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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert
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könnt.«
    Lydia schrie auf und sprang von der Pritsche. Serrer packte zu und riß sie zurück.
    Ich startete, obwohl Metow und Cashett ihre Waffen auf mich gerichtet hielten. Was immer daraus entstehen mochte, ich konnte nicht einfach Zusehen, daß sie Lydia mit einer Überdosis Heroin töteten.
    Aus dem Stand heraus sprang ich Serrer mit einem Hechtsprung an, riß ihn von dem Mädchen weg. Wir krachten beide auf das obere Ende der Pritsche. Das Gestell brach unter unserem Gewicht zusammen. Staub wirbelte auf. Mein rechter Arm war noch immer nicht voll funktionsfähig. Ich schmetterte die linke Faust unter Serrers Gesicht. Der Killer jaulte auf und verdrehte die Augen.
    »Kanone weg!« schrie Cashett. Ich warf mich herum. Der Fahrschul-Boß versenkte gerade meine 38er in die Tasche seines Trenchcoats. Auch Metow schob die Pistole unter die Jacke. Ich begriff, daß sie nicht schießen wollten. Mein Tod war für einen anderen Zeitpunkt geplant.
    Cashett bewegte sich wie ein aufgerichteter Bär auf mich zu. Metow kam von links. Ich lag noch mit dem Rücken auf der zusammengebrochenen Pritsche neben dem reglosen Serrer und Lydia, die sich in die äußerste linke Ecke verkrochen hatte. Als der Gangster noch zwei Schritte von der Pritsche entfernt war, schnellte ich mich auf die Füße. Im Hochschnellen schlug ich zu.
    Cashett war trotz seiner Schwere schnell. Er wich dem Hieb aus und ließ seinerseits die schweren Fäuste fliegen. Ich tauchte unter den Schlägen weg, ging in den Mann hinein und erwischte ihn zum erstenmal hart in der Magengrube. Ich mußte ihn in kürzester Frist ausknocken. Ich riß einen Haken hoch, der sein Kinn um Daumenbreite verfehlte.
    Wie Schmiedehämmer fielen seine Fäuste auf mich herunter. Ich kassierte die Brocken. Ich war besessen von dem Gedanken, den Mann ausschalten zu müssen. Ich versuchte einen wuchtigen rechten Haken zu landen. Immer noch funktionierte meine rechte Schulter nicht. Dem Hieb fehlte der Druck. Ich hämmerte mit der linken Faust eine ganze Serie in Cashett hinein. Ich hörte ihn keuchen und wußte, daß ich ihn schaffen konnte.
    Irgendwo aus den Augenwinkeln sah ich die schmächtige Gestalt Metows hinter mir herumtanzen. Ich drehte mich, um seinem Angriff auszuweichen. Cashett nahm die Chance wahr. Die wuchtigen Brocken trieben mich zurück. Ich warf mich sofort wieder nach vorn.
    Plötzlich schlang er die Arme um mich. »Gib’s ihm, Rankf« schrie er. Aus allernächster Distanz feuerte ich beide Fäuste wie Rammen in Cashetts Körper. Praktisch in derselben Sekunde traf ein wuchtiger Schlag mit einem schweren Gegenstand meinen Hinterkopf. Das Licht in meinem Schädel ging aus. Ich fühlte den eigenen Zusammenbruch nicht mehr.
    ***
    Als ich die Augen öffnete, lag ich auf dem dreckigen Boden der Hütte. Sie hatten mir die Hände mit einem schmutzigen Strick zusammengebunden.
    »Er kommt zu sich!« meldete Metow.
    Cashett und Serrer beschäftigten sich mit Lydia, die ausgestreckt auf den Resten der zusammengebrochenen Pritsche lag. Sie war ohnmächtig oder schon tot, denn sie rührte sich nicht. Als Cashett sich aufrichtete und den Blick auf das Mädchen und Serrer freigab, sah ich, daß in Serrers Fingern das Glas und das Metall einer Spritze blinkten.
    »Genug!« befahl Cashett.
    Über das bleiche Gesicht des anderen liefen Zuckungen. »Ich kann ihr noch zwei oder drei Dosen verabreichen! Es ist noch Stoff da!«
    »Genug!« brüllte Cashett. »Pack die Spritze ein! Wenn die Cops ihre Wohnung durchsuchen, werden sie eine Spritze in ihrem Wäscheschrank finden, und ich nehme an, auch ein Polizeiarzt kann den Einstich einer Spritze nicht von dem einer anderen unterscheiden.« Er wartete, bis Serrer die Spritze in das flache Lederetui verpackt hatte, gab ihm die Aktentasche und befahl: »Du und Rank, ihr fahrt jetzt zu meinem Bungalow nach Suffolk. Ihr nehmt den Chevrolet. Ross hat Anweisung, ebenfalls nach Suffolk zu fahren, sobald er seine Fahrstunde beendet hat. Ihr wartet, bis ich auf tauche.«
    Serrer kniff die Augen zusammen. »Was unternimmst du?«
    »Ich warte auf den Mann, der diese beiden übernehmen wird, aber der Mann hat vorher noch einen Auftrag zu erledigen.«
    »Ah, der große Chef will von uns kleinen Fischen nicht gesehen werden.«
    »‘raus! Er sorgt dafür, daß wir uns ein bombenfestes Alibi besorgen können. In Suffolk gibt es eine kleine biedere Kneipe, in der sich die Fischer und Entenjäger treffen. Wir werden uns heute dort noch sehen lassen,
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