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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff
Autoren: Unbekannt
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Waringer stürzte sich wie ein Adler darauf und versuchte, die Beschriftungen zu entziffern.
    Je mehr er las, desto stiller wurde er.
    „Das ist das schönste Geschenk, das ihr beide den Terranern machen konntet - vom wissenschaftlichen Standpunkt aus. Dadurch lernen wir die Grundzüge der takerischen Technologie kennen."
    Ras brummte mißmutig: „Das interessiert mich nicht. Kommen Sie, Ganjo aller Ganjasen."
    Zuerst zogen sie sich aus, dann duschten sie heiß und kalt und ließen sich von den Automaten massieren. Dann zogen sie neue Kleider an, aßen etwas, darunter energiespendende Konzentrate, und legten sich eine halbe Stunde lang hin. Langsam beruhigten sich ihre aufgebrachten Nerven, und als sie vierzig Minuten später eine Spritze bekamen, waren sie wieder fit.
    Sie legten die wichtigsten Teile der Ausrüstung wieder an und zogen die Handschuhe über. Ras Tschubai sagte knapp: „Ovaron?"
    Der Cappin trank seinen Kaffee aus und massierte sich die Augen.
    „Ja?"
    „Wir gehen jetzt geradewegs in das Konstruktionsbüro hinein. Wir nehmen zur Sicherheit die Paralysatoren entsichert in die Hand. Klar?"
    Ovaron zog seine Waffe und entsicherte sie. Die Mündung war zum Boden gerichtet.
    „Sie suchen nach Plänen?" erkundigte er sich.
    „Jawohl! Und Sie müssen mir helfen, denn wir müssen in rasender Eile arbeiten. Vermutlich lösen wir einen zweiten Alarm aus. Übrigens - wir brauchen ein dünnes Netz."
    Einer der Wissenschaftler warf Ras ein Netz aus dehnbaren Schnüren zu, und der Teleporter steckte es in die Brusttasche.
    „Festhalten", sagte er.
    Ovaron und er nahmen sich bei den Händen wie Kinder im finsteren Wald, dann verschwanden sie aus dem Kreis der Wissenschaftler und Techniker.
    Mit einem harten Geräusch schlug die Luft in das Vakuum hinein, das die verschwundenen Körper hinterlassen hatten.
    „Da wären wir", sagte Ras.
    Ovaron sah sich in dem dunklen Büro um.
    Er konnte sich nicht darauf einlassen, hier nach bestimmten Plänen zu suchen. Er sah nur den Aufdruck Archiv auf riesigen Sammelkassetten, die ohne Zweifel mikroskopierte Pläne enthielten. Die Kassette verschwand in dem Netz, das Ovaron mit einem schnellen Griff aus Ras Brusttasche gezogen hatte. Ein zweiter Band folgte.
    Ras strich langsam an den vier Wänden des Raumes entlang und betrachtete die Regale und alles, was ihn interessierte. Er blieb schließlich vor einem schmalen Kasten stehen, der einem terranischen Sprechschreiber glich.
    „Ovaron zu mir!"
    Ovaron war mit zwei Sätzen neben Ras und las den Aufdruck. Er öffnete das Schloß, sah einige Sekunden lang auf die Tastatur und verfolgte das Kabel, das zu einem kleinen Pultrechner führte.
    „Mitnehmen!" sagte er. „Beides. Mit Kabel."
    Sie waren seit dreißig Sekunden in dem Raum. Ras Tschubai stellte den Pultrechner auf das schreibgerätähnliche Ding, wickelte das Kabel um beides und hob das Paket prüfend hoch. Dann nahm er wieder seinen Paralysator in die Hand, den er neben die Geräte gelegt hatte. Ovaron plünderte systematisch das Regal mit den Plänen.
    „Schnell - weg!" sagte er. „Ich merke, daß meine Tryzomkörperchen in Aufruhr sind. Ich kann mich nicht dagegen wehren, und ich möchte hier nicht ohnmächtig werden."
    „Einverstanden."
    Ras hob das Paket auf, steckte die Waffe zurück und ging schnell auf Ovaron zu. Die Männer stellten einen gegenseitigen körperlichen Kontakt her, und eine Sekunde, bevor sie den Raum verließen, sah Ras, wie der Schweiß in breiten Bächen über das Gesicht des Cappins lief. Zweifellos dachte der Ganjo auf zwei Ebenen über ein dringendes Problem nach, und diese intensive Beschäftigung - oder vielmehr die beiden mit gleicher Energie gleichzeitig ablaufenden Überlegungen - laugten ihn derart aus, daß er Gefahr lief, das Bewußtsein zu verlieren.
    „Los. Ins Schiff!"
    Sie verschwanden.
    Diesmal war es für Ras eine schwere körperliche Arbeit, aber er schaffte es bis vor das Schiff. Dann stolperte er und fiel in das kiesähnliche Geröll des Aushubs.
    Ovaron stützte ihn. Die zwei schweren Maschinen fielen zu Boden.
    „Schaffen Sie es noch, Ras?" fragte er laut.
    Ras atmete schwer. Ovaron fühlte, wie sich ein Schwächeanfall näherte, und schrie drängend: „Ras. Nicht schlappmachen. Noch einen einzigen Sprung!"
    „Ja", keuchte Ras, dann sagte er mühsam: „Heben Sie die Maschinen auf. Ich kann mich nicht mehr bücken."
    Ovaron warf das Netz über die Schultern, bückte sich und nahm die schweren Geräte in die
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