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0479 - Ganjo-Alarm

Titel: 0479 - Ganjo-Alarm
Autoren: Unbekannt
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ihm jetzt unmöglich, dem Freund zu erklären, wer das Lebewesen war, das sie retten wollten. Zuerst wollte er einmal allein nachsehen. Gefahr drohte nicht, denn der andere Telepath war zwischen herabgestürzten Felsen eingeklemmt.
    Scharam blieb zurück, während er langsam auf den Vorsprung zuschwamm und dabei seine Gedanken vorausschickte: Deine Gestalt ist furchterregend, aber du bist ein Telepath wie ich. Ich werde dir helfen, aber es wird lange dauern. Gegen dich bin ich ein Zwerg, wie du weißt. Wir müssen die Felsen, unter denen du liegst, einzeln entfernen. Du kannst es so lange aushalten?
    Ja.
    Und dann sah Hamart den anderen Telepathen.
    Er war ein Riese, der nichts mit einem humanoiden Lebewesen gemeinsam hatte. Das Ungeheuer glich einer Kugel mit mehr als sechzig Metern Durchmesser, aus der dicke Tentakel hervorragten.
    Der Körper lag begraben unter einem Berg von Gesteinsbrocken. Mehrere der Tentakel waren eingeklemmt, die anderen gelangten nicht bis zu den Steinen, so daß sich das Lebewesen nicht selbst befreien konnte. Bei seiner sicherlich vorhandenen Riesenkraft wäre ihm das sonst sicher leichtgefallen, Wir werden dir helfen, versprach Hamart und bemühte sich, nicht an Mißtrauen zu denken.
    Ich werde dir stets dankbar und ein Freund sein.
    Hamart stieg wieder nach oben, um Scharam zu holen. Unterwegs versuchte er, den Freund auf die Überraschung vorzubereiten, die ihm bevorstand. Es gelang ihm halbwegs, wenn Scharam auch unwillkürlich nach oben zu tauchen versuchte, als er das Ungeheuer erblickte. Doch dann vertraute er dem Telepathen, der es schließlich besser wissen mußte.
    Mit Skepsis betrachtete er den starken und gekrümmten Schnabel des Monstrums, der wie ein Dorn aus dem runden Leib hervorragte.
    Die beiden Männer begannen mit ihrer schweren Arbeit, und als sie drei Felsen beiseite geräumt hatten, mußte Scharam auftauchen, um seinen Luftvorrat zu erneuern. Er fand die Eisspalte wieder und kehrte bereits wenige Minuten später zurück, um seine Arbeit erneut aufzunehmen.
    Als im Osten der Morgen graute, schüttelte das gefangene Ungeheuer die letzten Felsen aus eigener Kraft ab.
    Erst jetzt war es möglich, seine wirkliche Größe ganz zu erkennen. Aber Hamart erschrak nun nicht mehr. Während der Befreiungsarbeiten hatte er genügend Gelegenheit erhalten, sich mit denn Telepathen zu unterhalten. Er wußte, daß auch das halbintelligente Tier ein Mutant war, ein Ausgestoßener seiner Rasse. Es gab nur noch wenige Exemplare der Riesenkraken, und die meisten von ihnen lebten einsam und für sich allein. Aber sie trafen sich als Freunde, wenn ihre Paarungszeit kam.
    Guyl hingegen blieb immer allein.
    Ich wäre sicher mit der Zeit verhungert, teilte er Hamart mit, als sie langsam nach oben stiegen, damit Scharam Luft holen konnte. Du hast mir zusammen mit deinem Freund das Leben gerettet. Wenn du willst, werden wir zusammenbleiben. Ich kann dir helfen.
    Wir leben auf dem Land, gab Hamart zu bedenken.
    Ich kann auch auf dem Land leben, viele Stunden.
    Sie kletterten durch die Spalte auf das Eis. Nun konnten sie sich auch akustisch unterhalten, wenn die Übersetzung der unterschiedlichen Sprachen auch telepathisch erfolgte. Immerhin konnte Scharam nun wenigstens verstehen, was Hamart sagte. Guyls Fragen und Antworten konnte er nur erraten.
    „Du siehst drüben die Insel, Guyl?"
    „Ja."
    „Kannst du hier warten, während wir hingehen?
    Die Chamyros dort wollten unsere Siedlung überfallen, wir töteten sie. Wir wollen nachsehen, wer dort noch lebt."
    „Ich werde warten", versprach Guyl.
    „Wir sind in einer Stunde zurück."
    Die beiden Männer verzichteten darauf, noch einmal zu tauchen. Über das Eis marschierten sie auf die nahe Küste zu, dem Feuer entgegen. Als sie nur noch hundert Meter davon entfernt waren, entdeckten sie einen einsamen Wächter, der angestrengt aufs Meer hinausblickte.
    Sie überwältigten ihn ohne Schwierigkeiten und nahmen ihn mit.
    Nur wenige Eishäuser bildeten das Dorf. In der Mitte auf dem Platz brannte das Feuer, um das herum einige Frauen und alte Männer hockten.
    Sie blieben wie erstarrt sitzen, als Hamart mit seinem Gefangenen in den Lichtschein trat. Er war mit dessen Speer bewaffnet.
    „Hört mich an!" rief er, ehe jemand aufspringen konnte. „Ihr seid alle verloren, wenn ihr mich nicht in Ruhe anhört. Ich habe euch eine schlechte Botschaft zu überbringen. Eure Krieger sind tot, Sie wollten unser Dorf überfallen und wurden dafür bestraft.
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