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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit
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können«, sagte Phil. »Lait war Ihr Hauptgegner. Sie versuchten, ihm den Rauschgiftlieferanten auszuspannen. Lait hatte sich nach langem Zögern dazu aufgerafft, Ihnen einen Warnschuß vor den Bug zu setzen. Er ließ Marvis töten. Sie rächten sich an Ihrem Gegner, indem Sie Ihre Killer zu Clarke schickten. Clarke überlebte den Anschlag. Er sang nach anfänglichem Zögern. Miller und Drake wollten sich offenbar nicht lumpen lassen. Sie haben gleichfalls ausgepackt.«
    »Das ist eine Lüge!«
    »Mit uns brauchen Sie weder zu schreien noch zu argumentieren«, sagte Phil gelassen. »Es genügt, wenn Sie Ihr Pulver für die Gerichtsverhandlung aufsparen.«
    Craig zuckte die Schultern. »Sie werden sich schon sehr bald gezwungen sehen, sich bei mir zu entschuldigen«, meinte er und ging zur Tür. »Fahren wir mit Ihrem Wagen?«
    Ich nickte. »Er steht unten vor der Tür des Hauses. Bitte, nach Ihnen!«
    Craig verließ sein Privatbüro. Wir folgten ihm durch die lange Flucht der Vorzimmer.
    Vor dem Lift blieb Craig stehen. »Würden Sie mir bitte erlauben, ein paar Kleinigkeiten mitzunehmen? Zahnbürste, Rasierapparat, was man so braucht. Wie Sie wissen, wohne ich auf dem Dach. Es ist das hübscheste Penthouse weit und breit.«
    Wir fuhren mit dem Lift nach oben. Wir gaben Craig keine Chance, sich zu bewaffnen. Er packte einige Toilettensachen ein. Dann blieb er an einem offenen Fenster stehen. Von hier oben hatte man einen weiten Blick über die Dächer der großen Stadt. »Ich habe es versucht«, sagte Craig. »Ich habe versucht, diese Stadt zu erobern. Ich hatte schon immer den Wunsch, ganz oben zu sein.« Er holte tief Luft. »Es wird immer gesagt, daß einem hohen Aufstieg der ebenso tiefe Fall folgt. Nun ja, warum nicht? Naturgesetze haben ihre eigene Dynamik!«
    Er schwang sich plötzlich mit unerwarteter Behendigkeit über die Fensterbrüstung. Phil und ich erwischten nur noch einen Zipfel seines Jacketts. Craig riß sich los und stürmte durch den Dachgarten. Wir kletterten aus dem Fenster und jagten ihm hinterher. Craig kletterte auf die Stahlbrüstung, die den Dachabschluß bildete. Er blieb oben sitzen und starrte in die Tiefe. Wenn er sich jetzt abstieß, war alles aus und vorbei.
    »Nehmen Sie Vernunft an, Craig!« sagte ich. »Kommen Sie herunter!«
    Ich sah, wie er zitterte, und wußte, was in ihm vorging. Er stellte sich den Sturz vor, den rasenden Sturz in die Tiefe und den entsetzlichen, alles auslöschenden Aufprall auf dem Straßenasphalt.
    »Ich kann es nicht!« murmelte er. »Ich kann es nicht!« Er schwang sich herum und ließ sich langsam auf das Dach herab. Wir halfen ihm dabei.
    Dann gingen wir zum Lift. Plötzlich blieb Phil stehen. »Ihre Toilettensachen!« sagte er. »Wir haben sie liegenlassen.«
    Craig verzog die Lippen. »Zum Teufel damit!« sagte er. »Der Henker nimmt mich auch unrasiert!«
    ENDE
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