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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden
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Also, los!«
    Blitzschnell überlegte Joe Brandenburg. Wenn er sich jetzt weigerte, die Anweisung auszuführen, würden seine Verbindungen zu Scotty Rock und damit zur Unterwelt sofort abreißen. Andererseits war es unmöglich, die Anweisung auszuführen. Es blieb also nur ein Weg. Er musste sich dem Beamten nähern, sich zu erkennen geben und den Mann blitzschnell in die Sache einweihen. Er konnte nur hoffen, dass der alte Patrolman schnell genug schaltete und das Theater richtig mitspielte. Im anderen Falle war alles verloren.
    »Okay!«, bestätigte Joe Brandenburg die Anweisung von Scotty Rock. Ohne noch eine Frage zu stellen, marschierte er in Richtung auf den Patrolman los.
    Er war noch zehn Schritte von dem Uniformierten entfernt, als ein Fremder aus dem Gebüsch kam und eilig auf Scotty Rock zuschritt.
    Dicht vor dem Verbrecher blieb der Fremde stehen.
    »Gib mal Feuer«, forderte der unerwartet Auf getauchte.
    Noch acht Schritte war Joe Brandenburg von dem Patrolman entfernt.
    Scotty erkannte, dass der Fremde den Plan auf jeden Falls stören musste.
    Es blieb ihm nur ein Ausweg.
    »Hilfe«, brüllte Scotty Rock aus Leibeskräften. »Hilfe! Überfall! Straßenräuber!«
    Was dann geschah, überraschte Scotty Rock mehr als jeden anderen Beteiligten.
    Der Mann, der um Feuer gebeten hatte, ließ seine Zigarette fallen, stutzte noch einen Moment und rannte dann in großen Schritten davon, zurück in das Gebüsch, aus dem er gekommen war.
    Joe Brandenburg, jetzt noch sechs Schritt von dem Policeman entfernt, blieb stehen und fuhr herum. Er sah, dass sich eine Gestalt blitzschnell von Rock entfernte.
    Scotty Rock hatte sich inzwischen wieder von seiner Überraschung erholt. »Überfall!«, brüllte er erneut und gestikulierte aufgeregt hinter dem Mann her, der bereits im dichten Gebüsch verschwunden war.
    Joe Brandenburg, alias Joe Brandon, stand immer noch wie angewurzelt, als der Patrolman an ihm vorbeirannte. Seine Trillerpfeife schrillte alarmierend durch den Park.
    Mit der rechten Hand griff der Polizist, dessen Spurt im Gegensatz zu Scotty Rocks Ansicht durchaus nicht pensionsreif wirkte, nach seiner Pistole.
    »Hierher«, brüllte Scotty Rock dem Polizisten entgegen und wies in das Gebüsch, in dem der Fremde verschwunden war.
    Obwohl Brandenburg nicht wusste, um was es ging, setzte er auch zum Spurt an. In erster Linie mit dem Hintergedanken, dem Polizisten zu helfen und ihn dann gleichzeitig aus dem Gefahrenbereich zu bringen.
    »Dort!« brüllte der Polizist.
    Der Unbekannte hatte bereits einen großen Vorsprung. Dennoch glaubte Joe Brandenburg zu bemerken, dass der Flüchtende bestrebt war, seine Verfolger näherkommen zu lassen.
    ***
    »Das…«, brachte ich gerade hervor.
    Wäre aus dem Telefon ein rot-weiß gestreifter Affe hervorgesprungen, so hätte ich nicht überraschter sein können. Diese Nachricht unserer Registrierabteilung machte mich vorübergehend sprachlos.
    »Ernie Madrida?«, vergewisserte ich mich noch einmal. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass der alte Neville wie elektrisiert herumfuhr. Auf einen Wink von mir nahm er sich die Mithörmuschel.
    »Jawohl, es handelt sich einwandfrei um den Fingerabdruck von Ernie Madrida«, kam es von der anderen Seite. »Jede Verwechslung ist ausgeschlossen.«
    Ich hielt die Sprechmuschel zu'und informierte Neville.
    »Ausgeschlossen!«, sagte er mit Nachdruck.
    »Wir kommen runter!«, rief ich in den Apparat und legte auf.
    Ich dankte den anderen für ihre Mithilfe. Gleich darauf hetzte ich mit Neville zusammen zum Lift. Zwei Minuten später standen wir in dem taghell beleuchteten Archiv.
    Probster hatte uns schon alle erforderlichen Unterlagen auf seinem Schreibtisch bereitgelegt. Als Erstes nahm ich die Karteikarte von Ernie Madrida zur Hand. Neville stand neben mir und betrachtete sie ebenfalls. Sein Zeigefinger deutete auf ein Datum. Dieses Datum sagte alles. Ernie Madridas Fingerabdrücke waren erstmals registriert worden, als er zwölf Jahre alt war. Damals hatte er zu einer Bande jugendlicher Warenhausdiebe gehört und war aufgefallen. Man hatte ihn in ein Erziehungsheim geschickt. Die Registrierung seiner Fingerabdrücke war eine Routinesache gewesen.
    Ich drehte die Karteikarte herum. Die Beikarten und die Anlagen waren lückenlos. Ebenso lückenlos war die Überwachung Madridas gewesen. Immer wieder waren Abdrücke von ihm genommen worden, teils beim Militär, später auch wieder von der Polizei. Die Prints waren natürlich immer
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