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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert
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sobald ich nachgekommen bin.«
    Metow und Serrer verließen die Hütte. Ich hörte das Motorengeräusch, als sie den Chevrolet starteten.
    Cashett bückte sich und hob die Zigarre auf, die ihm entfallen sein mußte, als ich mich mit ihm herumschlug. Er blies darüber hin, um den Staub zu entfernen. Er ging zum Tisch, schraubtc das Glas der Karbidlampe hoch und entzündete die Zigarre an der weißen, leise fauchenden Flamme. Er paffte einige Male, um die Zigarre richtig in Brand zu setzen. Dann trat er näher an mich heran.
    »Du bist ein verdammt harter Bursche, G-man«, sagte er höhnisch. »Freut mich geradezu, daß ich meine Steuergelder als Fahrschul-Besitzer nicht verschwendet habe.«
    »Hoffentlich tröstet dich der Gedanke, daß du zu einem Bruchteil auch die Stromkosten mitfinanziert hast, die deine Urteilsvollstreckung verursachen wird.«
    Er lachte. »Deine Leute werden mir nie etwas nachweisen können. Heute nacht werden drei Menschen sterben: Du, das Mädchen und jemand, für dessen Ende ein anderer eine große Summe bezahlt hat. Fangen wir mit dem dritten an. Seinen Mörder wird man sehen. Die Beschreibung, die deinen Kollegen später geliefert wird, wird auf keinen von uns passen. Meinetwegen kann das FBI ruhig eine Gegenüberstellung durchführen. Was dich und das Mädchen betrifft, so werden alle Mitglieder der Manhattan Driving School zur Zeit eures Todes friedlich mit Fischern und Entenjägern in einer Suffolckneipe sitzen.«
    Er blickte auf die Armbanduhr. »In einer guten Stunde dürfte der Film gelaufen sein. Der ganze Aufwand wäre nicht notwendig gewesen, wenn Glyde euch nicht mit seinem verdammten Rauschgifthandel auf eigene Rechnung auf die Manhattan Driving School aufmerksam gemacht hätte.« Er entlockte seiner Zigarre Qualmwolken. »Hauptsache bleibt, daß ihr niemals den wirklichen Zweck der Schule durchschaut. Wenn Henry schon mit dem Gifthandel angefangen hat, bleiben wir am besten dabei. Morgen werden deine Kollegen deine und die Leiche des Girls finden. Euer Arzt wird leicht feststellen, daß Lydia ’ne gehörige Portion Heroin im Körper hat, und er wird die Einstiche ßnden. Wenn dann noch in ihrer Wohnung eine Spritze und eine Portion Heroin entdeckt werden, dann werden sich deine Leute nach meiner Schätzung ungefähr folgendes Bild vom Ablauf der Ereignisse machen.«
    Er legte eine genießerische Pause ein und beobachtete scharf, wie seine Worte auf mich wirkten. Ich zeigte keine Reaktion. Cashett bewegte wütend die schweren Schultern.
    »Eure Jungs müssen annehmen, daß Lydia ebenfalls von Glyde mit Rauschgift versorgt wurde. Da sie nun aber, einige Wochen nach Glydes Tod, noch bzw. wieder über Stoff verfügt, muß sie auch Glydes Vorlieferanten gekannt haben. Sie wollte dich am späten Abend noch sprechen. Sie war aufgeregt. Vermutlich wollte sie dir also einiges über die Gift-Gangster erzählen. Vielleicht benutzten die Heroin-Händler, sie auch als Köder. Jedenfalls wird niemand, wenn man dich erschossen und das Mädchen vergiftet auffindet, daran zweifeln können, daß die Männer des Rauschgiftringes eine Verräterin und einen zu neugierigen Polizisten stumm gemacht haben.«
    Er blies inir den Rauch ins Gesicht. »Auch für mich war es nicht einfach, ein paar Unzen Heroin zu beschaffen, aber ein wenig Stoff brauchten wir, um euch auf der Fährte zu halten.« Lydia regte sich auf der Pritsche. Sie wälzte sich herum, stemmte die Hände auf die schmutzige Matratze und richtete den Oberkörper auf. Ihre Augen standen unnatürlich weit offen und zeigten die übergroßen Pupillen eines Menschen, der unter dem Einfluß von Rauschgift steht. Sie faßte nach dem Stuhl, der in der Nähe der Pritsche stand, stützte sich darauf und stand auf. Cashett hörte das Geräusch und warl' den Kopf herum. »Wieder bei Bewußtsein, Darling?« fragte er höhnisch. »Wie fühlst du dich unter Dampf? Soll doch eine großartige Sache sein?«
    Ich zog die Knie an. Sie hatten meine Füße nicht gefesselt. Es würde mir gelingen, mit einem Ruck aufzuspringen, aber mit den aneinandergebundenen Händen einen Mann von Cashetts Format auszuschalten, war unter normalen Verhältnissen einfach unmöglich. Ich hatte nur eine Chance, wenn es mir gelang, ihm überraschend irgendeinen Gegenstand, der hart genug war, auf den Kopf zu schmettern.
    Ich grinste in einem Anfall von Galgenhumor. Ebensogut konnte ich hoffen, daß ihm ein Balken aus der Dachkonstruktion der Hütte von selbst auf den Schädel
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