Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer
Autoren:
Vom Netzwerk:
wichtige Sachen habe ich mitgebracht.«
    »Das wäre?«
    »Vor allem eine neue Methode, überflüssige Mitbürger lautlos und ohne Blutvergießen zur Hölle fahren zu lassen«, betonte Bruno.
    Teddie bemerkte nicht, daß sich die Augen seines ehemaligen Bosses zu schmalen Schlitzen zusammengeschlossen hatten. Hätte er es bemerkt, so wäre er vielleicht mißtrauisch geworden. So aber fragte er neugierig weiter.
    »Wie geht das vor sich?« fragte er. »So!« zischte Bruno Wastling. Und im gleichen Sekundenbruchteil traf ein mörderischer Schlag den Kehlkopf Teddie Ramblers.
    Lautlos fiel der Junge um. Er war schon tot, als er das Schild streifte, auf dem zu lesen war:
    »Medical Center — Eingang für Fußgänger«.
    Wastling schenkte seinem neuen Opfer keinen Blick mehr. Mit wenigen Schritten erreichte er wieder den nördlichen Broadway.
    Er lächelte, als er einem Taxi winkte. Immerhin war es ihm wohl als erstem Verbrecher gelungen, innerhalb eines halben Tages zwei Morde an mehr als sechstausend Kilometer voneinander entfernten Tatorten zu begehen.
    ***
    »Es tut mir sehr leid, Mister Cotton, aber Ihr Anruf, beziehungsweise der Anruf aus Frankfurt, kam zu spät.« Geoffrey Parker, der CID-Beamte in Mitchel Air Base hob bedauernd die Hände und ließ sie resignierend wieder fallen.
    Parker hatte mir schon am Eingang der Base mitgeteilt, daß die vierstrahlige Boeing des Military Air Transport Service routinemäßig unmittelbar nach ihrer Landung in die Wartung gekommen sei.
    »Ich habe überall herumgehört — für Sie wird nichts mehr zu holen sein. Die Maschine wird seit einer guten Stunde gereinigt. Sämtliches von den Passagieren und der Besatzung benutzte Geschirr befindet sich in unserer Zentralküche«, sagte Parker mit einem bedauernden Unterton.
    Ich hatte ursprünglich vor, die Maschine vorerst gewissermaßen sicherstellen zu lassen, um sämtliche Fingerabdrücke, die überhaupt greifbar waren, nehmen zu lassen. Es hätte herausgefunden werden müssen, wo der Passagier, der unter dem Namen Clyde S. Keever geflogen war, gesessen hatte. Und an jenem Platz mußten sich Fingerabdrücke von ihm befinden, Zigarettenstummel, sonstige Spuren.
    Ich hatte gehofft, Gläser und weiteres Geschirr untersuchen zu können. Auf einem Neun-Stunden-Flug hatten die Passagiere schließlich mehrere Mahlzeiten und Erfrischungen zu sich genommen.
    Dann kam mir ein Einfall. »Parker«, sagte ich, »einige Passagiere müssen unseren Unbekannten doch genau gesehen haben. Mindestens einer muß doch unmittelbar neben ihm gesessen haben, während des ganzen Fluges. Geben Sie mir die Liste, wir müssen…«
    Der CID-Beamte unterbrach mich. »Cotton, jetzt sind Sie zu optimistisch. Ich gebe Ihnen die Liste, ich helfe Ihnen auch, unsere Leute zu finden. Jetzt, auf der Stelle, können wir einige finden. Ich sage Ihnen aber jetzt schon, was dabei herauskommt.«
    »Was, bitte?« fragte ich.
    »Eine Beschreibung, die auf den toten Clyde S. Keever zutrifft.«
    Parker mußte bemerkt haben, daß ich ihn ziemlich erstaunt anschaute. Er lachte. »Ich bin kein Hellseher, G-man, ich bin nur ein kleiner Kriminalbeamter aus einer texanischen Kleinstadt, und jetzt stecke ich hier beim Militär. Aber eines ist sicher: Wenn der Kerl, den wir suchen, nicht mindestens eine gewisse Ähnlichkeit mit dem toten Keever hätte, wäre er unseren Leuten aufgefallen. Er muß ja mindestens Keevers Truppenausweis benutzt haben.«
    »Wie kann es eigentlich passieren, daß ein Unbekannter einfach von Europa in die Staaten fliegt, unter Staatsaufsicht, sozusagen?« fragte ich.
    »Ihre Frage ist ein Vorwurf, Cotton«, sagte Parker langsam, »und ich nehme als CID-Beamter diesen Vorwurf entgegen. Sehen Sie, ich war vor Jahren für ein paar Monate in Frankfurt. Rhein-Main ist ein riesiges Gelände. Wir teilen uns das Gelände mit den Deutschen, die ja dort auch ihren größten Zivilflughafen haben. Zu allem Überfluß befindet sich dort auch noch ein Landeplatz für Privatflugzeuge. Der Platz grenzt,auf eine Länge von fünf Kilometern an einen Highway, an die Autobahn, wie sie es drüben nennen. Der ganze Platz wird täglich, von Zehntausenden von Neugierigen betrachtet. Wir haben zwar Zäune und Wachen, aber es ist relativ leicht, das Gelände unkontrolliert zu betreten. Die Angehörigen der Streitkräfte, die auf Regierungskosten von Europa in die Staaten fliegen, legen beim Platzbüro ihre Papiere vor und werden dann für die entsprechenden. Flüge eingeteilt. Zum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher