Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
mit Hemd und Unterhose bekleidet«, stellte er fest. »Wie kommt er in den Wagen von Mr. Bless?«
    Er riß die Tür auf und prallte überrascht zurück. Eine Ätherwolke schlug ihm entgegen, die ausgereicht hätte, alle Patienten des Bellevue-Hospitals in narkotischen Tiefschlaf zu versetzen.
    »Vorsicht, Explosionsgefahr«, sagte Bunter, »wir dürfen die Tür nicht bewegen, sonst können Funken entstehen. Nicht bewegen, wegen der Nagelschuhe auf dem Betonboden. Ein Funke reicht aus, uns in die Luft zu jagen.«
    »Seit wann ist Äther oder Chloroform explosiv?« knurrte Halifax.
    »Zieh deine Schuhe aus, ohne dich von der Stelle zu bewegen, und Luftanhalten, nicht atmen«, stieß Bunter hervor, bückte sich und streifte seine Stiefel ab.
    Halifax folgte seinem Beispiel.
    »Los, wir müssen den Burschen herausziehen«, lallte Bunter. Er spürte, wie die Ätherdünste bereits seinen Geist zu umnebeln begannen...
    Der Sergeant packte den Mann, der wie leblos über dem Steuer hing, an den Schultern, zog ihn nach hinten und ließ ihn seitwärts aus dem Sitz nach draußen kippen. Sie schleppten den Besinnungslosen hinaus und legten ihn auf den Rasen, der bereits vom Abendtau feucht war.
    Bunter bückte sich und legte sein Ohr auf die Brust des Mannes. Das Herz schlug noch.
    »Die Burschen scheinen ihm eins über den Schädel gezogen zu haben, bevor sie ihn auskleideten und in den Wagen steckten«, sagte der Sergeant und richtete sich auf. »Anschließend gossen sie eine Menge Chloroform über den Körper oder über die Polster der Sitzbank.«
    »Hallo, haben Sie den Fehler gefunden?« rief Mrs. Hampshir. Sie stand in der offenen Haustür. Deutlich hob sich ihre magere Gestalt gegen das Licht ab.
    »Allerdings«, sagte Bunter, »wo befindet sich das nächste Telefon?«
    »In der Nachbarvilla«, antwortete die Sekretärin, »aber um diese Jahreszeit befinden sich die Herrschaften in Florida. Sie werden wenig Glück haben. Der Nachbar zur Linken ist ebenfalls verreist. Sie werden eine Viertelstunde laufen müssen, ehe Sie die nächste öffentliche Fernsprechzelle erreichen. Aber was befindet sich denn da auf dem Rasen?«
    »Los, Halifax, dampf ab, wir brauchen dringend einen Doc. Gib Meldung an die Zentrale, daß Mr. Bless entführt worden ist. Beschreibung des Wagens, heller Buick. Leider habe ich nur die ersten Nummern des polizeilichen Kennzeichens erkennen können.«
    Sergeant Bunter wiederholte sie dreimal. Der baumlange Halifax jagte mit Riesenschritten los.
    Als Mrs. Hampshir keine Antwort erhielt, tippelte sie die Stufen hinunter und kam zu Bunter herüber.
    »Wen haben Sie denn da gefunden?« fragte sie, als sie neben dem Sergeant stand.
    »Ich fürchte, es ist der Fahrer von Mr. Bless«, antwortete Bunter, riß ein Streichholz an, schützte die Flamme mit der hohlen Hand gegen den Wind und brachte die spärliche Lichtquelle vor das Gesicht des Ohnmächtigen.
    »Um Gottes willen, es ist tatsächlich Frederic«, rief die Sekretärin entsetzt, »wo ist Mr. Bless? Was ist passiert?«
    »Jedenfalls ist Mr. Bless in den falschen Wagen gestiegen«, erwiderte der Sergeant, »aber das war in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Der Wagen hatte Standlicht, und wir näherten uns von der Seite.«
    »Warum brannte die Lampe über der Haustür nicht?« fragte Miß Hampshir.
    »Wahrscheinlich, weil die Burschen sie vorsorglich ausgepustet haben, genau wie sie das Telefonkabel aus der Verteilerdose rissen. Die Gangster müssen einen verflucht günstigen Augenblick ausgenutzt haben, denn wenige Sekunden bevor Mr. Bless aufstand, hat .er noch telefoniert. Erst danach haben die Gangster den Anschluß lahmgelegt.« Mrs. Hampshir begann leise zu weinen. Tapfer wollte sie dagegen angehen, aber der Aufregung war sie nicht gewachsen.
    »Der Gangster muß Frederics Uniform tragen«, sagte Bunter, »damit Mr. Bless keinen Argwohn schöpfte. Was mich gleich gewundert hat: als die rechte Tür aufschwang, ging die Innenbeleuchtung nicht an. Aber ehe ich Verdacht schöpfen konnte, war der Wagen davongejagt.«
    »Das ist doch alles nicht möglich«, murmelte die Sekretärin, »sowas kommt doch nur in einem Kriminalfilm vor. Ich habe nie geglaubt, daß Gangster so dreist sind.«
    »Ich hatte zwei Möglichkeiten«, sagte Bunter, »entweder zur Straße rasen, einen Wagen anhalten oder aber ins Haus stürzen und die Radiocars der City Police zu alarmieren.«
    »Auf den nächsten vorbeikommenden Wagen hätten Sie unter Umständen eine halbe Stunde

Weitere Kostenlose Bücher