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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit
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Einzelheiten!«
    »Sie erwarten zuviel von mir. Es war nur eine kurze Meldung. Man nannte die Maschine, den Unfallort und Ihren Namen. Ich wurde erst durch die Namensnennung auf Sie aufmerksam. Schließlich habe ich Sie schon wiederholt im Hotel gesehen und weiß, daß Sie Mr. Stokleys Cessna fliegen. Ich war richtig traurig.«
    Blake legte sich zurück. Er schloß die Augen. »Mir ist, als hätte ich einen Sonnenstich«, murmelte er.
    Er spürte, wie sich das Mädchen neben ihm bewegte. Ihre glatte, warme Haut berührte ihn. Im nächsten Moment spürte er den sanften Druck ihrer Lippen auf seinem Mund. »Warum- hast du es getan?« flüsterte sie dicht an seinem Ohr.
    Er öffnete die Augen. Es schien, als sei die Welt von rotem Licht durchglüht. Die weichen Haare des Girls fielen wie ein dichter sonnengesättigter Vorhang über sein Gesicht. Sanft, aber bestimmt schob er das Mädchen zur Seite. »Ich habe immer vom Abenteuer geträumt«, flüsterte sie. »Deshalb bin ich nach Acapulco gegangen. Ich weiß, daß ich das Abenteuer endlich getroffen habe.«
    »Verdammt noch mal, Sie kennen mich doch gar nicht!« sagte Blake.
    »Sie sehen genauso aus, wie ich mir den Mann meiner Träume vorstelle«, erwiderte Virginia. »Groß, stark, männlich — eine Mischung zwischen George Nader und Rock Hudson.«
    »Sie sind ja verrückt«, murmelte er. Er stand auf. »Ich muß wissen, was es mit dieser Geschichte auf sich hat. Ich…« Er unterbrach sich plötzlich. Ihm war etwas eingefallen. Dieser Gedanke zeigte die Bemerkungen des Mädchens in einem neuen Licht.
    »Well?« fragte Virginia.
    »Als ich heute morgen das Hotel verließ, vermißte ich meine Uniform«, sagte er. »Ich dachte, das Zimmermädchen hätte sie herausgenommen, um sie auszubürsten…«
    Virginia lächelte spöttisch. »Aha! Jetzt lassen Sie sich einige Ausflüchte einfallen — eine Erklärung für das mysteriöse Geschehen!«
    »Unsinn!« sagte er ärgerlich. »Glauben Sie im Ernst, ich würde mich öffentlich in Acapulco zeigen, wenn es meine Absicht gewesen wäre, einen Unfalltod vorzutäuschen? Und noch etwas! Können Sie mir verraten, wer der tote Pilot ist, den man in der Maschine gefunden haben will? Halten Sie mich für einen Mörder, für einen Verbrecher? Trauen Sie mir zu, daß ich einen Unbekannten mit einer präparierten Maschine losschickte?«
    Das Mädchen sah erschreckt aus. »So weit habe ich nicht gedacht«, sagte sie.
    »Das Denken ist offenbar nicht Ihre starke Seite«, meinte er und setzte sich neben das Girl mit angezogenen Knien in den Sand.
    Das Mädchen starrte ihn an. »Wenn Sie wütend sind, sehen Sie ganz verändert aus!« meinte sie. »Keineswegs schlechter. Sie wirken dann vitaler, entschlossener…«
    »Hören Sie auf damit!« unterbrach er. Er blickte auf die Uhr. »In zehn Minuten werden wir gemeinsam die Nachrichten hören«, verkündete er. »Wehe, wenn Sie mir etwas vorgemacht haben!«
    »Sie überschätzen meine Phantasie.« Blake biß sich auf die Unterlippe. »Okay, versuchen wir einmal zu klären, was geschehen sein kann. Irgend jemand hatte die Absicht, mit der Maschine zu verduften. Flugzeuge kann man stehlen und verkaufen, genau wie Autos. Man kann sie auch zum Schmuggeln benutzen. Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, die den Diebstahl eines solchen Millionenobjektes lohnend erscheinen lassen. Der Dieb hat meine Uniform und meine Papiere gestohlen. Er konnte nicht wissen, daß die Maschine nicht ganz in Ordnung war, und ist damit abgestürzt…«
    »Sagen Sie die Wahrheit?« hauchte das Mädchen.
    »Aber ja! Ich muß sofort zur Polizei.« Das Mädchen blickte ihn an, schweigend. Nachdem etwa eine Minute verstrichen war, ohne daß Blake sich geregt hatte, meinte sie spöttisch: »Sie haben es sehr eilig damit, scheint mir.« Blake' starrte hinaus aufs Meer. Er gab keine Antwort.
    »Sie haben das Hotel irgendwann heute morgen verlassen«, sagte das Mädchen. »In Zivil. Niemand hat Sie dabei gesehen, denn alle Angestellten lamentierten übereinstimmend, wie schade es wäre, daß ausgerechnet Sie dem Unglück zum Opfer gefallen wären.«
    Blake fuhr fort, aufs Meer zu starren. Es schien, als hörte er dem Mädchen gar nicht zu.
    »Ich will Ihnen gern abnehmen, daß Sie das Nichtvorhandensein der Uniform nicht weiter tragisch nahmen und mit dem Diensteifer eines säuberungswütigen Zimmermädchens entschuldigten«, meinte Virginia. »Aber Sie müssen mir schon erklären, wie es kommt, daß Sie den Verlust Ihrer
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