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0471 - Im Bann der Hexe

0471 - Im Bann der Hexe

Titel: 0471 - Im Bann der Hexe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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telepathischen Wolfs Fenrir, der sie begleitet hatte. Gemeinsam konzentrierten sie sich auf ihr Ziel, Château Montagne in Frankreich. Dann tat Teri den entscheidenden Schritt, der den von ihrem Willen und ihrer druidischen Para-Kraft gesteuerten zeitlosen Sprung auslöste.
    In der nächsten Sekunde gab es sie im Hotel in Rio de Janeiro nicht mehr. Statt dessen befanden sie sich in Zamorras Loire-Schloß in Frankreich…
    ***
    Die Herrin der Dunkelheit wich unwillkürlich zurück. Ihr Schrei war so schnell wieder verstummt, wie er aufgeklungen war. Mit einer wilden Kraftanstrengung schüttelte sie die schwarze Gestalt von sich ab, die wild fauchte und kratzte. Im gleichen Moment sprang der familiaris dem Schwarzen in den Nacken und biß kräftig zu. Das heißt - er wollte zubeißen. Aber noch schneller als der familiaris war der Schwarze, der sich zurückwarf, mit Rücken, Nacken und Hinterkopf gegen einen Stützpfosten schlug - und den familiaris als Stoßdämpfer benutzte. Der Teufelsgesandte kreischte schmerzerfüllt auf. Der Schwarze wirbelte herum, streifte den familiaris ab und versetzte ihm eine kräftige Kopfnuß. Das Kreisen wurde zum Stöhnen.
    Die Herrin der Dunkelheit erhob sich wieder. Sie wollte dem fremden Eindringling einen Bannspruch entgegenschleudern. Doch da tauchte bereits der nächste ungebetene Besucher aus dem immer noch schwarzen Flammen speienden Weltentor auf.
    Die Geister, die sie gerufen hatte, wurde sie nicht mehr los!
    »Welch scheußbarer Empfang!« donnerte der Neuankömmling. »Man erkläre mir unverzüglich, wo ich hier bin, oder ich geruhe aus der Haut zu fahren!«
    ***
    Der Wolf schrie !
    Im gleichen Augenblick, als ein stechender Schmerz durch Zamorras Hinterkopf und die obere Hälfte der Wirbelsäule raste und er zu zerbrechen fürchtete, brach Nicole neben ihm wie vom Blitz gefällt zusammen. Teri Rheken taumelte; sie ließ Zamorra und Nicole los und preßte die Hände gegen die Schläfen. Sekundenlang glaubte Zamorra eine lichtlose Röhre zu sehen, in die er geschleudert wurde, aber dann verschwand das Bild wieder. Der Schmerz blieb; Zamorra stöhnte auf und glaubte, sein Kopf müsse explodieren. Dennoch fuhr er herum und fing Nicole gerade noch rechtzeitig auf, ehe sie auf den harten Boden prallen konnte.
    Er ließ sie langsam und vorsichtig niedersinken und sorgte dafür, daß sie richtig lag.
    Sie hatte die Besinnung verloren!
    Allmählich ließ auch der Schmerz in Zamorras Kopf nach. Er sah sich nach Teri um. Die Druidin kauerte mit verzerrtem Gesicht am Boden. Nur langsam entspannte sie sich wieder.
    Das schaurige Heulen Fenrirs riß ab.
    »Was… was zum Teufel war das?« stieß Zamorra hervor. »Was ist schiefgegangen?«
    Der zeitlose Sprung an sich hatte funktioniert. Sie waren im Château Montagne angekommen, wie beabsichtigt. Aber nicht ganz reibungslos…
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Teri. »Ich habe nicht die geringste Ahnung… da war etwas, das den Sprung gestört hat…«
    Zamorra erinnerte sich an die schwarze Röhre und erzählte Teri davon. »Kannst du dich an ein ähnliches Bild erinnern?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Schwarzes Feuer«, sagte sie. »Und… ein merkwürdiges Wesen. Es sah irgendwie… zusammengesetzt aus.«
    »Was meinst du damit?« Zamorra massierte seinen Nacken. Der Schmerz klang dadurch allerdings nicht wesentlich schneller ab. »Zusammengesetzt? So etwas wie das Monster des guten alten Doktor Victor Frankenstein?«
    Teri schüttelte langsam den Kopf. »Nein, kein menschenähnliches Wesen. Eher… ein Tier. Kaninchengroß, oder etwas darüber… es sah aus, wie aus einem halben Dutzend verschiedener Tiere zusammengestoppelt.«
    »Ein Wolpertinger!« platzte Zamorra heraus.
    »Ein - was? « Von dieser befremdlichen Gattung hatte Teri noch nie etwas gehört.
    »Ein Wolpertinger ist ein rätselhaftes Wesen, mit dem man drüben in Bayern - das gehört wohl noch zu Deutschland, auch wenn es ein paar Bayern gibt, die lieber ein eigenes Königreich errichten möchten - also, mit dem man dort die Preußen, mithin den Rest Deutschlands, verkaspert. Eine Mischung aus Kaninchen, Katze, Fuchs, Gams, Wildschwein, Krokodil, Fisch, Adler, Suppenhuhn und noch ein paar anderen Viechern. Das Aussehen wechselt je nach Region und Alkoholkonsum des Erzählers.«
    »Und so was ist lebensfähig?« staunte Teri.
    »Nur in Bayern und in der Fantasie«, erwiderte Zamorra. »Außerhalb beider Regionen hat man nie einen lebenden Wolpertinger gesichtet. Nur
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