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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geworden waren, war auch Messingstaub gefunden worden.
    Die Angehörigen des Tempels, die noch nicht vom Ssacah-Keim infiziert waren, standen vor einem Rätsel. Die anderen aber gerieten mehr und mehr in Angst, die sich immer deutlicher auch für Noch-Außenstehende bemerkbar machten.
    Die Angst der Schlangen war nicht mehr zu unterdrücken. Panik hatte Ssacahs Ableger erfaßt. Panische Angst davor, dem Untergang geweiht zu sein und zu zerfallen, ehe sie eine genügend große Anzahl bilden konnten, um Ssacah zu manifestieren!
    Angst vor dem Sterben, vor dem Versagen, vor dem neuerlichen Rückschlag! Noch schlimmer aber war die Ahnungslosigkeit! Die Ssacah-Ableger konnten sich dieses jähe Sterben nicht erklären. Es gab keinen ähnlich gelagerten Fall in der langen Geschichte des Kobra-Dämons!
    Aber diese Angst konnte nicht alle von ihnen lähmen. Obgleich sie miteinander mental verbunden waren, behielten einige von ihnen klaren Kopf und ihre Handlungsfähigkeit. Für die anderen wäre es besser gewesen, wenn Panshurab oder auch seine Gefährtin und Stellvertreterin Sahri sich persönlich eingeschaltet und sie mit der Autorität ihrer Befehlsimpulse gezwungen hätte, ruhig und vernünftig zu bleiben. Dann wäre es den Schlangen möglich gewesen, ihre Situation zu analysieren und die Besonnenheit dieser Welt herauszufinden. So aber waren sie verwirrt.
    Die wenigen, die sich ihr Denkvermögen bewahrt hatten, handelten aber nach wie vor zielstrebig. Es galt, Gegner auszuschalten. Und diese Gegner hatten ihren Standort gerade selbst verraten, als Reek Norr die Bewahrer des Lebens anforderte, um seine Freundin zu retten.
    Ssacah schlug zu!
    ***
    Mansur Panshurab sah die mächtige Kobra, als er zurückkehrte, und war zufrieden, weil er sicher war, daß Shari sich in seiner Abwesenheit um die Echsenwelt-Invasion gekümmert hatte, wie er es ihr befahl. Da sie keine Anstalten machte, sich in ihre menschliche Gestalt zurückzuverwandeln, legte Panshurab seine Kleidung ab und nahm seinerseits die Schlangengestalt an. Erst jetzt war die Möglichkeit perfekt untereinander Informationen auszutauschen, ohne sich mißzuverstehen.
    Die Panshurab-Kobra glitt zu der Sahri-Kobra, berührte sie, und dann umschlangen sich die beiden Reptile gegenseitig. Aber nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Seelen berührten sich.
    Sofort erkannte Panshurab, daß Sahri seiner Anweisung nicht gefolgt war. Seine Zufriedenheit schlug um in Ärger, als er erfuhr, daß sie sich statt dessen um den Ssacah-Ableger in Caermardhin gekümmert hatte!
    »Du hast ihn doch nicht etwa zur Aktivität veranlaßt?« zischte Panshurab in der Sprache der Schlangen.
    »Natürlich!« entsetzte ihn Sahris Antwort. »Sicher, ich war anfangs anderer Meinung, aber nachdem ich Gelegenheit hatte, mich durch die Augen Ssacahs in Caermardhin zu orientieren, wurde mir klar, daß eine solche Chance nicht verschenkt werden darf. Du hattest recht damit, Mansur, Ssacahs Ableger in Merlins Burg zu bringen…«
    Panshurab glaubte in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen.
    »Der Ableger greift Merlin an?«
    »Sicher… als du zurückkehrtest, gab ich gerade den Impuls! Jetzt muß es bereits geschehen sein, und damit ist Merlin zu einem Diener der Kobra geworden! Mansur, warum freust du dich denn nicht darüber?«
    Weil er an das denken mußte, was ihm die Fürstin der Finsternis über Merlin und seine unheimlichen Widerstandskräfte erzählt hatte! Und weil die Fürstin verboten hatte, daß die Schlange Merlin angriff, weil das Ssacah gefährden würde!
    »Nein«, zischte er entsetzt. »Ruf den Ableger zurück, sofort…«
    Sahri zögerte. Sie begriff Panshurabs Sinneswandlung nicht, weil ihr die Hintergrundinformationen fehlten. Deshalb reagierte sie nicht sofort.
    Da griff Panshurab mit seinem Geist selbst nach der Caermardhin-Schlange. Aber er mußte sich erst hineinfinden, mußte sich an die Strukturen der anderen Dimension und Caermardhins überhaupt gewöhnen und anpassen. Das dauerte zwar nur Sekunden, aber es war auf jeden Fall zu lang.
    Panshurabs Eingreifen kam zu spät.
    ***
    Zamorras Hände flogen hoch. Er packte zu und bekam die Messing-Kobra zu fassen, die von einem der »Bewahrer des Lebens« auf ihn geschleudert worden war. Während er wieder das schrille Geräusch eines Laser-Schusses hörte, versuchte der Ssacah-Ableger, sich aus seinen Händen zu entwinden und in Beiß-Position zu kommen. Egal, wo die spitzen Zähne Menschenhaut aufrissen und ihr Gift injizierten,
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