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0476 - Der Sohn des Killers

0476 - Der Sohn des Killers

Titel: 0476 - Der Sohn des Killers
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Großmutter an. Nee, laß mal, Braddy, nehmen wir lieber noch einen an die Brust.«
    Dick wollte zur Tür; aber davor hatte sich ein Hindernis aufgebaut. Es war lang und dürr und sah nicht so aus, als ob man es ohne weiteres zur Seite schieben könnte.
    Dick drehte sich um. »Will der was von uns, Braddy?«
    »Frag ihn«, gab der Kleine zur Antwort. »Vielleicht macht er dann seinen Mund auf.«
    Aber der Lange ließ ihm keine Zeit dazu. »Komm mit, ich möchte mit dir reden. Hier ist mir die Luft zu schlecht.« Dick trottete hinter ihm her. Dabei überlegte er, ob er vielleicht einen Fehler gemacht hatte. Oder warum sonst wollte ihn der Lange sprechen? Nach der Beschreibung mußte er der Mann sein, den ich suchte.
    ***
    Vor mir lag ein Berg Akten, die in den letzten Tagen liegengeblieben waren. Seufzend machte ich mich daran, das Nötigste aufzuarbeiten. Noch immer hatte ich den abschließenden Bericht über Pete Mordrew nicht fertig machen können, weil Pete aus seiner Bewußtlosigkeit bisher nicht erwacht war. Trotzdem hofften die Ärzte, ihn durchzubringen.
    Ich mußte Vernehmungsprotokolle ordnen, und die Beweise gegen die Diamantenbande für die Staatsanwaltschaft bereitlegen. Papierkram, den ich noch nie leiden mochte.
    Als das Telefon läutete, war ich froh über die Unterbrechung.
    »Hywood hier«, knarrte die mir nur allzu gut bekannte Stimme des Captains. »Vor einer Stunde wurde ein Juwelenladen in der Prince Street ausgeraubt. Dasselbe Prinzip wie in der Mercer Street. Was sagen Sie dazu, Cotton?«
    »Nichts, wie Sie wissen, sitzt die Diamantenbande vollzählig im Gefängnis. Welche Parallelen gibt es bei den beiden Fällen?«
    »Das will ich Ihnen sagen: Ein Mann wurde ermordet. Es ist der Inhaber, der sich zufällig nach Geschäftsschluß in seinem Laden aufhielt. Und wissen Sie, was wir noch gefunden haben?«
    »Machen Sie es nicht so spannend, Hywood.«
    »Drei bewußtlose Figuren, die bei uns schon lange auf der Fahndungsliste stehen, sozusagen Spezialisten für Juwelenraub. Aber jetzt kommt das Tollste! Zwei Tresore und ein Schaukasten sind ausgeräumt, und der Schmuck ist spurlos verschwunden. Ich dachte, das würde Sie interessieren, Cotton. In der Mercer Street war es genauso.«
    Hywood hatte recht. Nur kam für mich dieser Raubüberfall nicht überraschend. Etwas Ähnliches hatte ich beinahe erwartet.
    »Gibt es irgendwelche Hinweise auf die anderen?« fragte ich.
    »Nichts. Wir haben die drei Ganoven natürlich sofort in die Zange genommen, als sie wieder zu sich kamen. Unabhängig voneinander haben alle drei das gleiche ausgesagt: sie wollten mit ihrer Beute gerade den Laden verlassen, als sie von Unbekannten überfallen wurden. Von dem toten Inhaber wissen sie nichts.«
    »Wie ist es mit Fingerabdrücken?«
    »Dasselbe Prinzip wie bei Baker, Norden and Norden. Der Inhaber wurde mit einem Stemmeisen erschlagen, auf der Tatwaffe fanden wir die Fingerabdrücke von Mike Hotchkis. Das ist der Mann, der hier die Schränke aufgemacht hat.«
    »Macht es Ihnen was aus, wenn Sie mir heute noch den Bericht herüberschicken?«
    »Nein, aber ich würde mich freuen, wenn Sie weniger geheimnisvoll vorgingen. Sie haben doch sicher noch ein As im Ärmel.«
    »Vielleicht«, sagte ich. »Aber das werde ich erst wissen, wenn ich meine Karten ausgespielt habe.«
    ***
    Kurz danach hatten wie eine Konferenz beim Chef. Phil war auch anwesend. Auf dem Schreibtisch von Mr. High lag bereits der erste Bericht von Captain Hywood, den er uns per Fernschreiber übermittelt hatte. Er ergab nichts wesentlich Neues.
    »Das ist der zweite Mord innerhalb von acht Tagen, der im Zusammenhang mit einem Juwelenraub begangen wurde. Und es gibt keine Beweise oder Spuren, die auf den oder die Täter schließen lassen.«
    »Vielleicht doch, Chef. Ich warte nur noch, bis Dick zurückkommt, dann werde ich Ihnen meinen Plan vorlegen.«
    Phil spielte den Beleidigten, weil ich ihn nicht eingeweiht hatte. Aber was sollte ich ihm sagen? Ich hatte selbst nur ganz vage Vorstellungen davon, wie ich an die Bande herankommen könnte, die sich auf eine besondere Absahntour spezialisiert hatte.
    Eine Zeitlang saßen wir uns stumm gegenüber, bis Phil der Kragen platzte. »Entweder erzählst du uns jetzt, was du weißt, oder…«
    »Oder was?«
    »Hat ja keinen Sinn«, gab Phil resigniert auf. »Wenn du nicht reden willst, kriegt man aus dir kein Wort heraus.«
    »Diesmal werde ich dich angenehm enttäuschen. Aber alles ist Theorie, Beweise habe ich
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