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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ordnung.«
    Jemand berührte Teds Schulter. Unwillkürlich fuhr er herum und merkte dabei, wie schwach er noch war, weil ihn prompt ein Schwindelanfall erfaßte. Aber er erkannte Sara Moon.
    »Laß ihm seine Ruhe. Er braucht sie wirklich, Ted«, sagte die Druidin leise.
    »Aber etwas stimmte hier nicht«, stieß Ted hervor. »Ich habe es gespürt! Merlin droht Gefahr! Er…«
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Sara Moon. »Komm, Ted Ewigk. Wenn du kräftig genug bist, vor deiner nächsten Schlaf-Erholungspause ein paar Stunden durchzuhalten, haben wir uns gegenseitig sicher einiges zu erzählen.«
    »Aber…«
    Sie duldete seinen Widerspruch nicht, und er war nicht stark genug, sich jetzt dagegen zu wehren. Sie zog ihn mit sich.
    Merlin in seiner Ruhekammer blieb allein zurück.
    Allein mit der Schlange.
    ***
    Reek Norr starrte die Reste seines niedergebrannten Wohn-Eies an. Seine Heimstatt war gleichzeitig zu Carra Shakks heißem Grab geworden. »Vielleicht«, murmelte der Sauroide, »hätte man ihr noch helfen können. Wenn die Bewahrer des Lebens nicht selbst zu Sklaven dieses verfluchten Dämons geworden wären, dann…«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Sie war doch schon tot, Reek. Begreifst du das nicht. Oder willst du es nicht begreifen? Sie war schon in dem Moment tot, in welchem sie infiziert wurde. Himmel, was muß dieser Kobra-Dämon für eine perfide Kreatur sein, daß er selbst aus dem Jenseits heraus noch so viel Unheil anrichten kann…«
    Reek Norr hat die Strahlwaffe längst wieder an Nicole zurückgegeben, die sie kommentarlos eingesteckt hatte. Auf die Frage, warum Norr nicht seine Nadelpistole eingesetzt hatte, um die untoten Mediziner mittels Kälte-Schock auszuschalten, hatte der Sauroide nur auf das Feuer gewiesen.
    »Feuer ist immer noch das wirksamste Mittel gegen die Schwarze Magie der Finstermächte«, sagte er. »Ich wollte alles verbrennen, was nach Schlange und Schlangendiener aussieht! Was dort verbrannte, kommt nicht wieder!«
    »Damit kannst du diesen Schaden jetzt aber nicht mehr bei meiner Haftpflicht-Versicherung geltend machen«, sagte Zamorra trocken. »Und deine Feuerversicherung wird bei vorsätzlicher Brandstiftung auch nicht zahlen…«
    »Witze, über die niemand lachen kann, soll man nicht machen«, murmelte Reek Norr bitter. Er trat in die schwelenden Glutreste hinein und blieb etwa dort stehen, wo Carra Shakk gestorben war.
    Reglos stand er dort, bis das Tageslicht ihn endlich überflutete.
    Die Rache des Schlangendämons hatte ausgerechnet ihn tief in der Seele getroffen.
    ***
    Gerade in dem Moment, in welchem der Ssacah-Ableger zubeißen wollte, um Merlins Lebenskraft an sich zu ziehen und Ssacah damit zu stärken, war Ted hereingestürmt. Als die Tür aufgestoßen wurde, hatte die Messingschlange die Gefahr registriert und war, dem wenn auch nur schwach ausgeprägten, aber immerhin vorhandenen Selbsterhaltungstrieb gefolgt und hatte die Flucht ergriffen. Zunächst einmal in einen schattigen Winkel.
    Ted Ewigk war um Sekundenbruchteile zu spät gekommen, um die Anwesenheit der Schlange noch zu registrieren. Er hatte nur noch einen Schatten gesehen, mit dem er nichts Rechtes anfangen konnte…
    Und Sara Moon registrierte die Anwesenheit der Kobra nicht, weil sie sich auf Ted Ewigk konzentrierte und gedankliche Möglichkeiten durchspielte, wie sie mit ihm reden und ihn überzeugen sollte, daß die alten Zeiten vorbei waren.
    Mansur Panshurabs Befehl, nicht zu beißen, kam etwas zu spät - die Schlange hatte sich im Fluchreflex bereits wieder von Merlin entfernt! Aber nun war Panshurab in der Lage, den Ssacah-Ableger so zu steuern, daß er anschließend die Gelegenheit nutzte, sich in Sicherheit zu bringen. Es mußte eine andere Möglichkeit geben, Merlin anzugreifen. Eine, die sicherer war.
    Noch blieb die Messingschlange in Caermardhin. Noch hoffte Panshurab, der in diesem Fall den Befehl der Fürstin der Finsternis zu umgehen riskierte, daß er eine bessere Chance erhielt. Die Gefahr für Merlin war vorerst gebannt, aber nicht endgültig vorüber. Ahnungslos war Panshurab auf der richtigen Spur; Stygia ahnte nicht, daß Merlin bei weitem nicht so stark war, wie sie glaubte.
    Als nächstes wartete Panshurab ab, bis Sahri sich verwandelte und wieder Menschengestalt annahm. Dann umschlang er sie mit seinem mächtigen Kobra-Körper und tötete sie.
    Jemanden, der seine ausdrücklichen Befehle mißachtete, konnte er nicht gebrauchen. Er würde eine andere Person seines
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