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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sicher, daß der Ableger unentdeckt bleibt. Ich habe ihn so gesteuert, daß er vorerst keine Aktivitäten zeigt. Die Lebensfunktionen sind stark reduziert. Also kann der Ableger auch nicht so schnell wahrgenommen werden.«
    »Unterschätze nicht Merlin, und unterschätze nicht seine Burg. Man erzählt sich Wunderdinge darüber.«
    »Und wer erzählt sie sich? Woher willst du davon etwas wissen?«
    Sahri zuckte mit den Schultern. Sie gab keine Antwort.
    Mansur Panshurab griff nach seiner Kleidung, einer bodenlangen Kutte, die er abgelegt hatte, ehe er Schlangengestalt annahm. Wer ein echter Diener des Kobra-Dämons war, der konnte sich jederzeit in die Gestalt einer Schlange verwandeln. In dieser Form konnte Panshurab mentalen Kontakt mit den Messingschlangen aufnehmen und nicht nur beobachten, wo jede einzelne von ihnen sich befand, sondern ihnen auch Anweisungen erteilen, wie er es in diesem Fall getan hatte. Als der Druide Gryf sich auf der verkohlten Ebene ausruhte, war er in unmittelbarer Nähe jenes Ssacah-Ablegers gewesen, der eigentlich Reek Norr zugedacht gewesen war. Doch Norr war der von Khaar Shiarrek ausgespienen Messingschlange ausgewichen und vor ihr geflohen, so daß der Ssacah-Ableger seinem ursprünglichen Auftrag nicht mehr gerecht werden konnte. Panshurab hatte ihm befohlen, sich an Gryf heranzumachen, seinen magischen Status festzustellen und dann, als Panshurab entschied, daß keine Gefahr drohte, sich in der Kleidung des Druiden zu verstecken, um mit ihm zur Erde zu gelangen.
    Bis jetzt hat der spontan gefaßte Plan funktioniert.
    Der einzige Schwachpunkt war Professor Zamorra gewesen, dessen Amulett den Ssacah-Ableger unter Umständen hätte registrieren können. Da aber die Magie der Menschen von der Erde in der Welt der Echsen stark gehandicapt war, war auch das nicht geschehen. Zamorras Amulett hatte die Aura des Ablegers nicht wahrgenommen, Panshurab konnte sich jetzt erst einmal wieder den Expansionsbestrebungen in der Echsenwelt widmen. Er hoffte, daß die Magie des Kobra-Dämons nicht ebenso geschwächt war wie die der Menschen. Aber rechnen mußte er mit allem.
    Er wollte sich ein paar Stunden erholen und dann die nächste Kontaktaufnahme in Schlangengestalt durchführen. Dabei spielte es absolut keine Rolle, daß er sich in Ash’Cant aufhielt und die Ableger in der Echsenwelt. Daß zwischen beiden Dimensionen immer noch ein Weltentor geöffnet war, erleichterte ihm den Kontakt zwar, wäre aber nicht nötig gewesen. Die Dimensionsbarrieren behinderten den mentalen Kontakt nicht. Der Hohepriester des Ssacah-Kultes konnte jederzeit mit Ssacah beziehungsweise dessen Fragmenten Kontakt aufnehmen. Der Dämon sorgte für die Seinen, und er sorgte auch dafür, daß sie sich niemals alleingelassen fühlten. Wo immer eine Messingschlange war, da war auch Ssacah.
    Ssacah, der nicht lebte, sondern erst ins Leben zurückgerufen werden wollte.
    Sahri streckte die Hand aus und berührte Panshurabs Gesicht. »Mansur, solltest du dich nicht vordringlich darum kümmern, ob wir zur Erde zurückkehren können? Solltest du nicht versuchen, dich mit dem neuen Fürsten der Finsternis zusammenzusetzen und über die Bedingungen zu reden? Was in der Echsenwelt geschieht, geschieht eben. Notfalls kümmere ich mich an deiner Stelle darum.«
    Eine gespaltene Schlangenzunge fuhr zwischen seinen Lippen hervor und berührte Sahris Hand.
    »Glaubst du wirklich, daß das so wichtig ist?«
    Sie nickte.
    »Es gibt einen neuen Fürsten«, sagte sie. »Das weißt du. Damit gibt es in der Hölle aber höchstwahrscheinlich auch eine neue Politik, neue Machtkonstellationen. Was zu Leonardo deMontagnes Zeiten galt, muß jetzt nicht mehr unbedingt gelten. Vielleicht hat sich vieles verändert. Wir sollten zu den ersten gehören, die das feststellen und unter Umständen neue Bündnisse abschließen. Es ist zu Sscacahs Wohl. Ssacah hat viele Feinde, auch und besonders hier in Ash’Cant. Die DYNASTIE DER EWIGEN läßt sich ihre Kontrolle über Ash’Cant nicht so einfach fortnehmen. Wir brauchen starke Partner. Vielleicht wird der neue Fürst der Finsternis viele Zugeständnisse verlangen, wenn er uns eine Rückkehr gewährt, vielleicht können wir aber auch Kompromisse schließen, wenn es nur Ssacah dient.«
    Panshurab zischelte.
    »Du kannst recht haben«, sagte er. »Ich versuche mich darum zu kümmern. Sobald ich kurze Zeit geschlafen und mich etwas erholt habe, werde ich eine Audienz beim Fürsten der Finsternis zu erlangen
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