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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit
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die Wohnung. Auf dem Weg zu einem parkenden Wagen ließ das Mädchen plötzlich die Handtasche fallen. Phil bückte sich danach, um sie aufzuheben.
    In diesem Moment traf ein gezielter Handkantenschlag des Mädchens sein Genick.
    Es war Expertenarbeit.
    Phil brach augenblicklich zusammen.
    Er stürzte auf die Handtasche und merkte, wie sie mit einem Ruck unter seinem Körper hervorgerissen wurde. Er versuchte sich aufzurichten, aber er hätte die Konstitution eines Grislybären haben müssen, um die Wirkung des Karateschlages so rasch zu verdauen.
    ***
    Die Flugzeit für die Cessna 320 betrug von New York nach Acapulco immerhin sechs Stunden. Stokley und Blake passierten den Zoll gegen vier Uhr morgens. Ein Taxi brachte sie zum Hotel. »Die Maschine lief nicht ganz sauber, der Motor spuckte etwas«, sagte Blake. »Der Fehler muß vor dem Rückflug behobenwerden.«
    »Lassen Sie sich Zeit damit«, empfahl Stokley. »Ich fliege voraussichtlich mit Harris von der Trust Oil zurück. Er hat es mir angeboten. Sie können also eine gründliche Überholung der Maschine veranlassen.«
    »Hier in Acapulco?« fragte Blake überrascht.
    »Warum denn nicht? Lassen Sie die Kiste auseinandernehmen und gründlich überholen!«
    »Das wird nicht nötig sein. Im übrigen würde ich es vorziehen, diese Arbeiten in New York erledigen zu lassen.«
    »Unsinn. Gute Mechaniker gibt es überall. Warum machen Sie sich nicht ein paar heitere Tage? Sie sind ein gutaussehender junger Bursche, Tom. Ich könnte mir vorstellen, daß sich Ihnen hier in Acapulco ein reiches Betätigungsfeld bietet. An diesem Strand treffen sich die schönsten Mädchen der Welt!«
    »Ich bin nicht auf einen längeren Aufenthalt eingerichtet, Sir.«
    »Sie haben Ihre Uniform. Und die Badehose«, lachte Stokley. »Das dürfte genügen, um die Herzen der Mädchen im Sturm zu erobern!«
    Stokley hatte ein straffes sonnengebräuntes Gesicht mit blauen Augen und dichtem, glatt nach hinten gekämmten Haar, das an den Schläfen von silbernen Strähnen durchsetzt war.
    »Wie lange arbeiten Sie schon für mich, Tom?« fragte er.
    »Drei Jahre, Sir.«
    »Ich wette, Sie hatten während dieser Zeit niemals mehr als ein paar Tage Urlaub, stimmt’s?«
    »Ich bin durchschnittlich dreimal im Monat hier in Acapulco. Meistens habe ich den ganzen Tag frei, weil Sie sich um die Verwaltung Ihres Hotels kümmern müssen. Für mich ist das Urlaub, ohne Einschränkungen«, sagte Blake.
    »Mit Einschränkungen«, widersprach Stokley. »Sie können sich fast nie mit einem Mädchen verabreden, weil Sie selten wissen, ob ich noch am gleichen Abend zurückzufliegön wünsche.«
    »Das macht mir nichts aus.«
    »Wie steht es eigentlich zwischen Anita und Ihnen?« fragte Stokley plötzlich. Er sprach ganz ruhig, beinahe freundschaftlich, aber für Blake kam die Frage völlig unerwartet.
    Blake räusperte sich. Er starrte geradeaus und war sich in quälender Gewißheit der Tatsache bewußt, daß der Taxichauffeur jedes Wort mithörte.
    »Ich finde Ihre Tochter einfach hinreißend«, sagte Blake wahrheitsgemäß.
    »Hinreißend!« spottete Stokley. »Ist das nicht ein recht bombastisches Wort für ein minderjähriges Mädchen?«
    »Anita wird zwanzig«, sagte Blake. »Sie ist auf Ihre Weise schon sehr selbständig.«
    »Komisch, das ist mir noch nie aufgefallen.«
    Blake zwang sich zu einem Lächeln. »Väter sehen in ihrem Nachwuchs immer nur das Kindliche.«
    »Vielleicht haben Sie recht. Anita ist verändert. Ja, das stimmt. Sie ist ernster geworden und gleichzeitig verträumter. Ein Freund sagte mir kürzlich, daß es dafür eine Erklärung gäbe. Er meinte, sie sei verliebt. Was halten Sie von dieser Theorie?«
    »Ich halte sie für zutreffend.«
    »In wen sollte sie sich verliebt haben?« fragte Stokley. Er wich nicht von seinem heiteren Plauderton ab.
    »Ich möchte Ihnen ein Geständnis machen«, sagte Blake. Er wandte den Kopf und blickte Stokley fest in die Augen. »Anita und ich — also wir lieben uns!« Er war wütend auf sich. Warum fand er keine elegantere Formulierung, um die Wirkung, die das Geständnis auf Stokley haben mußte, abzuschwächen? »Oh«, sagte Stokley nur.
    »Wir wollen heiraten«, sagte Blake. Es klang beinahe trotzig.
    »Das kommt für mich ein wenig überraschend«, meinte Stokley. »Finden Sie nicht, daß es ein guter Gedanke gewesen wäre, mich schon vorher von der Entwicklung zu unterrichten?«
    »Offen gestanden, fürchteten wir Ihre Reaktion«, sagte
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