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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia
Autoren: Dämonenkiller
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beugte sich vor, dabei kam die Abraxasgemme zum Vorschein, die er an einer Kette um den Hals trug.
    Lukretia sprang wütend auf. Ihr Gesicht verzerrte sich.
    »Lass das Amulett sofort verschwinden!«, fauchte sie. Die Farbe ihrer Augen änderte sich. Sie leuchteten jetzt dunkelrot. Die Schlangen bewegten sich unruhig.
    Dorian steckte die Gemme zurück und lächelte spöttisch. Er war zufrieden, das Amulett hatte auch bei Lukretia die erhoffte Reaktion ausgelöst.
    Er stand auf. »Wir gehen jetzt schlafen. Und ich hoffe, dass du es dir nicht einfallen lässt, uns einen Besuch abzustatten. Das würde dir schlecht bekommen, Lukretia.«
    Sie wandte sich ab. »Ihr könnt unbesorgt schlafen. Ich werde meinen Begierden nicht nachgeben.«
    Plötzlich tauchte Guido Sera wieder auf. Lukretia rief ihm etwas zu, und Guido nickte.
    »Guido zeigt euch das Zimmer«, sagte sie.
    »Gute Nacht«, meinte Dorian, ging an Lukretia vorbei und warf ihr einen raschen Blick zu. Ihr Gesicht war angespannt, die Augen hatte sie geschlossen. Der Dämonenkiller, gefolgt von Coco, stieg hinter Guido Sera die Stufen in den ersten Stock hinauf. Guido blieb vor einer Tür stehen und öffnete sie. Auf einem niedrigen Tischchen lagen ihre Koffer. Das Zimmer war eher spartanisch eingerichtet. Ein breites französisches Bett und ein einfacher Schrank. Guido verbeugte sich und schloss die Tür.
    Dorian untersuchte das Zimmer. Eine Tür führte in ein kleines Badezimmer. Er fand nichts Verdächtiges, doch er wollte kein Risiko eingehen. Er sicherte die Tür mit zwei Dämonenbannern. Ein Amulett befestigte er am Fenster, dann setzte er sich aufs Bett und zog seine Jacke aus. Er wartete, bis Coco aus dem Badezimmer gekommen war. Sie zog ein Nachthemd über und schlüpfte unter die Bettdecke.
    »Was hältst du von Lukretia?«, fragte er, während er sich wusch.
    »Irgendwie finde ich sie faszinierend.«
    Dorian trocknete sich das Gesicht ab. Er schüttelte den Kopf. Da sprach wohl das schwarze Blut aus seiner Gefährtin.
    »Ich finde sie abscheulich.«
    Coco lachte. »Das sagst du nur, weil du weißt, dass sie eine Vampirin ist und der Schwarzen Familie angehört. Wüsstest du das nicht, dann würdest du anders über sie sprechen.«
    »Möglich.« Dorian kam aus dem Badezimmer, drehte das Licht aus und legte sich ins Bett. Er nahm sie in die Arme und küsste sie sanft auf die Lippen. Dorian war glücklich, dass sich Coco wieder an seiner Seite befand. Er hatte sie mehr vermisst, als er zugeben wollte. Sie schmiegte sich an ihn, und seine Hand glitt über ihren Bauch.
    Bald bin ich Vater , dachte er. Unwillkürlich lächelte er.
    Die Vorstellung, dass er Vater werden würde, hatte etwas Absonderliches an sich und machte alles noch schwieriger. Seine Gedanken irrten ab – er hatte sich mit Coco eingehend über ihre gemeinsame Zukunft unterhalten. Er würde sich von seiner Frau scheiden lassen. Lilian bedeutete ihm nichts mehr – und sie hatte einen anderen gefunden. Er wusste, dass sich Lilian Marvin Cohen zugewandt hatte. Aber das störte ihn nicht, ganz im Gegenteil, es hatte nur seine Entscheidung erleichtert. Er dachte an seine Freunde Jeff Parker, Trevor Sullivan und Marvin Cohen und fragte sich, ob die Drei sicher nach London gelangt waren. Er hatte es nicht gewagt, dort anzurufen, da er befürchtete, dass Olivaro dadurch erfahren würde, wo er sich aufhielt.
    »Entspanne dich, Dorian«, sagte Coco leise. »Du bist zu unruhig. Du quälst dich mit nutzlosen Gedanken.«
    Ihre Hände strichen durch sein Haar, kosten seinen Nacken und strichen über seine Schultern. Dorian schloss die Augen und gab sich ihren Zärtlichkeiten hin.

    Der Dämonenkiller hatte tief und traumlos geschlafen. Als er die Augen aufschlug, war es hell im Zimmer. Er wandte den Kopf, das Bett neben ihm war leer, doch aus dem Badezimmer hörte er das Wasser rauschen.
    Er blieb noch einige Minuten liegen und stand erst auf, als Coco aus dem Badezimmer kam.
    Eine halbe Stunde später verließen sie das Zimmer. Im Haus war es ruhig. Sie traten in das große Zimmer im Erdgeschoss. Lukretia nickte ihnen flüchtig zu. Sie saß am Tisch und trank Tee.
    »Guten Morgen«, sagte Dorian.
    Lukretia hatte ihr langes Haar aufgesteckt – heute schimmerte es tizianrot. Sie trug eine einfache weiße Bluse, unter der sich deutlich ihre Brüste abzeichneten, und eng anliegende giftgrüne Hosen. Dorian und Coco setzten sich, und wieder wunderte sich Dorian, dass er keine dämonische Ausstrahlung bemerkte.
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