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0479 - Ganjo-Alarm

Titel: 0479 - Ganjo-Alarm
Autoren: Unbekannt
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auch wenn sie Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen besaßen, lagen schweigend und aufmerksam in ihrem Versteck und beobachteten den Aufmarsch des feindlichen Heeres.
    Hamart esperte, so gut er es verstand, und bald gelang es ihm auch, die Gedanken und Gespräche genau zu verfolgen.
    Eine Weile lauschte er so, dann wandte er sich an seinen Freund.
    „Ja, ein Angriff, ganz ohne Zweifel. Sie benötigen Fleisch und Frauen. Sie scheinen erst kurze Zeit auf der Nachbarninsel zu wohnen. Wahrscheinlich kamen sie lange nach der letzten Schmelze. Sie wollen uns töten und dann zu unserer Insel kommen und sich dort niederlassen. Kannibalen sind sie, ganz gemeine Kannibalen!"
    „Wir werden sie überraschen und töten!" sagte Scharam.
    „Natürlich werden wir das! Wir wissen nun, wie sie den Angriff vortragen wollen, und können ihnen zuvorkommen. In zwei Stunden erreichen sie diese Barriere, und dann werden wir schon hier liegen und sie erwarten. Das wird eine Überraschung für sie!
    Komm, Scharam, kehren wir zurück und unterrichten wir Feral und die Krieger. Ich fürchte, heute abend wird es ein unheimliches Festmahl geben. Es wäre gut, wenn wir dann schon unterwegs zum Inselgraben sind."
    „Du willst unsere Expedition nicht verschieben?"
    „Nein, auf keinen Fall. Ich glaube, jener unbekannte Telepath befand sich in ernster Gefahr.
    Ich muß ihm helfen."
    Sie legten den Rest des Weges schweigend zurück, um Kräfte zu sparen. Später würden sie sie noch brauchen können, wenn der Überfall erfolgte.
    Feral war begeistert, als Hamart ihm seinen Plan mitteilte. Der Häuptling hatte inzwischen alle waffenfähigen Männer zusammengetrommelt, insgesamt mehr als fünfzig. Mit ihnen war es eine Leichtigkeit, den Gegner zu überwältigen. Es kam nur darauf an, zuerst und unbemerkt bei der Eisbarriere zu sein.
    Die Gayszatus hatten einen Telepathen, darum mußten sie auch diese Schlacht gewinnen. Sie packten ihre Wurfspeere, Beile, Lanzen und Zweizacke fester und marschierten aufs Eis hinaus, dem niedrigen, weißen Gebirge entgegen, das ihnen Deckung geben sollte. Bei ihm würde die Entscheidung fallen.
    Vielleicht handelt es sich bei den fünfzehn Angreifern nur um einen Erkundungstrupp. Der Stamm konnte viel größer sein. Es war Hamart nicht gelungen, das herauszufinden. Die anderen hatten nicht daran gedacht und auch nicht darüber gesprochen.
    In der Siedlung waren nur die Frauen, ältere Männer, die Kinder und eine zehn Mann starke Wache geblieben. Das würde genügen, eignen Überfall von anderer Seite aus abzuschlagen, wenn der Gegner nicht zu stark war, Hamart ging zwischen Feral und Scharam. Karal hielt sich dicht hinter ihnen.
    „Ich werde noch heute abend, wenn alles vorbei ist, mit Scharam aufbrechen, Feral. Bei der Gelegenheit erkunden wir die Insel und werden feststellen, wie stark der Stamm ist. Wenn sie nur die Frauen und Kinder zurückgelassen haben, bringen wir sie mit."
    „Sie werden nur wenig Frauen haben, wenn sie kommen, um unsere zu holen."
    „Mag sein, aber wenige sind mehr als gar keine."
    „Das ist auch wieder richtig."
    Die Gespräche hörten auf, als sie sich der Eisbarriere näherten. Der Gegner konnte nicht mehr weit entfernt sein, und die glatte Eisfläche trug den Schall weit hinaus aufs Meer. Feral gab seine Anweisungen, und vorsichtig kletterten die Krieger an den steilen Flächen empor.
    Hamart warnte: „Sie sind nicht mehr weit, und die Barriere hat ihren Verdacht erweckt. Sie werden vorsichtig sein, um nicht überrascht zu werden. Wir müssen sie in eine Falle locken. Feral, an dieser Stelle scheint mir der Übergang besonders einfach zu sein. Wir werden uns rechts und links davon in guten Verstecken postieren und warten. Wenn wir Glück haben, nehmen sie den kleinen Paß hier, dann haben wir sie in der Mitte."
    Der Häuptling war einverstanden. Blindlings vertraute er dem Mutanten, der ihnen schon so oft geholfen hatte. Dafür hatte man ihm damals das schönste Mädchen des Stammes zur Frau gegeben, und wahrscheinlich war Hamart auch nur Ragas wegen geblieben.
    Scharam trug nur einen breiten Gürtel, in dem sein Beil steckte. Jede weitere Bekleidung war überflüssig, denn die fast sieben Zentimeter dicke Fettschicht unter der Haut schützte mehr als alle Felle. Die Chamyros verbrachten eine große Zeitspanne ihres Lebens im Wasser, besonders die langtauchenden Makratoren. Sie sahen wie Menschen aus, aber sie waren halbe Fische.
    „Dort vorn sind sie", flüsterte einer der
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