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0488 - Blutregen

0488 - Blutregen

Titel: 0488 - Blutregen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in einer Richtung möglich ist…«
    »Papperlapapp!« unterbrach Cristofero ihn grob. »Das Pflänzchen war bei Seinem mißglückten Versuch einfach noch viel zu jung. Er wird ja auch einem Kind nicht dieselbe Last aufbürden, die ein Erwachsener zu tragen vermag, oder? Zudem geht doch bei Seiner Zauberei ständig alles daneben.«
    »Verzeiht, Herr«, begehrte der Gnom ausnahmsweise auf. »Doch habt Ihr eben noch geruht, meine Zauberei mit großen Worten zu loben. Außerdem war’s beim Transport nicht mein Zauber, sondern der Zauber der Blumen.«
    Cristofero winkte ab. »Dies Gewächs hat nur noch nicht gewußt, was es tun Soll«, beharrte er. »Dabei bleibe ich. Jetzt, wo es schon merklich größer geworden ist, sollten wir es noch einmal versuchen.« Er trat dicht vor die Blume -und war zum Erstaunen der anderen plötzlich verschwunden.
    Es dauerte geschlagene fünf Minuten, dann tauchte er wieder auf. »Hat etwa jemand daran gezweifelt, daß ich recht habe?«
    Nicole sah Zamorra an. »Er hätte schneller wieder hier sein können. Wetten, daß er die Zeit dazwischen gebraucht hat, um deinen Diener Raffael davon zu überzeugen, eine Cognacflasche rauszurücken?«
    Zamorra seufzte. Es gab Fälle, da wettete er einfach nicht gegen Nicole, weil er höchstens verlieren konnte.
    Folgerichtig warf Cristofero Nicole denn auch einen verachtungsvoll-strafenden Blick zu. »Ich seh’s als Belohnung für meine lebensrettende Tat. Denn hätte ich mich jüngst nicht am Cognac erlabt, hätte die Pflanze hier nicht den Alkohol aus meinem Körper trinken und so schnell nachwachsen können. Ihr solltet mir dankbar sein für all die Last, die ich auf meine Schultern nehme, nur um Euch zu retten.«
    »Laßt uns ganz schnell gehen, sonst wird mir noch schlecht, so stinkt’s hier nach Eigenlob«, murmelte Nicole und versetzte sich zurück nach Château Montagne. Die anderen folgten ihr.
    Zamorra war froh, wieder heil daheim angekommen zu sein.
    Er war sicher, daß niemand im Dorf bemerkt hatte, wohin sie sich zurückgezogen hatten, und auf welchem Weg diese Heimkehr in die eigene Welt stattgefunden hatte. Unliebsamer Überraschungsbesuch war also nicht zu befürchten.
    Was blieb, war ein Stapel ungelöster Rätsel.
    Aber damit konnten sie leben. Vorläufig.
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 486 »Die Voodoo-Hexe«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 487 »Griff aus dem Nichts«
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