zu rauchen.
    »Wie heißen Sie?« fragte ich.
    Das Girl blickte mich an. »Mich lassen Sie am besten aus dem Spiel!« meinte sie. »Ich habe mit der Geschichte nicht das geringste zu tun!«
    »Das glaube ich Ihnen, aber Sie werden das wohl oder übel belegen müssen.«
    »Das ist doch absurd! Trauen Sie mir etwa einen Mord zu?« fragte sie empört.
    »Sie waren in der Nähe, als es passierte«, sagte ich bedauernd. »Sie kannten Marvis. Schon deshalb ist es notwendig, Ihr Alibi zu überprüfen.«
    »Aber ich habe keins! Ist es denn meine Schuld, daß Jim ausgerechnet jetzt sterben mußte? Wenn ich gewußt hätte, was ihn erwartete, hätte ich auf diesen Besuch verzichtet, das dürfen Sie mir glauben!«
    »Ihren Namen, bitte«, sagte ich geduldig.
    »Ann Smith.«
    »Das klingt wie erfunden«, stellte ich fest.
    »Ich heiße Ann Smith«, sagte sie stirnrunzelnd. »Wer oder was gibt Ihnen das Recht, an meinen Worten zu zweifeln?«
    »Das ist leicht erklärt«, sagte ich. »Sie waren mit Marvis befreundet. Es heißt, daß er ein Killer war. Es ist kaum anzunehmen, daß er sich in der Gesellschaft von Unschuldsengeln bewegte.«
    »Ach so«, murmelte das Girl. »Nenne mir deine Freunde, und ich sage dir, wer du bist! Das ist die Maxime, nach der Sie handeln, was?«
    »Sie hat einiges für sich«, stellte ich fest.
    »Okay. Ich wußte, daß Jim kein Streiter für Moral und Gesetz war«, sagte das Mädchen. »Vielleicht hat mich gerade das an ihm gereizt. Er war primitiv.«
    »Das soll’s ja geben«, nickte ich. »Bleiben wir bei den Ereignissen dieses Abends. Wußte Marvis, daß Sie ihn besuchen wollten?«
    »Nein, ich war zufällig in der Nähe und hielt es für eine brillante Idee, mal hereinzuschauen. Ich will zu Ihnen ehrlich sein, meine Herren. Ich bin augenblicklich restlos pleite und hoffte, von Jim ein paar Scheine zu bekommen. Er ist — pardon —, er war immer sehr großzügig.«
    »Sie wissen, wie er sein Geld verdiente?«
    »Ich weiß, daß er für Craig arbeitete. Ich weiß auch, daß seine Arbeit nicht mit dem übereinstimmte, was auf seiner Steuerkarte steht. Ich weiß aber nicht, wie diese Tätigkeit beschaffen war. Jim sprach nie darüber, und ich wollte nichts davon hören.«
    »Kennen Sie einen gewissen Tom Blake?« fragte ich.
    Das Mädchen wich meinem Blick aus. »Das ist ein ziemlich gewöhnlicher Name«, murmelte sie. »Er kommt vermutlich recht häufig vor.«
    »War Marvis beim Militär?« erkundigte sich Phil.
    »Jim? Nee!« meinte das Mädchen. »Er hat es verstanden, sich zu drücken.«
    »Er kann diesen Blake also nicht beim Militär kennengelernt haben«, stellte ich fest.
    »Hat er das behauptet?« fragte das Girl.
    »Ja. Offensichtlich eine Lüge.«
    »Ich weiß, daß er heute diesen Blake besuchen wollte«, sagte das Mädchen, plötzlich.
    »Wann haben Sie Marvis das letztemal gesehen oder gesprochen?« wollte ' ich wissen.
    »Wir haben heute nachmittag zusammen telefoniert.«
    »Worum ging es dabei?«
    »Sie kennen den Grund meines Anrufes bei Jim«, sagte das Mädchen. »Ich wollte ein paar Dollar von ihm haben. Ich erkundigte mich, ob er am Abend zu Hause sei. Er meinte, daß er noch nicht genau wüßte, wann er von seinem Besuch bei Blake zurückkehren würde.«
    »Hat Marvis angedeutet, was er bei Blake wollte?«
    »Fragen Sie doch Blake! Mir hat Jim nichts gesagt«, erwiderte das Mädchen. »War Marvis am Telefon erregt?«
    »Nicht die Spur. Er war selbstsicher und gut gelaunt«, meinte das Mädchen. »Sind Sie berufstätig?«
    »Nein.«
    »Alleinstehend?«
    »Ja.«
    »Darf ich mal Ihren Ausweis sehen?«
    »Sie haben wirklich eine reizende Art, das Thema zu wechseln!« beschwerte sie sich.
    »Den Ausweis, bitte!«
    »Ich habe ihn nicht hier. Er liegt unten im Handschuhfach meines Wagens.« Phil ging zur Tür. »Ich begleite Sie nach unten«, sagte er. »Kommen Sie mit.«
    Die beiden verließen
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