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0479 - Ganjo-Alarm

Titel: 0479 - Ganjo-Alarm
Autoren: Unbekannt
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Recht.
    Sie nahmen Abschied von ihren Freunden an den Feuern und gingen hinunter zur Bucht, wo die Frauen noch immer beschäftigt waren. Sie machten einen großen Bogen um die Stätte des Grauens und erreichten schließlich das Einstiegloch, das bereits wieder mit einer dünnen Eisschicht überzogen war.
    Einige kräftige Beilhiebe machten es frei. Sie sahen noch einmal hoch zu der kleinen, weißen Sonne, ehe sie sich ins Wasser gleiten ließen.
    Unter ihnen war die unheimliche schwarze Tiefe, als sie dicht unter der weißlich schimmernden Eisdecke dahinschwammen. Hamart war sicher, die nächste Spalte auch in der Nacht zu finden, damit Scharam seinen Luftvorrat erneuern konnte. Hier im Äquatormeer gab es immer wieder warme Stellen im Wasser, die solche Spalten zuließen Sie wanderten, weil der Planet sich drehte.
    Die Klippen, bei denen Scharam gestern gejagt hatte, wurden erreicht. Von hier aus ging es genau nach Norden und da alle Chamyros einen sechsten Sinn für Orientierung unter Wasser besaßen, bereitete auch das keine Schwierigkeiten. Das Meer wurde tiefer, aber ein Unterschied war nicht zu erkennen.
    Unter Wasser gab es für die beiden Männer keine akustische Verständigung mehr. Natürlich konnte Hamart jede Botschaft, die Scharam ihm gedanklich übermittelte, einwandfrei empfangen und verstehen.
    Die entsprechende Antwort gab der Telepath durch Handbewegungen.
    Kurz vor der Barriere entdeckten sie über sich freies Wasser. Sie tauchten auf, und Scharam konnte seine Lungen mit Luft füllen. Einen Augenblick lang saßen sie am Rand einer treibenden Eisscholle, dann ließen sie sich wieder in das dunkle Naß gleiten und schwammen weiter.
    Dreimal noch konnten sie auftauchen, dann näherten sie sich der Insel, auf der es keine Quadratzentimeter eisfreies Land gab. Wie ein Eisberg ragte sie aus dem weißen Meer empor, und an seinem Fuß war der Lichtschein eines Feuers zu erkennen. Wahrscheinlich sollte er den zurückkehrenden Siegern als Orientierung dienen.
    Hamart deutete in Richtung der Insel.
    „Wir werden ihre Hoffnungen bitter enttäuschen müssen", flüsterte er seinem Freund zu, der neben ihm saß. „Aber zuerst einmal tauchen wir in den Graben hinab. Ein Glück, daß wir diese Spalte gefunden haben. Sie ist breit und wandert nur langsam. Am Ufer der Insel finden wir notfalls die Einstieglöcher der Fremden. Pumpe deine Lungen voll, Scharam! Ich kann schon schwach die Gedankenimpulse des unbekannten Telepathen in der Tiefe des Meeres empfangen. Empfinde keine Furcht vor dem, was wir nicht kennen."
    „Ich habe keine Furcht", versicherte Scharam tapfer.
    Sie schwammen noch ein Stück unter der Eisdecke her, bis sie an die kahlen und steil abfallenden Uferfelsen der Insel kamen. Hier war der Graben, wußte Scharam von Hamart. Er spürte den Händedruck des Mutanten - das verabredete Zeichen.
    Mit einem Luftvorrat von noch fünfundvierzig Minuten ließ er sich neben dem anderen in die Tiefe sinken, an den senkrecht abfallenden Felsen vorbei, die er fast mit den Händen berühren konnte.
    Es wurde so dunkel, daß er nichts mehr sehen konnte, obwohl er seine Augen auf die Finsternis umstellen konnte. Er ahnte den nahen Freund mehr, als er ihn sah.
    Hamart hingegen konnte noch immer etwas erkennen, wenn auch nur verschwommen und schemenhaft. Tief unter sich schimmerte der Boden des Grabens, mit Felsen und Gesteinstrümmern bedeckt. Der Graben war nicht breit, und am der anderen Seite stieg er fast genauso steil an wie an der der Insel zugewandten.
    Die fremden Gedankenimpulse wurden stärker.
    Zum ersten Mal konnte Hamart einen direkten Kontakt herstellen, und der Fremde gab Antwort auf seine Fragen.
    Wo bist du? fragte er lautlos und schickte ein Gedankenbild von sich und Scharam. Wir wollen dir helfen.
    Ich liege eingeklemmt unter Felsen. Ihr seid zu klein, um mich zu befreien.
    Wo bist du?
    Unter euch, weiter rechts. Wo der Vorsprung ist.
    Damart nahm Scharams Hand und sank weiter. Er sah den bezeichneten Felsvorsprung undeutlich, darunter riesige Steinbrocken, wie sie die Fremden von der Insel herabgestürzt hatten, als er vor ihnen floh.
    Wieder kamen Gedankenimpulse: Erschrick nicht, wenn du mich siehst! Ich bin anders als du und dein Freund. Ganz anders, und viel größer.
    Schick mir dein Gedankenbild, bat Hamart Sekunden später empfing er es - und erschrak trotz der Warnung.
    Er hielt an und gab Scharam durch Zeichen zu verstehen, daß er oberhalb der Felsennase auf ihn warten sollte. Es war
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