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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia
Autoren: Dämonenkiller
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übergeschnappt sein«, stellte Coco fest. »Nur um uns zu fangen, zerstört er Pozzuoli! Tausende sterben …«
    »Das hat Sie nicht zu kümmern, Miss Zamis«, sagte Kadron spöttisch. »Das einzige, was zählt, ist unser Plan. Und der klappte. Olivaro verzichtet darauf, dass ich Sie lebend zu ihm bringe. Sie werden hier den Tod finden. Blicken Sie in die Tiefe. Ich werde Sie hinunterstoßen, und Sie werden im Lavastrom sterben.«
    Wieder war das bösartige Lachen zu hören.
    Dorian ließ Lukretia nicht aus den Augen. Er war sicher, dass sie mit den Oppositionsdämonen in Verbindung stand.
    »Zeigen Sie sich, Kadron!«, schrie Dorian.
    »Gern«, sagte der Dämon. »Diesen Wunsch erfülle ich Ihnen mit dem größten Vergnügen.«
    Der Dämon war plötzlich zu sehen. Er stand fünfzig Meter vor ihnen. Sein olivfarbenes Gesicht schimmerte seltsam. Die Augen funkelten, und der Mund war verzerrt. Er stand breitbeinig da und hatte die Hände vor der Brust verschränkt. Wie immer trug er seine weißen Stulpenhandschuhe.
    Langsam kam er ihnen entgegen. »Zuerst werde ich Lukretia in die Tiefe stoßen. Ich werde mich ein wenig mit ihr amüsieren. Verwandle dich, Lukretia. Ich sehe es gern, wenn du dich in eine Fledermaus verwandelst. Dann kann ich dich auch leichter töten.«
    Lukretia bewegte sich noch immer nicht. Sie hob langsam den Kopf und starrte Kadron an. Der Dämon blieb etwa fünf Meter vor ihr stehen.
    »Du wirst mich doch nicht um mein Vergnügen bringen wollen, Lukretia? Wehre dich!«
    »Du hast einen gewaltigen Fehler begangen, Kadron«, sagte Lukretia plötzlich mit veränderter Stimme.
    Kadron hob die Hände. Aufmerksam blickte er die Vampirin an.
    »Olivaro und du, ihr habt endgültig den Bogen überspannt«, sagte Lukretia. »Ihr seid eine Gefahr für die Familie geworden.«
    »Du langweilst mich«, sagte Kadron. »Ich übernahm nur einen Auftrag, den ich jetzt beenden werde. Ich weiß, wer aus dir spricht, Lukretia. Aber ihr könnt mir nichts anhaben.«
    Kadron schlug die Hände zusammen: Ein blauer Blitz raste auf Lukretia zu, prallte von ihr ab, kehrte zurück zu Kadron, der die Hände abwinkelte, und schlug in den Boden.
    »Du irrst dich, Kadron. Du hast selbst behauptet, dass du leicht zu töten seiest. Man muss nur deine schwache Stelle kennen. Das stimmt doch, oder?«
    Kadron antwortete nicht.
    »Und wir kennen deine schwache Stelle, Kadron«, sagte Lukretia. Sie trat einen Schritt vor. Mit einem Ruck riss sie sich das Kleid vom Leib und verwandelte sich in eine Fledermaus. Kadron stieß einen Entsetzensschrei aus und sprang einen Schritt zur Seite.
    Dorian packte Coco und zog sich rasch zurück.
    Kadrons Gestalt verwandelte sich langsam. Die Haare fielen ihm aus, und sein Körper wurde größer. Seine Haut wurde schneeweiß und die Augen dunkelrot. Für einen Augenblick sah Dorian die Brust Lukretias, in die seltsame Muster tätowiert waren, die der Dämonenkiller nie zuvor gesehen hatte. Die Muster schimmerten giftgrün.
    »Das ist ein uralter ägyptischer Bannspruch«, sagte Coco leise. »Es muss den Oppositionsdämonen gelungen sein, den richtigen, den echten Namen Kadrons zu erfahren. Sieh selbst! Er kann seine magischen Fähigkeiten nicht einsetzen.«
    Lukretia stieß auf Kadron nieder. Mit beiden Armen umschlang sie den Dämon, der wild um sich schlug. Kadron verwandelte sich weiter. Sein Schädel veränderte sich.
    »Lukretia trägt eine Skarabäengemme um den Hals«, sagte Coco.
    Kadrons Kopf flimmerte, nahm eine neue Form an, verwandelte sich in einen Krokodilkopf. Er riss das Maul auf und versuchte Lukretia zu zerreißen.
    »Weiche von dannen, krokodilfratziger Dämon Sui !«, schrie Lukretia. »Wahrlich, du hast keine Macht über mich! Denn ich lebe und wandle durch die magischen Worte in mir. Aus meinem Munde tretend, schafft die Magie undurchdringlich ein Netz. Meine Zähne gleichen Messern.«
    Kadron brüllte auf. Seine Bewegungen wurden schwächer. Lukretia stieß sich ab, erhob sich in die Luft und flog in die Tiefe. Dabei rief sie weiterhin die Beschwörungsformel. »Weiche von dannen, Dämon mit der Krokodilfratze, du! Sieh, die skorpionköpfige Serket lebt in meinem Busen! Wahrlich, ich bin die smaragdäugige Göttin! Gepanzert bin ich mit magischen Sprüchen, gewaltig an Macht!«
    Lukretias Stimme wurde immer leiser. Sie flog über dem Lavastrom und ließ den leblosen Körper fallen. Der tote Dämon stürzte in die Glut und war nach wenigen Augenblicken nicht mehr zu sehen.
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