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0479 - Ganjo-Alarm

Titel: 0479 - Ganjo-Alarm
Autoren: Unbekannt
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schlafen. Er wollte sich ausruhen und Kräfte sammeln für den kommenden Tag. Auch Hamart blieb bei seinen Freunden.
    Am anderen Tag kehrte Karal von seiner Jagd mit nur wenig Beute zurück, aber das nahm ihm niemand übel. Es kam oft vor, daß die Fische über Nacht zu einem anderen Futterplatz weiterzogen und man sie nicht sofort wiederfand. Aber das war es nicht, was ihn so erregte. Er brachte beunruhigende Nachrichten mit.
    Karal, der Makrator, berichtete: „Weit jenseits der Riffe entdeckte ich eine Spalte im Eis, so daß mir der Gedanke ans Auftauchen kam, um neuen Luftvorrat zu schöpfen. Mein Aktionsradius wurde dadurch vergrößert, und vielleicht konnte ich mehr Beute mit nach Hause bringen, als es bisher zu werden versprach. Ich schwang mich auf das Eis, um mich umzusehen.
    Unter Wasser hatte ich die Barriere überwunden, die uns die Sicht zur Insel versperrt. Wer beschreibt meine Überraschung, als ich nach Norden blickte?
    Ich sah, daß sie kamen, die Bewohner der Insel. Sie kamen über das Eis, genau auf unsere Bucht zu. In langer Reihe, mit ihren Waffen, vielleicht fünfzehn Männer. Ich tauchte sofort wieder unter und kehrte zurück. Darum, Feral brachte ich nur so wenig Beute."
    Hamart, der wie Scharam der Versammlung beiwohnte, sah seinen Plan bereits davonschwimmen.
    Heute würde es wohl nichts mit seinem Ausflug werden.
    „Wir müssen alles zur Verteidigung vorbereiten", sagte er zu Feral, denn Häupthng. „Wir dürfen uns nicht überraschen lassen."
    „Sollen wir sie noch draußen auf dem Meer angreifen, Hamart?"
    „Wir warten noch", riet der Mutant. „Ich will versuchen, ihre Absichten herauszufinden, damit wir ihnen zuvorkommen können. Wartet hier auf mich, holt aber vorher die Waffen, damit wir bereit sind."
    Er gab Scharam einen Wink, ihn zu begleiten, dann ging er hinab zur Bucht wo die Frauen noch damit beschäftigt waren, die Fische aufzubereiten.
    „Wir brauchen sie nicht zu sehen", sagte er, während sie die Einstieglöcher umrundeten. „Ich will nur ein wenig fort von unserem Stamm und den vielen Gedanken, die sie ausstrahlen. Sie würden mich verwirren, weil es so schwer ist, sie zu ordnen.
    Bald werden wir wissen, was die anderen von uns wollen."
    Scharam hatte sein Beil mitgenommen, mit dem er jederzeit von unter Wasser her ein Loch in die Eisdecke schlagen konnte, wenn sie nicht zu dick war. Aber hier, im Aquatorialmeer, wurde sie fast nie dicker als zwei bis drei Meter.
    „Wenn Karal die Entfernung richtig abgeschätzt hat, dürften sie in ein bis zwei Stunden die Barriere erreicht haben."
    „Zeit genug für uns", beruhigte ihn Hamart und ging weiter, ohne sich aufhalten zu lassen. „Ich empfange schon einige ihrer Gedanken. Sie scheinen in der Tat einen Angriff auf uns zu planen. Sie denken an frisches Fleisch Kannibalen also!"
    Scharam haßte die Kannibalen genauso wie Hamart. Aber weder ihm noch dem Mutanten war es bisher gelungen, diese Unsitte dem Stamm Ferals abzugewöhnen. Immerhin bestand ein Kompromiß: Feral würde seine Männer niemals zu einem Angriff auf einen anderen Stamm führen, um Fleisch zu erobern. Es gab für ihn nur die Verteidigung, und wenn dabei zufällig ein Gegner getötet wurde, so durfte er auch verspeist werden.
    Was mit einem Gefangenen geschah, war noch nicht klar.
    Sie gingen über das glatte Eis, obwohl sie schwimmend schneller vorangekommen wären. Aber hier draußen gab es keine Einstieglöcher mehr, und Scharam hatte jetzt keine Lust, eines zu schlagen.
    Die Barriere türmte sich meterhoch vor ihnen auf.
    Sie bestand aus ehemaligen Eisschollen, die bei der letzten Schmelze hier angetrieben und zusammengefroren waren. Seit Jahrzehnten lagen sie hier und bildeten ein richtiges Eisgebirge.
    Mühsam erklommen sie die scharfkantigen Eisklippen, bis sie endlich den Kamm erreichten, der gut fünfzehn Meter über der spiegelglatte Oberfläche des unbeweglichen Meeres lag. Die Welt sah aus, als sei sie von einem Augenblick zum anderen zur absoluten Bewegungslosigkeit erstarrt, unendlich weit und zeitlos.
    Aber am Horizont war eine Bewegung!
    Hamart und Scharam zählten fünfzehn dunkle Punkte, die sich hintereinander auf die Eibarriere zu bewegten. Sie mochten noch sieben oder acht Kilometer entfernt sein.
    „Pst, jetzt ganz ruhig sein", sagte Hamart und legte sich in eine flache Mulde. „Ich muß mich auf sie konzentrieren Es geht leichter, wenn ich sie sehe Bleibe gut in Deckung."
    Die beiden Chamyros, durchaus humanoid in ihrem Aussehen,
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