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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden
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Abendhimmel entgegen.
    Der Polizist schickte sich an, den Festgenommenen nach Waffen zu durchsuchen.
    Jetzt wird es kritisch, dachte Phil. Er legte eine neue Platte auf.
    »Ich werde mich über Sie beschweren«, brüllte er mit lauter Stimme.
    Der Menschenauflauf um den Polizisten, Phil, Joe Brandenburg und Scotty Rock wurde immer größer. »Das ist eine Gemeinheit«, brüllte Phil weiter. »Ich möchte wissen, seit wann es friedlichen Bürgern verboten ist, in einer öffentlichen Sprechzelle zu telefonieren.«
    Ein dröhnendes Gelächter wurde laut. Scotty Rock war es, der damit eine neue Note in die Unterhaltung brachte.
    »Friedliche Bürger ist prima«, spottete der Verbrecher. »Erst will der Kerl mich im Park überfallen, dann behauptet er, er sei ein friedlicher Bürger.«
    Das bestimmte Auftreten Phils hatte jedoch den Policeman etwas stutzig gemacht.
    Noch immer hielt er mit einer Pistole den Mann aus der Fernsprechzelle in Schach. Trotzdem wollte er sich noch einmal vergewissern. »Ist das der Mann aus dem Park?«, wandte er sich deshalb an Scotty Rock.
    Der überlegte keinen Moment. »Natürlich ist er es. Er wollte von mir Feuer für seine Zigarette und hat mich dabei bedroht. Mein Freund ist Zeuge.«
    Joe Brandenburg hatte Phil erkannt und das Spiel längst durchschaut. Es war ihm klar, dass Phil nur deshalb so plötzlich aufgetaucht war, um die Situation zu bereinigen. Phil hatte, so dachte Joe Brandenburg, erkannt, was dieser Scotty Rock von mir verlangt hatte. Um mich nicht in Schwierigkeiten zu bringen, war er plötzlich aus dem Gebüsch gekommen. Scotty Rock hingegen hatte gemerkt, dass der unerwartete Zeuge den Plan gefährden musste. Deshalb hatte er sein Geschrei von dem Überfall angestimmt. Der Polizist war prompt darauf hereingefallen.
    Brandenburg übernahm nun die Regie des Spieles.
    »Quatsch«, sagte er trocken. »Das ist niemals der Mann, der dich im Park überfallen wollte. Scotty.«
    Wie ein wütender Stier fuhr Scotty herum. Seinen Gesichtszügen war anzusehen, was er in diesem Moment von seinem Freund hielt.
    »Natürlich ist er es«, fauchte er los.
    Doch sofort verstand er das Zeichen, dass ihm Joe Brandenburg gab.
    Er dachte blitzschnell an die Erzählung des Mannes, der sich bei ihm als Joe Brandon vorgestellt hatte. Natürlich durfte der als Zeuge nicht mit der Polizei in Verbindung kommen, das war jetzt auch Scotty Rock klar.
    Sofort schwenkte der Verbrecher auf den neuen Kurs ein.
    »Oder meinst du nicht?«, klang deshalb seine Frage laut und deutlich.
    Joe Brandenburg, alias Joe Brandon, schüttelte überzeugt den Kopf. Dabei gelang es ihm sogar, Phil mit den Augen ein schnelles Zeichen zu geben.
    Nun begann Phil wieder zu lärmen. »Da sehen Sie es, Sie belästigen hier friedliche Passanten und beschuldigen sie eines Verbrechens. Ich werde mich über Sie beschweren, Cop.«
    Langsam steckte der Uniformierte seine Pistole weg.
    »Sie können die Hände heru nternehmen«, sagte er zu Phil.
    Dann wandte er sich wieder an seine beiden Zeugen. »Was ist jetzt? Ist das der Mann oder ist er es nicht?«
    Joe Brandenburg wusste nicht, mit wem Phil inzwischen telefoniert und was er veranlasst hatte. Deshalb hielt er es für besser, das nicht eingeplante Zwischenspiel möglichst schnell zu beenden. »Nein, er ist es nicht.«
    Scotty wiederum war bereit, seinem neuen Komplicen die Bereinigung des Zwischenfalls voll und ganz zu überlassen. »Nein«, sagte auch er jetzt, »ich glaube, er ist es tatsächlich nicht. Außerdem weiß ich gar nicht, ob er mich überhaupt überfallen wollte.«
    Der Patrolman lief langsam rot an. »Wen meinen Sie jetzt? Diesen Mann?«
    Er deutete auf Phil.
    Scotty Rock schüttelte wieder den Kopf. »Nein, der andere.«
    »Welcher andere?«, forschte der Uniformierte.
    »Vielleicht war es auch dieser«, sagte Rock unschlüssig. »Er kam zu mir und wollte Feuer haben. Dabei hat er mich so komisch angesehen, dass es mir ganz mulmig wurde. Dann habe ich halt gebrüllt. Und er ist abgehauen. Wer weiß, vielleicht hat er selbst Angst bekommen, als ich gebrüllt habe…«
    Die Halbwüchsigen, die in den ersten Reihen des Menschenauflaufes um die Telefonzelle standen, brachen in ein amüsiertes Gelächter aus.
    Mit einer entschlossenen Bewegung schloss der Policeman endgültig seine Pistolentasche. Er zog seinen Uniformrock gerade und warf Scotty Rock einen vernichtenden Blick zu. Damit hielt er seine Amtshandlung für beendet.
    »Machen Sie, bitte, die Straße frei«,
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