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0471 - Im Bann der Hexe

0471 - Im Bann der Hexe

Titel: 0471 - Im Bann der Hexe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unten seine eigene Kleidung von der Straße sammelte. Sie starrte nur die Tür und dann das Buch an. Grundgütiger Himmel, sie hatte ihn doch nicht vor den Kopf stoßen wollen! Sie fand das Buch nur wirklich wunderschön und hatte, weil er so lange brauchte, um die Flasche zu finden und zu öffnen, noch ein paar Zeilen lesen wollen, um den einen Genuß mit dem anderen zu bereichern. Zu spät erkannte sie, was sie damit angerichtet hatte.
    Aber - lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Sie straffte sich und streifte das T-Shirt ab, weil der Nässe-Fleck sie störte. Dann nahm sie ihr leeres Glas auf und ging zur Küche, um es neu zu füllen. Jetzt konnte sie den Genever, den er statt Blumen und Wein mitgebracht hatte, wirklich gebrauchen, um Ärger und Frust runterzuspülen. »Auch noch von einem Moff geschrieben«, wiederholte sie verärgert seine Worte. Als Rassisten hatte sie ihn nicht eingeschätzt. Wenn er wenigstens »von einem Deutschen« gesagt hätte, statt das Schimpfwort zu benutzen… das gefiel ihr gar nicht, noch weniger aber seine Art, neben dem Autor auch das Buch abzuqualifizieren. Dabei hatte er es bis auf den »nicht vielversprechenden Anfang« gar nicht gelesen!
    Sie leerte das Glas wütend, füllte es neu und kehrte mit Glas und vorsichtshalber auch Flasche in der Hand ins Wohnschlafundsonstwaszimmer zurück. Rechts neben der Durchgangstür befand sich ein mannshoher Spiegel. Bloß warum der plötzlich schwarz war, konnte Susy sich nicht erklären. War auch unwichtig. Was hatte Eddy noch gesagt? »Tore in andere Welten gibt's nicht…!«
    »Pah, dir fehlt bloß die Fantasie«, sagte sie.
    Und ging durch das Tor in eine andere Welt…
    ***
    »Wer ist denn hier bleich?« fragte Teri Rheken auf Nicoles Bemerkung hin. Zamorra winkte heftig ab. Er beugte sich über Nicole. »Sind deine Kopfschmerzen sehr stark?« fragte er.
    Ihre Augen weiteten sich. »Woher…«
    Sie verstummte wieder. »Wir sind also angekommen? Was macht ihr alle in meinem Schlafzimmer? Teri, war das deine Idee, hierher zu springen ?«
    Sie richtete sich auf - und sank sofort wieder zurück, verzog das Gesicht und griff nach ihrer Stirn. »Ohh…«
    »Dich hat es wohl am schlimmsten von uns allen erwischt. Möchte wissen, warum«, murmelte Zamorra. »Wir haben dich erst nach deinem Zusammenbruch unten hier herauf gebracht… wie fühlst du dich?«
    »Dreimal darfst du raten«, murmelte Nicole. »Habt ihr die Totenbleiche auch gesehen?«
    »Also noch eine Variante«, murmelte Zamorra und zählte die anderen Erlebnisse auf. »Und nichts paßt zusammen«, fügte er hinzu. »Bis auf die Farbe schwarz, aber da bricht schon der Wolpertinger aus, und deine Sichtung ist weiß… also keine Gemeinsamkeit!«
    »Doch«, erwiderte Nicole. Abermals versuchte sie sich zu erheben, sank aber sofort wieder zurück und wurde blaß. »Mir ist übel«, flüsterte sie.
    Aber dann winkte sie ab, als Zamorra hilfewillig aufspringen wollte. »So schlimm ist es auch nicht… ich darf mich nur nicht schnell bewegen.«
    »Was meinst du mit den Gemeinsamkeiten?« wollte Teri wissen.
    Nicole sah zur holzvertäfelten Zimmerdecke hinauf. Sie bewohnte im Château eine eigene Zimmerflucht, in die sie sich zurückziehen konnte, wenn sie einmal allein sein wollte - was durchaus vorkam und sowohl für sie als auch für Zamorra gut war, wenn sie längere Zeit zusammen unterwegs gewesen waren und einfach nur abschalten wollten. Ansonsten pflegte sie in Zamorras Schlafraum zu nächtigen und ihn liebevoll vom Schlaf abzuhalten… Diese Doppel-Lösung hatte sich im Laufe der Jahre durchaus als praktisch und förderlich erwiesen.
    »Wir haben alle irgendwas gesehen, nicht wahr? Wir verfügen alle mehr oder weniger über unterschiedlich stark oder schwach ausgeprägte telepathische Fähigkeiten. Du, Zamorra, der Wolf, ich. Und es hat uns alle gewaltig umgehauen… je nach Konstitution.«
    Teri nickte.
    Zamorra ebenfalls. »Je stärker die Para-Kraft, desto schneller das Überwinden der Problemchen«, überlegte er.
    »Woran kann es gelegen haben? Daß ein zeitloser Sprung in dieser Form gestört wird, ist doch mehr als ungewöhnlich!«
    »Etwas Fremdes muß dazwischengeraten sein«, sagte Nicole. »Vielleicht sollten wir nachdenken, welche Bedeutung das hat, was wir gesehen haben. Meine totenbleiche Frau, die schwarzen Flammen, die schwarze Röhre, der schwarze… äh… Gartenzwerg… und der sogenannte Wolpertinger… Wenn wir wissen, was dahinter
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