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0488 - Blutregen

0488 - Blutregen

Titel: 0488 - Blutregen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch schaffte.
    Mal ganz abgesehen davon, daß sie sich jetzt auch noch in einer unbekannten Welt befanden, und in dieser Hinsicht hatte Zamorra wesentlich mehr Erfahrung. Das mußte Cristofero ihm einfach zugestehen.
    Um so mehr wunderte es ihn, daß Zamorra sofort auf den törichten Plan seiner Mätresse eingegangen war. Vielleicht hatte er es nur getan, um sie gegen Cristofero noch stärker in Schutz zu nehmen?
    Der Zeitreisende stapfte durch die morgendlichen Straßen. An der nächsten Kreuzung sah er zwei Soldaten, aber die beachteten ihn überhaupt nicht. Statt dessen rannten sie plötzlich wie auf ein uijhörbares Kommando los.
    Da ist doch was faul! dachte Cristofero und beschleunigte seine Schritte. Er wich eigens von seinem geplanten Weg ab, um den beiden Kriegern folgen zu können. Und dann sah er seine geheimsten Befürchtungen bestätigt.
    Nicole Duvals Plan war schiefgegangen! Die Soldaten hatten Zamorra erwischt, und ein Bruder vom Stein war auch bei den Häschern.
    Am liebsten wäre Cristofero sofort mit gezückter Klinge unter sie gestürmt, um sie zur Räson zu bringen und Zamorra herauszuhauen. Ernsthaft kalkulierte er durch, ob das Überraschungsmoment ihm einen ausreichenden Vorteil brachte. Aber sie waren zu viele. Wenn er einen zweiten Mann dabei gehabt hätte, wäre es vielleicht gegangen. Doch dieser zweite Mann - Zamorra selbst - wurde gerade in diesem Augenblick niedergeschlagen.
    Ärgerlich schüttelte Cristofero den Kopf. Da hatten sie sich in das Dorf gewagt, hatten das Risiko auf sich genommen, selbst in Gefangenschaft zu geraten, um Zamorra zu befreien - und nun, da er gerade für kurze Zeit die Freiheit wiedererlangt hatte, ließ er sich wieder gefangennehmen.
    Alles ging wieder von vorn los!
    Na wartet! dachte Cristofero grimmig. Es muß doch eine Möglichkeit geben, ihn trotzdem aus dieser Soldatenschar herauszuholen! »Ha«, murmelte er. »Ihr kennt Don Cristofero Fuego del Montego y Zamorra noch nicht, aber ihr werdet ihn kennenlernen, ihr elenden Banausen!«
    ***
    Auch Nicole Duval wurde Zeugin von Zamorras Verhaftung. Sie bewegte sich durch schmale Seitenstraßen parallel zu den beiden Männern, auf der Cristofero abgewandten Seite Zamorras. Ähnlich wie der Grande wurde sie auf das Geschehen aufmerksam, und zwischen zwei Häusern hindurch sah sie, wie Zamorra niedergeschlagen wurde. Sofort durchquerte Nicole den Spalt zwischen den Mauern. Die Häuser besaßen Eingänge nach beiden Straßen, dafür keine Gärten. Nicole registrierte, daß zwei Soldaten Zamorra bei den Händen und Füßen packten und zwischen sich trugen.
    Sollte die Aktion wirklich umsonst gewesen sein? Alles noch einmal von vorn? Nur würde es diesmal wesentlich schwieriger sein. Zamorra war weitgehend aus eigener Kraft aus dem Tempel entkommen. Ein zweites Mal würde er diese Chance nicht bekommen. Nicole und Cristofero würden diesmal also tatsächlich in den Tempel eindringen müssen. Und das war garantiert leichter gesagt als getan.
    Fünf Krieger, ein Offizier, ein Bruder vom Stein. Das waren sieben Personen. Langsam näherte Nicole ihre Hand der Overalltasche mit dem Dynastie-Blaster. Wie schnell konnte sie die sieben Männer betäuben? Sicher war sie ihnen mit der Strahlwaffe haushoch überlegen. Aber dann blieb das Problem, wie sie mit dem bewußtlosen Zamorra die Flucht ergreifen konnte.
    Doch sie durfte nicht abwarten, bis er im Tempel verschwand. Dann würde es noch schwieriger werden, ihn zu befreien.
    Entschlossen trat Nicole auf die Straße hinaus. Sie zog die Waffe, schaltete sie auf Betäubung um und zielte.
    Mit schrillem Fauchen löste sich der erste Schuß.
    ***
    Der Dämon wußte jetzt, wie er sich Robors entledigen konnte. Er brauchte nur den entsprechenden Zündstoff zu liefern. In diesem Moment zahlte es sich aus, daß er Sulas Leben noch nicht genommen hatte - tot hätte sie ihm nun nichts mehr genützt, so aber konnte Gaap sie tatsächlich in seinen Plan einbinden.
    Er wartete den für ihn günstigen Zeitpunkt ab. Dann schleuderte er sie zurück in die Welt der Sterblichen.
    ***
    Der Gnom mußte sich zunächst einen Überblick verschaffen. Das tat er, indem er den Schutzwall um den Ort erkletterte. Er wollte sich schließlich nicht im Straßengewirr verirren. Aus der Ferne hatte zwar der Tempel alle anderen Gebäude überragt und bildete eine gute Markierung, aber schon in dem Moment, als der Gnom das Tor durchschritt, konnte er aus seiner Persepektive heraus nichts mehr davon erkennen.
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