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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versuchen. Die Eroberung der Echsenwelt überlasse ich bis auf weiteres zunächst dir.«
    Sahri lächelte.
    »Ich wußte, daß du vernünftig sein würdest«, sagte sie. »Hoffentlich bist du nicht zu müde.«
    Sie schlüpfte aus ihrem Gewand und kam auf ihren Gefährten zu, um ihn zu umarmen. »Laß mich dir beim Einschlafen helfen«, zischelte sie leise, und ihrer beider gespaltene Schlangenzungen berührten sich…
    ***
    Carra Shakk dachte nicht mehr nur in sauroiden Bahnen. Sie dachte jetzt auch wie eine Schlange. Sie war zu einer Ssacah-Dienerin geworden.
    Sie trug die Schlange in sich.
    Sie war in ihren Körper eingedrungen und hatte dort die Kontrolle über die Sauroidin übernommen, wie sie vorher Ank Tecko und Khaar Shiarrek in der Fluchtwelt übernommen hatte und anschließend die drei Priester der Kälte, die versucht hatten, Reek Norrs Fluggleiter mit den beiden zurückgekehrten Freiwilligen zur Landung zu zwingen und die Insassen zu entführen, um ein Zwangsverhör an ihnen durchzuführen.
    Davon konnte jetzt keine Rede mehr sein.
    Die Priester der Kälte dienten ihrer Sekte nicht mehr. Sie dienten Ssacah.
    Mittlerweile hat der Ssacah-Ableger in Carra Shakks Körper sich durch Teilung verdoppelt, und die Magie hatte die beiden Schlangen wieder zur vollen Größe wachsen lassen. Carras Organismus fühlte sich von den beiden Fremdkörpern nicht gestört. Ihre Reflexe waren blockiert, und Nahrungsaufnahme hatte sie nicht mehr nötig. Sie lebte jetzt in einer anderen Form, die von normaler Nahrung unabhängig war. Also konnten die Ssacah-Ableger, die durch Mund und Speiseröhre in ihren Körper gelangten, sich in ihr austoben. Wenn sich eine Gelegenheit bot, andere Sauroiden zu infizieren, würde sie eine der beiden Kobras ausspeien, die dann in den Körper des zu Übernehmenden eindringen und die Kontrolle über ihn an sich reißen würde, um auch ihn zu einem gehorsamen Ssacah-Diener zu machen. Danach würde die in Carras Körper zurückgebliebene andere Schlange sich erneut teilen. Und so weiter…
    Carra Shaak empfand die Schlangen durchaus nicht als parasitär, sondern eher als Symbionten. Schließlich nahmen sie nicht nur, sondern sie gaben auch. Carra hat nun teil am Kobra-Wissen, das ihr verriet, wie es in Ash’Cant aussah und daß es dort mit der Übernahme der Echsenmenschen immer Schwierigkeiten gegeben hatte. Die Kontrolle war, wenn sie stattfand, schwierig gewesen, und die anderen Echsenmenschen hatten die Infizierten immer sehr schnell ausfindig gemacht und getötet. Deshalb hatten die Ssacah-Ableger sich eine andere Methode ausgedacht: sie bissen ihre Echsen-Opfer nicht mehr, wie sie es bei den Menschen zu tun pflegten, sondern sie drangen direkt in die Körper ein, um sie mit ihrer magischen Macht unter ihre unmittelbare Kontrolle zu bringen und sie zu steuern.
    Das klappte drüben in Ash’Cant, und das würde auch hier funktionieren. Besser jedenfalls als die alte Methode.
    Carra wußte aber auch über die in ihr wohnenden Schlangen, daß es sehr wichtig war, Ssacah zu neuer Größe zu verhelfen. So schnell wie möglich mußten so viele Sauroiden wie eben möglich zu Ssacah-Dienern gemacht werden. Je zahlreicher sie waren, desto schwerer fiel es dem Feind, sie zu bekämpfen. Deshalb mußte sie möglichst bald weitere Sauroiden an dem großartigen Erlebnis teilhaben lassen, Ssacah-Ableger in ihren Körper zu tragen…
    Daß sie sich damit selbst zum schleichenden Tod verurteilte, begriff sie nicht. Das verriet ihr das Schlangen-Wissen nicht. Der Teilungs- und Vervielfältigungsprozeß der Messingschlangen kostete Substanz. Substanz, die sich die kleinen, teuflischen Bestien aus den Körpern ihrer Wirte holten. Solange, bis deren Substanz so weit geschrumpft war, daß keine Lebensgrundlage mehr übriggeblieben war. Dann würde der ausgezehrte, ausgebeutete Körper sterben und verfaulen.
    Um Tote kümmerte Ssacah sich nicht.
    Aber das entzog sich Carras Wissen. Sie war blockiert, wurde von der Schlange in ihr gesteuert.
    Die Schlange brachte sie aber auch dazu, sich Gedanken um Reek Norr zu machen. Ihr eigenes Wissen besagte, daß er ein einflußreicher Sauroide war, der über erhebliche Vollmachten verfügte. Ihn auf Ssacahs Seite zu bringen, war ein großer Fortschritt, wie es auch einer war, die Priesterschaft der Kälte zu kontrollieren und die Forscher, die sich um das Überleben des Echsenvolkes bemühten.
    Darum kümmerten sich Tecko und Shiarrek, aber auch die übernommenen drei
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